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Titelfoto: ©Die Seenotretter – DGzRS
Motorschaden mit Folgen
Kurz vor ihrem Ziel Maasholm gerieten zwei junge Segler in große Gefahr: Aufgrund eines Motorschadens wurde ihr Boot am Dienstagabend, 17. November 2020, von außen bei starkem Seegang gegen die Hafenspundwand von Maasholm an der Schlei gedrückt. Der Mann und die Frau wehrten sich buchstäblich mit Händen und Füßen gegen die Kräfte der Natur, wobei sich der Skipper erhebliche Verletzungen zuzog. Freiwillige Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreiten die beiden mit dem Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY aus der gefährlichen Lage.
Starker, auflandiger Wind führt zur Havarie
Kurz nach 18 Uhr erreichte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS ein Notruf per Telefon. Der Skipper eines sechseinhalb Meter langen Segelbootes meldete den Ausfall des Motors. Er und seine Mitseglerin waren zu dem Zeitpunkt mit der Ansteuerung des Hafens Maasholm beschäftig. Der Yachthafen Maasholm ist von einer Buhne mit Spundwand umgeben. Durch starken auflandigen Wind um sechs Beaufort trieb das Boot schnell auf die Buhne zu.
Das alarmierte Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY der Freiwilligenstation Maasholm lief umgehend aus. Da es zu diesem Zeitpunkt bereits dunkel war, machte der Havarist mit einer Lampe auf sich aufmerksam. Die zweiköpfige Besatzung des Bootes versuchte noch vergeblich, den Anker auszubringen, um ein Auflaufen an der Spundwand zu verhindern. Beim Versuch, im Seegang das Boot von der Spundwand abzuhalten, verletzte sich der Skipper schwer an Händen und Füßen.
Eine Schleppverbindung wird hergestellt
Den Seenotrettern gelang es, eine Leine an den Havaristen zu übergeben und eine Schleppverbindung herzustellen. Sie brachten das Boot in den Hafen. Dort stiegen die Seenotretter auf den Havaristen über, um sich um die beiden jungen Leute an Bord zu kümmern. Da der 23-Jährige aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr auftreten konnte, alarmierten die Seenotretter sicherheitshalber einen Rettungswagen, der den Mann in ein naheliegendes Krankenhaus brachte. Die Seglerin war unverletzt geblieben.
Mit das schlimmste was in Küstennähe passieren kann! In Deutschland hat man dann die DGzRS hilft. Im Mittelmeerraum ist man recht Hilflos zumal die Gegenstelle (Funk) häufig nicht versteht worum es geht und schnelle Hilfe nicht erfolgt!
ich hatte mal an der Cote-D’Azur mein Ruder verloren (leicht stürmisches Wetter) – die Verständigung klappte gut, aber “est” und “ouest” unterscheiden sich halt nur wenig und so suchte mich der professionelle Rettungsdienst (500,-€/Std) für 2-3 Stunden auf der falschen Seite der Halbinsel – aber sonst hat das gut geklappt, abgesehen von der Verwechslung war die Verständigung (mit nur mäßigem Französisch meinerseits) gut – die Versicherung hat das dann auch bezahlt….