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Das Segeln zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Marga, lange Zeit als Mitseglerin auf Jugendwanderkuttern, Charterschiffen und bei Freunden. Seit 2020 ist die promovierte Tierärztin Eignerin der Contest 36S GITANA, mit der sie regelmäßig längere Törns entlang der europäischen Küsten unternimmt – unter anderem von Valencia im Mittelmeer bis nach Haparanda an das nördliche Ende der Ostsee.
Es gibt verschiedene Methoden, um Wantenspanner zu sichern
Saisonbeginn. Das Boot kommt ins Wasser, der Mast wird gestellt und anschließend getrimmt. Um ein unbemerktes Aufdrehen der Wantenspanner während der Saison zu verhindern, benutzen Segler häufig Sicherungssplinte.
Für viele Segler stellt das Umbiegen oder Aufbiegen der Splinte eine zeitintensive Arbeit dar, die nicht selten mit leiseren oder lauteren Flüchen einhergeht – bis hin zu Ratschern und Kratzern an der Haut. Zudem sollten die Splinte anschließend mit Klebeband oder Ähnlichem umwickelt werden, um die Verletzungsgefahr von Menschen und das Reißen von Segeln durch Festhängen zu minimieren.
Neuere Methoden, um Wantenspanner zu sichern
Inzwischen gibt es leicht anzubringende Alternativen, die Namen wie „Smart Pins“ oder „Sure Clips“ tragen. Die Smart Pins beispielsweise bestehen aus einem Stück Klettband und einem Edelstahlpin.
Diese Alternativen liegen preislich im deutlich gehobenen Niveau: Pro Stück beträgt der Preis zwischen fünf und acht Euro. Pro Wantenspanner werden zwei Clips benötigt und so läppern sich die Kosten bei Booten mit Ober-, Mittel- und Unterwant plus Babystag schnell auf 100 Euro und mehr. Deshalb habe ich mich entschieden, eine solche Sicherung preiswert selber zu bauen.
Benötigtes Material für die preiswerte Do-It-Yourself-Lösung
Mit dieser Do-It-Yourself-Methode lassen sich Smart Pins deutlich preiswerter herstellen. Benötigt werden lediglich Back-to-Back-Klettband (BtB) und Dachpappstifte aus Edelstahl.
Das Klettband sollte UV-stabil und salzwasserresistent sein, dieses ist im Internet teilweise schwer zu finden. Alternativ geht eine UV-stabile, zweiteilige Kombination aus Klett- und Flauschband, die rückseitig zusammengeklebt wird. Dies habe ich aber selbst noch nicht ausprobiert und kann daher nichts zur endgültigen Dicke des Bandes sagen.
Der Vorteil beim Klettband besteht darin, dass der Kopf des Dachpappstiftes besser gegen das Herausrutschen gesichert ist, da er sich zwischen den beiden Lagen des Klettbandes befindet.
Die Dachpappstifte gibt es nicht in V4A-Edelstahl, sondern nur in V2A-Edelstahl. Bei einem Preis von circa zehn Cent pro Stück schmerzt es allerdings kaum, unansehnliche Stifte bei Bedarf auszuwechseln.
Für Wantenspanner der Größen M10, 5/16 Zoll und 3/8 Zoll sowie M12, 7/16 Zoll und 1/2 Zoll können Dachpappstifte mit einem Durchmesser von 2,8 Millimetern und einer Länge von 20 Millimetern genommen werden. Die Breite des Klettbandes sollte 20 Millimeter betragen.
Von der Klettband-Rolle wird ein 18 Zentimeter langes Stück abgeschnitten. Dieses wird anschließend auf ein Stück Holz gelegt, um dann die Spitze des Dachpappstiftes mit dem Hammer im Abstand von zwei Zentimetern vom Rand durch das Klettband zu treiben. Der Rest des Stiftes kann dann mit der Hand durchgeschoben werden.
Fazit
Wer sich nicht mehr beim Biegen der Splinte die Finger kaputt machen oder viel Geld für Smart Pins ausgeben möchte, findet mit dem beschriebenen Ansatz eine preiswerte Alternativlösung.
Die Smart Pins Marke Eigenbau sind schnell und kostengünstig herzustellen. Wichtig ist nur, auf die UV-Beständigkeit und Salzwasserresistenz des Materials zu achten. Aber auch hier gilt: Sollten sie nach einer Saison hinüber sein, ist es möglich, schnell und günstig Ersatz herzustellen.