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Titelfoto: ©️Die Seenotretter – DGzRS
61-jähriger Skipper stürzt bei starkem Seegang und benötigt Hilfe
Die Seenotretter der Station Deutsche Bucht/Helgoland sind am Sonntagabend, 21. November 2021, mehrere Stunden lang für den verletzten Skipper einer Segelyacht im Einsatz gewesen.
Gegen 18 Uhr meldete sich die Besatzung einer 16 Meter langen Segelyacht bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Die Yacht befand sich zu dieser Zeit rund fünfzehn Seemeilen nördlich der Insel Langeoog. Ihr 61-jähriger Skipper hatte sich im Brustbereich verletzt und musste medizinisch versorgt werden. Der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE nahm sofort Kurs auf die Segelyacht. Die Seenotretter alarmierten außerdem einen Rettungshubschrauber von NHC Northern Helicopter.
Die Wetterbedingungen erschweren den Einsatz
Zur Einsatzzeit herrschten starke Winde um sechs Beaufort und etwa zweieinhalb Meter Seegang. Diese Bedingungen machten es der Hubschrauberbesatzung unmöglich, medizinisches Personal per Seilwinde auf die Segelyacht abzuwinschen. Zu groß waren die Gefahren durch Mast und Takelage des sich im Seegang ständig stark bewegenden Schiffes. Stattdessen übergab der Hubschrauber Notarzt und Notfallsanitäter auf die HERMANN MARWEDE. Das spezielle Hubschrauberarbeitsdeck über dem Heck des Seenotrettungskreuzers ermöglicht ein Abwinschen auch unter erschwerten Bedingungen.
Nach nur 1,5 Stunden ist Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE vor Ort
Gegen 19.30 Uhr traf die HERMANN MARWEDE an der Yacht ein. Um angesichts der groben See keinerlei Risiken für Schiff und Besatzung einzugehen, entschieden die Seenotretter, den Havaristen zunächst noch ein Stück bis in die Jademündung zu begleiten, wo mit weniger Seegang zu rechnen war.
Der verletzte Skipper war soweit stabil. Während der Reise beriet ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz in der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die Besatzung der Segelyacht durchgängig über Funk.
Ein weiteres Schiff eilt zur Hilfe
Unterdessen nahmen die Seenotretter das Mehrzweckschiff MELLUM der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in den Einsatz auf. Für den Fall, dass sich der Gesundheitszustand des Skippers verschlechtern sollte, hätte die deutlich größere MELLUM der HERMANN MARWEDE gegebenenfalls Lee geben, also für Windschutz sorgen können.
Der Verletzte blieb jedoch glücklicherweise weiterhin stabil.
Erfolgreiche Rettung vor Minsener Oog
Nach Erreichen der Jademündung nahm die Wellenhöhe deutlich ab. Auf Höhe der Insel Minsener Oog gingen die Seenotretter bei der Yacht längsseits. Gemeinsam mit Notarzt und Notfallsanitäter der Hubschrauberbesatzung stabilisierten sie zunächst den Patienten und brachten ihn anschließend an Bord der HERMANN MARWEDE. Im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers versorgten sie den Mann, bis der erneut alarmierte Rettungshubschrauber eintraf und ihn schließlich ins Krankenhaus flog.