Landstrom (230 Volt): Diese Kabel und Adapter sind hilfreich

Ein Beitrag von

Sönke Roever

Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.

Die richtigen Adapter für die Landstrom-Verbindung

Neben dem elektrischen 12-, 24- oder 48-Volt-Bordnetz existiert auf Schiffen in der Regel auch ein Netz mit der haushaltsüblichen Spannung von 230 Volt (V). Es ist mit den gleichen Steckdosen ausgestattet, die wir auch aus den heimischen vier Wänden kennen. Liegt die Fahrtenyacht in einer Marina, kann das Landstromkabel angeschlossen und der Landstrom genutzt werden.

Beim Segeln vor der Haustür werden normalerweise selten Adapter oder verschiedene Kabel benötigt. Wer jedoch auf eine Blauwasserreise geht, benötigt immer mal wieder eine andere Kombination aus Kabel und Adapter, um die Landstrom-Verbindung herzustellen. Über die Jahre haben sich bei uns an Bord nicht wenige Adapter und Kabel angesammelt, die immer mal wieder zum Einsatz kommen. Welche das sind, zeige ich daher im Folgenden einmal auf – vielleicht hilft es ja bei der Reiseplanung.

Sicherheitshinweis: Der Umgang mit elektrischem Strom ist lebensgefährlich und der Laie sollte hier nicht blauäugig selbst zu Werke gehen, sondern einen Fachmann beauftragen oder zugelassene Produkte im Fachhandel erwerben.

Klassiker: In der Marina wird das 230-Volt-Bordnetz der Yacht mit Landstrom verbunden.

Landstromkabel (230 V)

Auf den meisten Yachten ist die Landstromkabellänge mit 20 bis 25 Metern bemessen und das ist in der Regel auch ausreichend. Allerdings gab es immer mal wieder Situationen, in denen ich 50 Meter Kabellänge benötigt habe. Auf unserer Weltumsegelung war das sogar regelmäßig der Fall. Mal war die Steckdose zu weit entfernt, mal lagen wir in einem Päckchen von mehreren Yachten ganz außen oder es gab gar keine Steckdosen auf dem Steg und die Leitung musste beispielsweise ins Sanitärgebäude gelegt werden.

Auf den meisten Yachten sind Landstromkabel 20 bis 25 Meter lang.

Das sind nur einige Beispiele, die verdeutlichen sollen, dass auf einer Langfahrt 25 Meter Kabellänge zu wenig ist. Ich persönlich finde es hilfreich, daher zwei Kabel mit jeweils 25 Metern Länge an Bord zu haben anstatt eines mit 50 Metern Länge. In den meisten Fällen reichen 25 Meter wie gesagt aus und das Handling ist entsprechend einfacher. Das Kabel lässt sich leichter aufschießen und es gibt weniger Kabelsalat. Reichen die 25 Meter nicht aus, wird einfach die entsprechende Verlängerung hinzugefügt. Ich kenne auch Segler, die ein 25 Meter und ein 50 Meter langes Kabel an Bord mitführen. Damit ist dann natürlich ein sehr hohes Maß an Flexibilität gewährleistet.

Lange Kabel können zu Kabelsalat führen.

Generell wird bei Landanschlüssen mit 230 Volt ein Kabelquerschnitt von 2,5 Quadratmillimeter pro Ader verwendet. Im Handel werden auch Kabel mit 1,5 Quadratmillimeter angeboten. Das würde rein rechnerisch vielleicht auch reichen, ist aber nicht normgerecht und, wenn die Kabel mehrfach verlängert werden, auch zu wenig. Das Kabel besteht immer aus drei Adern: Zwei sind stromführend, die Phase (L) und der Nullleiter (N), und das dritte ist der sogenannte Schutzleiter.

Besonders gut geeignet für den Einsatz auf Yachten sind Kabel aus dem Yachthandel oder sogenannte Baustellenkabel. Sie sind für eine hohe Beanspruchung gedacht und entsprechend dimensioniert, da es in Marinas viele neuralgische Punkte gibt, an denen das Kabel scheuern kann.

Die blauen Stecker werden umgangssprachlich CEE-Stecker oder Campingstecker genannt.

Die meisten Kabel sind standardmäßig mit sogenannten CEE-Steckern und -Kupplungen versehen. Das sind die blauen! Ganz richtig ist diese Bezeichnung nicht, da in Europa alle Stecker, Dosen und Kupplungen nach der CEE-Norm zertifiziert werden. CEE steht übrigens für Commission on the Rules for the Approval of the Electrical Equipment. Dabei geht es um die Idee, die in Europa gebräuchlichen Steckverbinder für Netzspannung zu vereinheitlichen.

Umgangssprachlich hat sich der Begriff CEE-Stecker jedoch für den blauen, einphasigen 230-Volt-Stecker durchgesetzt. Andere bezeichnen den blauen Stecker auch gerne als Campingstecker, da er analog zu Marinas auch auf Campingplätzen weit verbreitet ist. Es gibt auch noch den roten, dreiphasigen 400-Volt-Stecker, der auch mal CEE-Stecker genannt wird, umgangssprachlich überwiegend jedoch als Starkstromstecker bezeichnet wird. Er spielt im Yachtbereich eine untergeordnete Rolle.

Die blauen CEE-Stecker sind in Marinas inzwischen Standard.

Die blauen CEE-Stecker sind sehr gut gegen Feuchtigkeit geschützt und können in der Regel zusammengesteckt auch unbedeckt bei Regen verwendet werden. Die im Haushalt verbreiteten SchuKo-Stecker waren früher viel auf Yachten zu finden, sind inzwischen aber nicht mehr zeitgemäß. Nebenbei bemerkt: SchuKo ist ein Akronym für Schutz-Kontakt und bezeichnet die Stecker und Steckdosen, die in Deutschland und vielen anderen Ländern zum Einsatz kommen. Es ist das weltweit in den meisten Ländern verwendete System.

SchuKo-Verbindungen müssen gegen Regen geschützt werden. Dafür gibt es entsprechende Hüllen.

Die meisten Kabel sind für einen Strom von bis zu 16 Ampere (A) gedacht. Das sind etwa 3.680 Watt (W) bei 230 Volt. Für den Yachtbereich ist das in der Regel ausreichend. Es werden aber auch Kabel für 25 oder 32 A angeboten. Es kann gegebenenfalls eine Überlegung wert sein, die höhere Variante zu wählen, weil das mehr Sicherheit bei der Verwendung von „unzulässigen“ Adaptern schafft. Dazu folgt gleich noch mehr.

Tipp: im Campingbereich müssen in einigen Ländern, beispielsweise England oder Italien, die Verlängerungskabel eine Signalfarbe haben (rot, gelb oder orange). Von Marinas habe ich dies bisher nicht gehört. Aber es kann ja nicht schaden, dies beim Erwerb zu berücksichtigen. Je auffälliger das Kabel, desto weniger Menschen stolpern darüber.

Hinweis: Der bootsseitige Anschlussstecker wird in diesem Beitrag nicht betrachtet. Dort gibt es eine Vielzahl an Anschlusssystemen. Es geht in diesem Beitrag um die landseitige Verbindung am anderen Ende der Leitung.

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CEE-Mehrfachadapter (blau/16 A/230 V)

Leider kommt es immer wieder vor, dass in Häfen die Anzahl der Steckdosen nicht ausreicht und improvisiert werden muss. Dann ist es hilfreich, wenn ein Mehrfachadapter an Bord mitgeführt wird. Das kennen viele Segler vermutlich auch aus dem Haushalt, wo die klassische Dreiersteckdose ein beliebtes Objekt ist. An Bord brauchen wir in der Regel hingegen einen blauen CEE-Mehrfachadapter, um auf der Pier für mehr Steckdosen-Kapazität zu sorgen.

Ein blauer CEE-Mehrfachadapter erhöht die Kapazität der Steckdosen.

Es gibt diese Verteiler wahlweise als Kabel-Adapter oder als festes Bauteil, so wie auf dem vorstehenden Foto. Ich bevorzuge die Kabelvariante, da mitunter nicht immer genügend Platz ist, um einen festen Adapter einzustecken. Das gilt übrigens für alle Adapter.

Wichtig:
Die Absicherung der Marina-Steckdose gilt logischerweise für alle Dosen am Adapter zusammen und es muss sich mit den anderen Hafenliegern der „Steckdosen-Gemeinschaft“ gegebenenfalls abgesprochen werden, wie die Leitung genutzt wird. Wenn alle gleichzeitig morgens den Wasserkocher einschalten, um Kaffee zu kochen, fliegt sonst die Sicherung raus.

Adapter CEE-Stecker (blau/32 A/230 V) auf CEE-Kupplung (blau/16 A/230 V)

In manchen Häfen gibt es statt der üblichen Absicherung mit 16 Ampere eine Absicherung von 32 Ampere – beispielsweise ist das in einigen portugiesischen und spanischen Marinas so. Die Stecker und blauen CEE-Steckdosen für 32 Ampere sehen im Prinzip genauso wie die für 16 Ampere aus, haben jedoch einen größeren Durchmesser. Wer hier trotzdem das Bordnetz anschließen möchte, braucht einen entsprechenden Adapter. Im Handel sind sie schwer zu finden, weil sie ein Sicherheitsrisiko darstellen. Die meisten Segler bauen sie sich selbst.

Adapter von einem blauen CEE-Stecker (32 A) auf eine blaue CEE-Kupplung (16 A)

Achtung: Wer einen solchen Adapter benutzt, hat plötzlich eine doppelt so hohe Absicherung an der landseitigen Dose und kann deutlich mehr Strom fließen lassen, wenn es der Bedarf erfordert (32 statt 16 Ampere). Die verwendeten Leitungen müssen vom Querschnitt her dazu passen! Werftseitige Installationen auf Yachten sind dafür häufig nicht ausgelegt!

In der Praxis: der genannte Adapter im Einsatz. Hier auf den Kanaren.

Adapter CEE-Stecker (blau/16 A/230 V) auf CEE-Kupplung (blau/32 A/230 V)

Dieser Adapter ist für den umgekehrten Fall gedacht. Er ist für Eigner relevant, die eine recht große Yacht besitzen und an Liegeplätzen verweilen, wo landseitig regelmäßig ein blauer 32-Ampere-CEE-Anschluss zu Verfügung steht. Ihr Landstromkabel ist dann landseitig mit dem größeren blauen CEE-Stecker für den 32-Ampere-Anschluss ausgestattet. Kommt ein Eigner einer solchen Yacht in eine Marina, die diesen Anschluss nicht anbietet und stattdessen nur den weit verbreiteten, kleineren, blauen 16-Ampere-CEE-Anschluss zur Verfügung stellt, ist dieser Adapter hilfreich. Praktisch: In diesem Fall gibt es keine Bedenken hinsichtlich der Absicherung, da sie sich verringert.

Am gelben Kabel ist der Adapter von einem blauen CEE-Stecker (16 A) auf eine blaue CEE-Kupplung (32 A) zu erkennen. Gesehen in Las Palmas (Kanaren) am Mega-Yacht-Steg.

SchuKo-Mehrfachadapter/Dreiersteckdose (16 A/230 V)

Unabhängig vom CEE-Mehrfachadapter ist die angesprochene typische SchuKo-Dreiersteckdose auch an Bord durchaus hilfreich. Bei mir ist es beispielsweise so, dass ich bei Artikelproduktionen manchmal verschiedene Kameras einsetze und dann kann ich alle Akkus auf einmal laden. Wer viel mit Gästen segelt oder gerne mit größerer Crew chartert, kennt das Thema im Zweifel auch.

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Adapter: SchuKo-Stecker (16 A/230 V) auf CEE-Kupplung (blau/16 A/230 V)

Die blaue CEE-Steckdose hat sich als Standard in den Marinas längst durchgesetzt und ist weit verbreitet. In Einzelfällen kann es aber immer noch vorkommen, dass SchuKo-Dosen in einem Hafen zur Verfügung stehen. Da SchuKo weltweit sehr verbreitet ist, sollte ein Adapter von SchuKo auf CEE (blau) an Bord mitgeführt werden.

Länder, in denen SchuKo der Standard ist, sind beispielsweise: Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Indonesien, Island, Kroatien, Lettland, Litauen, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Slowenien oder Spanien.

Der Adapter vom SchuKo-Stecker auf die blaue CEE-Kupplung ist an Bord hilfreich.

Daneben ist dieser Adapter auch hilfreich, wenn ich beispielsweise in einem großen Päckchen ganz außen liege und über Nacht nur ein wenig das Batterieladegerät laufen lassen möchte – also nur wenig Strom benötige. Dann konnte ich damit schon oftmals unkompliziert Strom vom Nachbarschiff bekommen und musste nicht extra eine Landleitung über diverse Schiffe legen. Der blaue CEE-Stecker stößt in diesem Fall beim Nachbarlieger selten auf Gegenliebe, da die meisten Eigner in ihren Schiffen die klassischen SchuKo-Dosen verbaut haben.

Eine Alternative. Der gleiche Adapter – diesmal jedoch mit Verteiler-Funktion

Reiseadapter (16 A/230 V)

Wer beispielsweise nach Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Malta, Marokko, Monaco, Polen, die USA oder Zypern segelt, findet dort andere oder abgewandelte Varianten des SchuKo-Systems – teilweise auch mit anderer Spannung und Frequenz. Während sich in Frankreich oder Polen die Dosen nur minimal von unseren unterscheiden und je nach Stecker auch kompatibel sind, setzt Großbritannien auf ein komplett anderes System. Kurzum, wenn in einem dieser Länder der Landstrom nicht über die typische blaue CEE-Dose zur Verfügung steht, brauche ich einen weiteren Adapter. Umgangssprachlich werden diese Adapter als Reiseadapter bezeichnet.

Hohe Flexibilität, aber unsicher. Dieser Adapter hat keinen Schutzleiter.

Achtung: Es gibt eine Vielzahl an Modellen am Markt und es sollte bei der Auswahl Sorgfalt walten. Es muss ein Adapter gewählt werden, der bis zu einer Absicherung von 16 Ampere funktioniert. Viele angebotene Modelle sind nur bis 6 Ampere zugelassen. Das ist unzureichend und gefährlich, wenn an Bord beispielsweise ein Heizlüfter oder Wasserkocher betrieben wird. Die Adapter können dann sehr heiß werden oder gar in Flammen aufgehen. Außerdem haben viele Modelle keinen Schutzleiter! Das ist ebenfalls gefährlich und kann bei einem technischen Defekt Menschenleben kosten.

Die sicherste Lösung ist anstatt eines Universal-Reiseadapters für jedes System einen eigenen Adapter zu verwenden. Für Frankreich und Polen wird ein Adapter vom Typ E benötigt. Für Italien Typ L. Für Großbritannien Typ G. Für Dänemark und Grönland Typ K. Für Australien Typ I und für die USA Typ B.

So ist es sicher: Einzeladapter Typ G (Großbritannien) mit Schutzleiter

Teilweise sind diese Adapter zusätzlich mit USB-Dosen ausgerüstet. Das ist in meinen Augen ein Feature, das auf Yachten nicht von Bedeutung ist, da der Stecker ja nicht an Bord, sondern an Land zum Einsatz kommt. Es ist eher etwas für Backpacker und Hotelurlauber.

SchuKo-Verlängerungskabel (16 A/230 V)

Wir haben bei uns neben dem „blauen“ CEE-Landstromkabel auch ein 15 Meter langes SchuKo-Verlängerungskabel an Bord. Das ist immer dann hilfreich, wenn an Bord technische Arbeiten durchgeführt werden sollen, bei denen Geräte zum Einsatz kommen – beispielsweise eine Poliermaschine. Diese Geräte haben logischerweise keine CEE-Stecker, sondern SchuKo-Stecker. So kann das Verlängerungskabel in einer der Steckdosen an Bord eingesteckt werden und zum Arbeitsort geführt werden. Das kann übrigens auch auf der Werft sehr praktisch sein. Das Schiff steht an Land, ist an das Landstromnetz angeschlossen und mit dem Verlängerungskabel wird Strom an Deck gebracht, um beispielsweise mit der Flex zu arbeiten.

Ein typisches SchuKo-Verlängerungskabel (Idealerweise sollte es anders als hier in Bögen mit einem größeren Radius aufgeschossen werden. Das schont die Leitungen ;-))

Auf vielen Yachten werden auch Kabeltrommeln mitgeführt. Das ist praktisch, wenn mehrere Geräte gleichzeitig angeschlossen werden sollen, da die Trommeln in der Regel vier Verteilerdosen haben. Ich persönlich bin dennoch nicht so ein großer Freund davon, weil sie mit ihrem Metallrahmen durchaus auch für Macken sorgen können, wenn sie umfallen oder anderweitig am Kabel gezogen wird. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Praktisch sind sie.

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Adapter: CEE-Stecker (blau/16 A/230 V) auf SchuKo-Kupplung (16 A/230 V)

Dieser Adapter kann auf der Werft hilfreich sein, wenn es einen Stromkasten gibt und Arbeiten am Unterwasserschiff durchgeführt werden sollen. Die Stromanschlüsse auf Werften sind oft mit CEE-Dosen versehen und die Arbeitsgeräte (Stichsäge, Bohrmaschine, Flex und viele mehr …) haben SchuKo-Stecker. Wenn ich also beispielsweise die Bohrmaschine anwerfen möchte, um einen Durchbruchgeber einzubauen, stelle ich auf diesem Wege die Verbindung her, weil ich mir in Kombination mit einem SchuKo-Verlängerungskabel dann schnell und unkompliziert einen Stromanschluss für elektrische Geräte unter das Schiff legen kann.

Der Adapter von CEE auf Schuko ist auf Werften praktisch.

Adapter: CEE-Stecker (rot/32 A/400 V) auf CEE-Kupplung (blau/16 A/230 V)

Dieser Adapter wird eher selten benötigt. Bisher kam er bei uns nur zum Einsatz, wenn wir in einem Fischereihafen festgemacht haben und es keine blauen CEE-Dosen gab oder auf einer Werft/in einer Marina alle blauen CEE-Dosen belegt waren.

Den Adapter von 400 auf 230 Volt gibt es oft als Dreifach-Adapter.

Es gibt diesen Adapter in verschiedenen Varianten, meistens mit drei blauen CEE-Kupplungen, da der Starkstrom dreiphasig ist und jede Phase für eine Leitung des Wechselstroms auf 230-Volt-Basis genutzt werden kann. Deshalb hat der Stecker auch fünf Kontakte: die Außenleiter (L1, L2, L3), den Neutralleiter (N) und den Schutzleiter.

Hier wird aus der dreiphasigen Starkstrom-Dose in einer Marina über den Adapter einphasiger Wechselstrom entnommen.

Es gibt diesen Stecker in verschiedenen Ausführungen für 16, 32, 63 und 125 Ampere. Die Stecker unterscheiden sich in der Größe. Auf Yachten ist der 32-A-Stecker am sinnvollsten.

Achtung: Dieser Adapter ist nur eine Notlösung, nicht konform und bringt Unsicherheiten hinsichtlich der Absicherung mit sich.

Adapter: CEE-Stecker (rot/32 A/400 V) auf SchuKo-Kupplung (16 A/230 V)

Für diesen Adapter gilt das gleiche wie für den vorstehenden. Er ist auch auf Werften ganz praktisch, wenn ein SchuKo-Anschluss gebraucht wird. Beispielsweise in Kombination mit einem Verlängerungskabel bei Arbeiten am Unterwasserschiff, wie ich es vorstehend auch schon beschrieben habe. Da dieser Anwendungsfall allerdings so selten ist, würde ich ihn mir nicht extra anschaffen.

Der Adapter vom roten CEE-Stecker auf eine SchuKo-Kupplung wird selten benötigt.

Länder mit einer anderen Spannung

Es gibt Länder, in denen statt 230 Volt Spannungen zwischen 100 und 127 Volt eingesetzt werden (im Folgenden 110 Volt genannt). Beispielsweise: Anguilla, Barbados, Bermuda, Brasilien, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Guam, Haiti, Honduras, Jamaika, Japan, Amerikanische und Britische Jungferninseln, Kaimaninseln, Kanada, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Mikronesien, Nicaragua, Panama, Puerto Rico, Amerikanisch Samoa, Trinidad und Tobago, USA oder Venezuela.

Hinzu kommt, dass die Wechselstrom-Frequenz dort teilweise nicht wie bei uns 50 Hertz, sondern 60 Hertz beträgt. Diese Herausforderung kann gelöst werden, indem ein Transformator vorgeschaltet wird, der die Spannung von 110 auf 230 Volt und die Frequenz von 60 auf 50 Hertz umwandelt. Solch ein qualitativ hochwertiger Transformator ist recht kostspielig und ich würde ihn nur erwerben, wenn ein Törn auf jeden Fall in eines der genannten Länder führt.

Wichtig: Beim Kauf eines Transformators sollte darauf geachtet werden, dass der Schutzleiter durchgeschliffen wird, damit der FI-Schalter an Bord weiterhin funktioniert.

In Kuba ist der gelbe NEMA-Anschluss auf 110-Volt-Basis weit verbreitet.

In den Marinas kommt dann in der Regel der sogenannte gelbe NEMA-Stecker zum Einsatz. NEMA steht für National Electrical Manufacturers Association. Das ist das amerikanische Pendant der europäischen CEE. Der gelbe NEMA-Stecker ist ähnlich robust und regensicher wie der blaue CEE-Stecker bei uns nur mit dem Unterschied, dass die Farbe Gelb für den Bereich um 110 Volt steht.

Auf nicht wenigen Blauwasseryachten sind Landstrom-Ladegeräte eingebaut, die von sich aus Spannungen zwischen 90 und 265 Volt verarbeiten können und das bei Frequenzen zwischen 45 und 65 Hertz. In so einem Fall kommt man ohne Transformator aus und es wird nur ein passender Adapter benötigt. Solch ein Adapter hätte an einem Ende den gelben NEMA-Stecker und am anderen Ende die blaue CEE-Kupplung. Man kann ihn nicht kaufen und allenthalben selberbauen. Dabei gilt das gleiche wie bei einigen anderen Adaptern. Das Ganze ist nicht zulässig, da sich bei halber Spannung der Strom verdoppelt und alle Leitungen, die im System genutzt werden, entsprechend dimensioniert sein müssten, was wohl kaum der Fall ist.

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Konformität und Sicherheit von Adaptern

Das Ziel beim Einsatz von Adaptern ist es, auch dann einen Elektroanschluss herzustellen, wenn der gewünschte Steckanschluss nicht vorhanden ist. Im Handel werden diverse Varianten der beschriebenen Adapter angeboten. Dabei muss dem Anwender bewusst sein, dass es auch Adaptervarianten gibt, die, wie schon mehrfach angedeutet, nach den geltenden Normen nicht zulässig sind. Mehr noch: Sie können eine große Gefahr darstellen, ohne dass dieses dem Laien-Nutzer bewusst ist, weil streng genommen Verpolungen vorgenommen werden oder Absicherungskapazitäten, wie dargestellt, ausgehebelt werden können.

Eine gefährliche Improvisation: In Kolumbien zapfen diese Segler auf einer Werft das 110-Volt-System über einen handelsüblichen Reiseadapter an. Die Absicherung ist unterdimensioniert und es gibt keinen Schutzleiter!

Bei den blauen und roten CEE-Steckern ist klar geregelt, wie die Belegung der Pole ist und sie kann nicht vertauscht werden, da diese Stecker nur in eine Richtung eingesteckt werden können. Wer einen solchen Stecker über einen Adapter auf das SchuKo-System umleitet, erlaubt plötzlich eine Verpolung, da die SchuKo-Stecker in zwei verschiedene Richtungen eingesteckt werden können.

Und wer einen Adapter von 32 auf 16 Ampere-Dosen benutzt oder 110 statt 230 Volt nutzt, hat plötzlich eine doppelt so hohe Absicherung an der Dose und kann deutlich mehr Strom fließen lassen, wenn es der Bedarf erfordert. In den meisten Fällen passen die eingesetzten Kabel aber vom Kabelquerschnitt gar nicht zu dieser erhöhten Entnahme-Möglichkeit und sie können heiß werden oder gar zu brennen anfangen.

Bei der Kombination von Adaptern gibt es zumindest theoretisch keine Grenzen 🙂

Fazit

In den meisten Fällen ist es keine große Herausforderung, in einer Marina das Bordnetz mit dem Landstrom zu verbinden. Spannend wird es immer dann, wenn Dinge von der Norm abweichen und Adapter gebraucht werden. Die meisten der vorstehenden Adapter können unkompliziert verwendet werden und erleichtern die Bordversorgung. Wichtig zu verstehen ist allerdings, von welchen Adaptern eine potenzielle Gefahr ausgeht.

Ich weiß, dass viele Eigner sich Adapter selbst basteln. Wie angesprochen ist es dann von immenser Bedeutung, zu verstehen, was man tut, und die richtige Belegung der Pole fachmännisch vorzunehmen. Dazu gehören weitere Details wie das Benutzen des Schutzleiters, das Verwenden von Aderendhülsen oder die Nutzung von Zugentlastungen sowie vieles mehr. Wer sich hier nicht auskennt, sollte die Finger davonlassen.

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