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Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).
Häfen, Strände, Städte: Die Lübecker Bucht hat alles
Lübecker Bucht, Anfang August. Dunkle Wolken türmen sich auf, kräftiger Wind nimmt die Kitesurfer mit hinaus aufs Meer, treibt sie vor sich her. In den Yachthäfen hämmern die Fallen wütend gegen Masten, an den kilometerlangen Sandstränden stemmen sich Familien gegen Wind und Wetter. Egal, wohin man schaut, ob in den Himmel, auf das Thermometer oder die Wettervorhersage – überall lauert der Herbst. Und die Prognose prophezeit auch für die kommenden Tage Windböen in Sturmstärke und Tageshöchsttemperaturen von unter 20 Grad, also „Schietwetter“, wie der Norddeutsche zu sagen pflegt.
Eine Wetterlage, die an der Ostsee auch im Sommer keine Ausnahme ist. Mal gibt es einen traumhaften Sommerauftakt, mal einen Hitzesommer, dann wieder einen Altweibersommer. Dazwischen muss leider immer auch mit nassen und windigen Tagen gerechnet werden. Planen lässt sich das nicht. Und so kommt es vor, dass selbst in der Hauptferienzeit viele Crews auf der Nord- und Ostsee immer mal wieder auf eine harte Probe gestellt werden. Inklusive Törnplanänderungen und Hafentage.
Auch wir haben auf unserer Reise in der zweiten Augustwoche so eine Woche erwischt. Der Wetterbericht kündigt durchgängig starke Westwinde mit reichlich Regen und zahlreichen Gewittern an. Kann man die lange geplante Segelreise bei viel Wind und schlechtem Wetter trotzdem absegeln? Kann ein Sommertörn in Regenkleidung Spaß machen? Und: Wird das Wetter nicht vielleicht viel schlechter geredet als es in Wirklichkeit ist?
Die Lübecker Bucht bietet Schutz vor Westwind
In Burgtiefe auf Fehmarn zerrt unsere Charteryacht an ihren Leinen, das Basispersonal macht Mut: „Von Fehmarn aus könnt ihr in alle vier Himmelsrichtungen segeln und euren Törn ideal den Windbedingungen anpassen.“ Dazu zeigt sich auch in Schlechtwetterphasen immer mal wieder die Sonne, so auch am Übergabetag. Am Freitagnachmittag schieben Sonne und Wind die Wolken beiseite, für ein paar Stunden scheint die Ferienidylle perfekt. Auf dem Burger Binnensee tummeln sich Jollensegler und Surfer, gegenüber am feinsandigen Ostseestrand genießen Familien Sommergefühle. Eltern lümmeln sich in Strandkörben, Kinder bauen Sandburgen, es gibt Eis und Pommes rot-weiß.
Doch das sommerliche Wetter ist nur von kurzer Dauer, Wind und Wolken mahnen zu einer angemessenen Törnplanung. Wer von Fehmarn aus einen Wochentörn beginnt und mit kräftigen westlichen Winden rechnen muss, landet fast automatisch in der Lübecker Bucht. „Hier kann man geschützt vor hohen Wellen und mit halbem Wind hoch und runter segeln“, erzählt der Basismitarbeiter bei der Übergabe. Und dabei Orte wie Großenbrode, Grömitz, Neustadt, Niendorf und Travemünde ansteuern. Wie sich noch herausstellen wird, sind diese Ziele dabei keinesfalls Notlösungen, sondern auch bei gutem Wetter eine echte Törnoption – gekrönt von einem städtischen Höhepunkt. Doch dazu später mehr.
Einmal durch die Lübecker Bucht bis Travemünde
Am Morgen ist die Luft kühl, die See bleiern, weiß-graue Wolken bedecken den Himmel und erzeugen ein milchiges Licht. GO AHEAD fährt unter Maschine durch das enge Fahrwasser des Burger Binnensees, ab der grünen Tonne Burg 1 übernehmen die großen weißen Segel der Harmony 47. Noch bläht ein frischer Ostwind die Segel auf, hinter Dahmeshöved geht es rum in die Lübecker Bucht, mit Kurs Südsüdwest pflügt das Boot durch die Wellen. „Herrlich“, findet meine Frau Karen die Backstagbrise und die acht Knoten Geschwindigkeit, „kommt, lasst uns weitersegeln bis nach Travemünde.“
Travemünde begrüßt uns mit Blitz und Donner, einem grünen Frachtriesen im Fahrwasser und dem Wahrzeichen der Stadt, der Viermastbark PASSAT. Der gleichnamige Yachthafen liegt unmittelbar dahinter, am Ostufer der Trave gegenüber der Stadt. Am Westufer entlang der Promenade befinden sich die Liegeplätze des Lübecker Yacht Clubs, „von den 80 Boxen sind 35 für Besucher“, erklärt der freundliche Hafenmeister nach dem Festmachen. „Hier ist eigentlich immer was frei, die meisten Segler wissen nur einfach nicht, dass sie auch bei uns festmachen können.“
Unsere Kinder möchten angeln und auf dem Bungee-Trampolin am nahe gelegenen Strand springen. Doch zuerst einmal kommt das, was auf diesem Törn noch häufiger kommen soll: Platzregen, Windböen und dunkle Gewitterwolken. Gut, dass moderne Schiffe dicht wie Konservendosen sind, dass es Bücher, Kniffel, Skat & Co gibt.
Gerade bei Schlechtwetter bietet das Revier Schutz und Abwechslung
Und dass man hier am Westufer direkt an der Promenade liegt und zwischen den Regengüssen schnell an Land springen kann. An diesem Tag allerdings bleiben Promenade und Strand wie leergefegt. Erst am Tag darauf, an einem Sonntagvormittag mit Sonnenschein, werden die Menschenmassen wieder flanieren und vor der Priwallfähre Schlange stehen, die die Besucher zur PASSAT bringt. Bis dahin erstrahlt der älteste Leuchtturm Deutschlands, das stillgelegte Bauwerk aus dem Jahre 1539, das inzwischen ein Museum ist.
Plötzlich landet Lübeck auf dem Törnplan
„Klar kann man die Trave hoch bis nach Lübeck segeln“, erklärt der Hafenmeister beim Klönschnack am Steg. „Sie müssen nur die Öffnungszeiten der Eric-Warburg-Brücke berücksichtigen.“ Eine geniale Idee, um einen Tag mit reichlich Wind und Schauerböen sinnvoll zu nutzen. Zumal direkt im Stadtzentrum von Lübeck eine Marina liegt.
„Können wir hier nicht anhalten und baden?“, fragt unsere Tochter, als wir auf der Untertrave die Stülper Huk passieren. Die kleine, unverbaute Bucht mitten in einem Naturschutzgebiet ist ein idealer Ankerstopp. Drei Boote verstecken sich hier vor dem böigen Westwind. Durch das üppige Grün am hügeligen Ufer schlängeln sich Wanderwege, und der schmale Sandstreifen davor lädt schon aus der Ferne zum Baden ein.
Doch wir müssen weiter, noch elf Seemeilen sind es bis zur Eric-Warburg-Brücke, elf Seemeilen, die sich als Wundertüte entpuppen. Pötenitzer Wiek, Holzwiek, Schlutuper Wiek, Breitling – immer wieder dehnt sich die Trave zu breiten Wasserflächen aus und erlaubt Segeln auch außerhalb des Fahrwassers. Man passiert mehrere Ankerplätze und über ein Dutzend Bootshäfen, darunter so idyllische Anlegestellen wie Gothmund, ein privater Fischerhafen, hinter dem sich ein halbes Dutzend reetgedeckter Häuser ins Schilf duckt. Doch die 9,5 Meter tiefe Fahrrinne wird ebenso von großen Schiffen befahren, und so ziehen auch Kaianlagen, Schiffbauhallen, Container- und RoRo-Terminals vorüber.
Pünktlich um 17.30 Uhr wird der Verkehr auf der Brücke gestoppt. Das gewaltige, knapp 40 Meter lange Tragwerkteil klappt hoch in den wolkenverhangenen Himmel. „Und das alles nur für uns?“, staunt unserer Sohn Jakob, als er bemerkt, dass die GO AHEAD das einzige Boot ist, das die Brücke passiert.
Die kleine Marina, die sich kurz darauf an Backbord zeigt, besteht aus einem 100 Meter langen, dicht belegten Schwimmsteg und versprüht mediterranen Flair. Ganz im Gegensatz zu uns, die wir vor dem nächsten Schauer unsere nassen Segeljacken zum Trocknen an den Baum hängen.
Lübeck. Die von Wasser umgebene Altstadt gilt mit ihren über 3000 Patrizierhäusern, dem Gängeviertel, den sieben Kirchtürmen und den alten Salzspeichern seit 1987 als Weltkulturerbe. Die reiche Hansestadt war Heimat von Heinrich und Thomas Mann, und Lübecks Niederegger Marzipan ist in der ganzen Welt bekannt. „Geht einfach hier über die Straße und ihr seid mittendrin“, sagt der Hafenmeister. Wir verschieben den Stadtbummel auf den nächsten Morgen, denn im Holstenhafen nebenan findet gerade ein alljährliches Festival statt: bunter Budenzauber unter Pagodenzelten, dazu Livemusik auf einer schwimmenden Bühne. Eine unerwartete Abwechslung in städtischem Ambiente.
Nächte an Bord eines Segelbootes können bei schlechtem Wetter auch im Hafen reichlich unruhig werden. Schlagende Fallen, quietschende Fender, zerrende Leinen, heulender Wind und prasselnder Regen gehören zu den Unruhestiftern. Morgens um vier Uhr sitzt Karen aufrecht in der Koje, geweckt von Wassertropfen im Gesicht. „Das Schiff ist doch undicht“, stöhnt sie und wischt die Verkleidung trocken. Doch dann wird klar, dass man auch Schwitzwasser in die Liste mit aufnehmen muss, wenn bei Dauerregen ausreichende Lüftung unmöglich wird.
Trotz viel Regen bleibt die Stimmung an Bord gut
Gäbe es eine Ratingagentur für Jahreszeiten, wäre der Hochsommer unserer Reise wohl längst auf Herbst herabgestuft worden. Jeder Sonnenstrahl, der durch das dunkle Wolkennetz kommt, wird zum Glücksmoment, zum Wärmespender, zum Erzeuger magischer Lichtstimmungen. Rare Momente, die man umso intensiver erlebt.
Strand und Meer in Niendorf, Neustadt und Grömitz
So zum Beispiel die abendliche Überfahrt von Niendorf nach Neustadt an Tag vier der Reise, sieben Seemeilen durch die Neustädter Bucht, auf denen der Wind eine kurze Pause einlegt und die mutigen unter der Crew den Sonnenuntergang im T-Shirt genießen. Oder zwei Tage später am Strand vom Grömitz, als Sonne und Gewitterwolken einen leuchtenden Regenbogen in den Himmel malen und Nora als einzige das erste und letzte Mal auf der Reise in der Ostsee baden geht.
Intensive Erlebnisse gibt es auch dann, wenn man sich trotz vorhergesagter Böen bis neun Windstärken aufrafft, weiterzusegeln. Die Befriedigung über ein gelungenes Hafenmanöver ist ungleich größer, der Lerneffekt eines misslungenen ebenso. Auch in den Häfen rückt man näher zusammen. In dem idyllischen aber kleinen Hafen von Niendorf dürfen wir an einem Fischkutter festmachen, in Neustadt erlöst uns der Skipper einer Ausbildungsyacht von der Platzsuche und bittet uns, längsseits zu kommen.
„Die Badesachen kann ich wegpacken“, seufzt Karen beim Blick auf den Wetterbericht für die letzten zwei Tage. Was – zugegeben – einen der größten Pluspunkte des Reviers zunichte macht. Denn egal ob Grömitz, Niendorf oder Travemünde, immer findet sich unmittelbar neben den Liegeplätzen ein herrlicher weißer Sandstrand, der trotz Kurtaxenpflicht wie geschaffen wäre für ausgedehnte Strandaufenthalte. Und immer wieder könnte man auch die kilometerlangen, einsamen und verwilderten Strandabschnitte zwischen Grömitz und Großenbrode für einen Ankerstopp nutzen oder die bekannten Badeorte ohne Marina, etwa Haffkrug, Scharbeutz oder Kellenhusen.
Auch die Insel Poel und Kühlungsborn liegen ganz nah
„Auf einem Wochentörn kann man auch Mecklenburg mit in den Törnplan integrieren“, hatte der Mitarbeiter der Basis bei der Übergabe erklärt, „Wismar, die Insel Poel oder Kühlungsborn sind in kurzen Tagesetappen gut zu erreichen.“ Dumm nur, wenn sich der Abstecher, wie in dieser Woche, nur mit harten Amwindkursen auf dem Rückweg erkaufen lässt. Doch auch so gibt es noch mehr Ziele als genug. „Ob man den Großenbroder Binnensee anlaufen soll oder nicht, darüber ließe sich trefflich streiten“, schreibt Jan Werner in seinem Revierführer Ostseeküste, „manche finden ihn ziemlich langweilig.“
Gar nicht langweilig ist hingegen Heiligenhafen auf der anderen Seite der Fehmarn-Sund-Brücke, die mit 22 Meter Durchfahrtshöhe für die meisten Segler gut passierbar ist. Die riesige Marina mit 1000 Liegeplätzen beherbergt auch die größte Charterflotte des Reviers, der Reiz des Ortes wird aber durch seine Gegensätze erzeugt. Auf der einen Seite der Marina liegen der lebhafte Ferienort und der Fischereihafen, in dem frischer Fisch direkt vom Kutter verkauft wird. Auf der anderen beginnt der lange, einsame Nehrungshaken Graswarder mit kilometerlangem Strand und Vogelschutzgebiet.
Die Ferieninsel Fehmarn hat gleich mehrere Häfen
Auch Fehmarn hat mehr zu bieten als unseren Ausgangshafen Burgtiefe. Wer als Besucher kommt und nicht an den Südstrand möchte, ist vermutlich besser in Burgstaaken aufgehoben. Stadthafen, Fischereihafen und der kleine Yachthafen sorgen hier für reichlich maritimes Flair, man kann ein U-Boot besichtigen, an einer Kletterwand ein Getreidesilo hochklettern oder in den Hafengastronomien Essen gehen. Das Zentrum von Burg aber ist auch von hier aus weit entfernt, fast zwei Kilometer. Die beiden anderen besuchenswerten Häfen der Insel liegen in der Orther Bucht, sowohl Orth als auch Lemkenhafen sind gemütliche kleine Hafendörfer mit Grillplatz, Kinderspielplatz und Fahrradverleih.
Doch dafür bleibt auf unserem Törn keine Zeit mehr, von Grömitz aus geht es zurück nach Burgtiefe, die schön geschwungene Hafenpromenade bleibt im Kielwasser zurück. Der Himmel ist grau, der Westwind hat mit 25 Knoten noch eine Schippe draufgelegt, dazu lauern überall dunkle Gewitterfronten. Glücklicherweise segelt man hier unter Landschutz und wird von großen Wellen verschont, ideale Voraussetzungen also, um Starkwindsegeln unter kontrollierten Bedingungen zu üben.
„Groß oder Genua?“, fragt Karen, eingepackt in Latzhose, Gummistiefel und Regenjacke. Zum Ende hin mutiert die Sommerreise endgültig zum Schwerwettertörn, wir entscheiden uns trotz halbem Wind nur für die Genua und erleben, dass diese Besegelung völlig ausreichend, und vor allem auch leicht und sicher zu bedienen ist. Und dass man besser vor der Gewitterfront das Segel entweder verkleinern oder ganz bergen sollte. Sonst zerren, wie bei uns, plötzlich 40 Knoten Wind an Rigg, Segel und Freibord. Ist man da erstmal mittendrin, stellt sich die Frage, was zu tun ist. Jetzt noch bergen oder abwettern? Das einzige Boot auf gleichem Kurs und mit gleicher Besegelung schießt prompt in den Wind. Wir ändern den Kurs um 50 Grad, laufen vor dem Wind ab und nehmen so für die Dauer der Starkwindfront den Druck aus dem Schiff.
Trotz Regen und Sturm: Die Lübecker Bucht hat Spaß gemacht
In Burgtiefe heult der Wind um das Hafenbecken herum, dennoch müssen noch ein Tankstellen- und das letzte Anlegemanöver gefahren werden. Danach ist die Befriedigung groß und die stolzgeschwellte Brust breit. Dieses Jahr ist es nicht der warme Sand unter den nackten Füßen, nicht der Abend auf einer sonnigen Restaurantterrasse und nicht der Ankerstopp mit Kopfsprung in die warme Ostsee, der in Erinnerung bleibt. Es sind die gemeinsam gemeisterten Herausforderungen eines Schlechtwettertörns, die neu dazu gewonnenen Erfahrungen und die intensiven Lichtstimmungen während der wenigen Sonnenstunden. Und die Erkenntnis, dass die Lübecker Bucht keine Notlösung, sondern ein sehenswertes Reiseziel mit reichlich Abwechslung ist.
Charter
Fehmarn, Heiligenhafen, Neustadt, Rostock – das Charterangebot rund um die Lübecker Bucht ist vielfältig. Katamarane gibt es so gut wie keine, für die sind, ebenso wie für die 50-Fuß-Klasse, viele der Liegeplätze zu klein. Ein Schlauchboot ist an der Ostsee nicht zwingend notwendig, im Prinzip kann man jeden Abend im Hafen festmachen. Wer aber auch ankern möchte, sollte eines dabeihaben. Wenn nichts anderes vereinbart ist, werden Charterschiffe in der Ostsee in der Regel ohne Bettzeug, Bettwäsche und Handtücher angeboten. Neben dem Sportbootführerschein See ist sind auf der Ostsee eine Funklizenz und ein Pyroschein (kann meist auch durch Schnelleinweisung vor Ort erworben werden) erforderlich.
Diese Charter-Agenturen helfen dir, eine Yacht zu finden
Für eine Beratung und die zuverlässige Buchung von Charteryachten bewährter Anbieter an der deutschen Ostseeküste können diese Charter-Agenturen behilflich sein:
Charter-Stützpunkte, Mitsegelgelegenheiten und weitere Dienstleistungen (Anzeigen)
Diese Firmen betreiben vor Ort einen Charterstützpunkt und helfen dir die richtige Charteryacht zu finden. Andere haben ein attraktives Mitsegelangebot im Programm oder bieten interessante Dienstleistungen für Segler an.Weitere Infos zum Revier
Navigation & Seemannschaft
Ohne nennenswerte Strömung und fast ohne Tidenhub macht es die Ostsee dem Urlaubssegler leicht. Anhaltender und starker NO-Wind kann den Wasserstand in der Lübecker Bucht um bis zu drei (!) Meter steigen lassen, bei SW-Wind fällt er dementsprechend. Dann können, gerade in Engen, auch erhebliche Strömungen auftreten.
Auf Berufsverkehr von und nach Lübeck-Travemünde ist zu achten, dazu verkehren viele Hochgeschwindigkeitsfähren im Revier. Alle Fahrwasser und Hafeneinfahrten sind gut betonnt, wegen teilweise fehlender Befeuerung eignen sich aber nicht alle für eine nächtliche Ansteuerung. Innerhalb der 5-Meter-Linie muss mit großen, unverzeichneten Steinen gerechnet werden. Ein Hochspannungsgleichstromkabel entlang der Mecklenburger Küste kann Magnetkompassfehlweisungen bis 60 Grad verursachen.
Häfen und Ankerplätze
Zwischen Fehmarn, der Lübecker Bucht und der Mecklenburger Küste gibt es ein dichtes Netz an Häfen. Große Marinas wechseln sich mit kleinen Bootshäfen, Werftanlegern, Stadthäfen und liebevoll gepflegten Vereinshäfen ab. Im Vergleich zum Mittelmeer sind die Liegepreise moderat. Auch wenn in den Revierhandbüchern nur wenig über Ankerplätze geschrieben steht, sind Ankerstopps, auch für die Nacht, an vielen Stellen möglich.
Literatur & Seekarten
• Jan Werner, Ostseeküste 1, Travemünde bis Flensburg Delius Klasing Verlag.
• Sportbootkartensatz NV2: Lübecker Bucht, NV-Verlag
• Sportbootkartensatz DEKL 2, Delius Klasing Verlag
• Für den Landgang: Dieter Katz, Ostseeküste von Lübeck bis Kiel, Michael Müller Verlag
Schöner Beitrag von meinem Heimatrevier. Sehr schön auch der Hinweis, dass man bis nach Lübeck rein fahren kann! Gut gemacht! Weiter so!