Segeln und Chartern auf Mallorca – die Nahziele rund um Palma

Ein Beitrag von

Michael Amme

Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).

Wer in Palma an Bord einer Yacht geht, muss nicht weit segeln – die Nahziele rund um Mallorcas Metropole reichen für einen ganzen Törn

Das ufernahe Wasser leuchtet türkisgrün, die Strahlen der tief stehenden Abendsonne glitzern über der Oberfläche. Im Schritttempo umkurven wir Dutzend Boote, der Anker platscht, die Kette rattert, zwei Schiffslängen vor der Felsküste kommt unsere Charteryacht zum Stehen. Badeleiter, Taucherbrille, Kopfsprung – im Nu ist die komplette Crew im Meer. Das Wasser schmeckt salzig, es ist warm und erfrischend und auf dem hellen Sandgrund werfen eine Handvoll Brassen ihre flüchtigen Schatten.

Wer ankert, hat den Schnorchelgrund meist direkt neben dem Schiff.

Mallorca, Juli, Samstagabend. In der Cala Portals Vells sind die vielen Tagesgäste der Bucht längst auf dem Weg nach Hause, jetzt gehört die Bucht wieder den ankernden Booten allein. Rauchschwaden gezündeter Bordgrills wabern durch die Luft, Cockpittische werden mit klapperndem Geschirr eingedeckt und von den Felswänden schallt das Echo der Musik aus den Bordlautsprecher über die Bucht.

Vorhin in Palma haben wir bei der Übergabe der Charteryacht noch geschwitzt, jetzt, nur eine Stunde und sieben Seemeilen später, setzt bereits Tiefenentspannung ein. Der Plan, ohne Stress und Meilenfressen in kurzen Etappen einen abwechslungsreichen Mittelmeertörn zu genießen, beginnt vielversprechend.

Die Cala Portals Vells ist von Palma aus auch bei einem Start am Abend noch leicht erreichbar.

Für einen gelungenen Mallorcatörn muss sich niemand weiter als 30 Seemeilen von Palma entfernen

„Wenn ihr die Küste zwischen den Inseln Dragonera im Westen und Cabrera im Süden besucht, wird es euch an nichts fehlen“, hatte uns ein Freund und Inselkenner Mut zur Lücke gemacht. „Vergesst die Inselumrundung und auch die Buchten an der Südostküste.“ Denn schon auf diesem kurzen Küstenabschnitt, berichtete er, gibt es alles, was einen gelungenen Mallorcatörn ausmacht: idyllische Ankerbuchten, feine Badestrände, sichere Häfen, mondäne Flaniermeilen, gemütliche Fischerdörfer und einsame Naturschutzgebiete. Aber stimmt das auch wirklich? Kann man all das auf einem Radius von gerade mal 30 Seemeilen vom Ausgangshafen Palma tatsächlich erleben? Wir sind gespannt.

An Tag zwei der einwöchigen Reise tingeln wir weiter Richtung Westen. Und stoppen keine neun Seemeilen später in der Bucht Cala Fornells. Ein Ankerplatz unterhalb einer kleinen Feriensiedlung, mit Sonnenschirmen auf Felsplateaus, dazwischen kleine Teppiche aus Sand und Kinder mit Keschern. Wir baden, sonnen und genießen Mittag im Cockpit, und vor dem Aufbruch gibt es auf einer Hotelterrasse an Land Cappuccino.

Die kleine Feriensiedlung Cala Fornells hat gleich hinter den Badeabsperrungen Platz zum Ankern.

Entspannt geht es auch in San Telmo zu, dem westlichsten Ankerplatz Mallorcas und nur eine gute Stunde entfernt. Ein beschaulicher Badeort mit feinem Sandstrand, deutschen Speisekarten und Bojenfeld zum Schutz der Seegrasfelder. Hier verbringen Familien ihren ganzen Sommerurlaub, viele andere kommen, um mit dem Fährboot die eigentliche Attraktion des Ortes zu besuchen: Sa Dragonera.

In San Telmo gibt es alles für einen gelungenen Stopp: Badestrand, Bojenfeld und Urlaubsort.

Die Isla Dragonera liegt eine Seemeile entfernt und ragt 376 Meter hoch aus dem Meer. Sie ist die Fortsetzung des Tramuntanagebirges, das wilde und schroffe Gesicht von Mallorcas Nordwestküste. Eine bereits geplante Urbanisation konnte von Naturschützern gestoppt werden, seit 1995 ist die Insel ein Naturpark.

In der Cala Lladó auf der Naturschutzinsel Sa Dragonera darf geankert und an Land gegangen werden.

Darf man da mit dem eigenen Boot anlanden? Manche Seekarten und Handbücher geben dazu widersprüchliche Angaben an. Tatsächlich aber darf in den drei kleinen Einbuchtungen auf der Ostseite der Insel geankert werden. Mit der Einschränkung allerdings, dass das An-Land-Gehen nur in der Cala Lladó erlaubt ist, hier gibt es auch den kleinen Fähranleger und die Parkverwaltung.

Das kleine Fährboot schippert die Landtouristen von Sant Elm rüber nach Sa Dragonera.

Wir nehmen trotzdem die Fähre, ein kleines, weiß-blau gestrichenes Fischerboot. Die gut zwei Seemeilen lange Insel ist abgesehen von dem Besucherhaus der Parkverwaltung und zwei Leuchttürmen unbebaut.

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Sa Dragonera ist still und ein Paradies zum Wandern

Vier Wanderwege führen über das nur spärlich mit Heide und wildem Ölbaum bewachsene Eiland, wir entscheiden uns für den mit viereinhalb Kilometern und 350 Höhenmetern längsten und schwierigsten. Auf der Hälfte des Weges stehen wir an einer senkrecht ins Meer stürzenden, 200 Meter hohen Felswand. In der Ferne ist alles blau, der Himmel, der Horizont, das Meer. Nur das Kreischen der Korallenmöwen ist zu hören, wir beobachten Eleonorenfalken und Sturmtaucher und um unsere Füße flitzen Dragonera-Eidechsen.

Wer beim Wandern auf Sa Dragonera die Mühe nicht scheut, wird mit herrlichen Ausblicken belohnt.

Puerto de Andraitx ist das städtische Nahziel des Reviers

Der Törn geht seinem Bergfest entgegen, „da könnten wir doch eigentlich mal ausgehen“, findet meine Frau Karen. Das Tolle an diesem Revier sind seine Gegensätze. Vom einsamen Naturerlebnis auf Dragonera bis zum pulsierenden Leben von Puerto de Andraitx brauchen wir nur eine Stunde. Ganz ohne Strand ist der ehemals kleine Fischerort von den Unsitten des Massentourismus verschont geblieben.

Puerto de Andraitx bietet zum Festmachen neben dem Bojenfeld auch eine städtische Hafenpier und eine moderne Marina.

Dafür sind die hohen Berghänge der tief eingeschnittenen Bucht fast komplett mit millionenschweren Villen bebaut. Neben viel Prominenz und Chic entlang der mit reichlich noblen Cafés und Restaurants bestückten Hafenfront konnte sich der 1.000-Seelen-Ort aber seinen einheimischen Charme bewahren. In der Bar Acal treffen wir auf Fischer in Gummistiefeln, auf der Pier gegenüber sehen wir die Fänge der großen Trawler in Kühllastern verschwinden.

Sympathisch: In Puerto de Andraitx gibt es neben teuren Restaurants auch einheimische Bars.

Toll: In der Bucht von Palma weht stets ein zuverlässiger Wind

Die längste Etappe auf diesem Törn ist 25 Seemeilen lang, von Andraitx bis zur Cala Pi geht es einmal quer über die Bahia de Palma. Jeden Tag ab mittags setzt in der Bucht ein thermischer Südwind ein, auf den fast immer Verlass ist. Haben sich Stadt und Land rund um Palma im Laufe des Tages aufgeheizt, beginnen die warmen Luftmassen über Land aufzusteigen. Die kühleren Luftmassen über dem Meer sorgen dann für eine Ausgleichsströmung und wehen mit drei bis vier Windstärken durch die bis zu zehn Seemeilen breite Bucht von Palma.

Der Leuchtturm auf dem Cabo Blanco markiert das östliche Ende der Bucht von Palma.

Unsere Charteryacht pflügt durch tiefdunkelblaues Wasser, in der Entfernung sehen wir zwei Delfine springen, der Autopilot surrt, die Genua zieht. Im milden Abendlicht segeln wir, ganz für uns allein, dicht an den hohen Felsen des Cabo Blanc vorbei. „Die Ostseite der Bucht von Palma hat nicht so viel zu bieten“, hatte uns der Stützpunktleiter der Charterfirma bei der Schiffsübergabe erzählt. Der eine Teil sei schroffe und unzugängliche Steilküste, der andere gehöre den Touristenhochburgen El Arenal und Ca’n Pastilla.

Die kleine und tief einschneidende Bucht Cala Pi hat auch einen tollen und beliebten Badestrand.

„Richtig schön wird es dann wieder ab der Cala Pi“, meinte der Stützpunktleiter „die Bucht ist einfach bezaubernd und einer meiner Lieblingsplätze.“ Ein langer, schmaler Einschnitt, umgeben von hohen, mit Pinien bewachsenen Hängen. Mit feinem Sandstrand im Scheitel und nur wenig Platz für Yachten.

An Wochenenden und den Tagen vor der Rückkehr der Charteryachten zu ihren Stützpunkten in Palma ist die Bucht chronisch überfüllt. Wir finden, dank unserer Törnplanung antizyklisch unterwegs, sogar mit dem letzten Licht des Tages noch problemlos einen Platz.

Der tiefe Einschnitt der Cala Pi ist schmal, das Schwojen muss mit einer Heckleine zum Land verhindert werden.

Der Besuch im Nationalpark Cabrera muss angemeldet werden

Wer Mallorca mit Massentourismus, Bettenburgen und Megamarinas in Verbindung bringt, wird von den Nahzielen rund um die Bucht von Palma überrascht sein. Zum Beispiel vom einzigen Nationalpark der Balearen, dem Archipielago de Cabrera. In der rundum geschützten Bucht der Hauptinsel, in Puerto de Cabrera, liegen wir an einer der 50 Murings, das Ankern ist zum Schutz des Meeresbodens nicht erlaubt.

Die 50 Bojenplätze liegen perfekt geschützt, müssen aber vorab reserviert werden.

Die Insel, die nur von ein paar Militärangehörigen und Parkverwaltern bewohnt wird, darf nur mit vorheriger Genehmigung angelaufen werden. Ein unkompliziertes Online-Prozedere, bei dem gleichzeitig auch die Muring zugeteilt wird. Eine Anleitung und alle Infos dazu findest du hier.

Am kleinen Hafen gibt es eine Bar, hoch darüber thront das alte Kastell, es gibt ein kleines Museum und einen Leuchtturm, der Rest der Insel ist einsame Natur. Was man dort macht? Wandern, Ruhe genießen und in der Blauen Grotte schwimmen, eine riesige Höhle im Fels mit hellblau leuchtendem Wasser.

Die kleine Bar direkt am Hafen ist die einzige Gaststätte auf Cabrera.
Bei der An- oder Abreise zum Muringfeld von Cabrera lohnt ein Badestopp in der Blauen Grotte.

Noch mehr Nahziele: Cala Figuera und Es Trenc

Wir schippern weiter, anders als geplant, auch ein kleines Stück um das Cabo Salinas herum. Alle schwärmen von der Cala Figuera, „hier ist alles noch ursprünglich und intim“, schreibt Bernhard Bartholmes in seinem Revierführer. Wir ergattern einen der wenigen Liegeplätze, bestaunen die bunten Bootsschuppen entlang der tief eingeschnittenen Zweifingerbucht und schauen den großen Fischerbooten zu, die täglich auf der Innenseite der Mole ihren Fang anlanden.

Der Fischerort mit begrenzten Liegeplätzen für Yachten ist auch ein beliebtes Ziel für Tagestouristen.

Auf dem Weg zurück nach Palma stoppen wir am längsten Strand der Insel. Es Trenc ist fünf Kilometer lang, feinsandig und karibisch schön. Rund um die drei Strandbars bilden sich an dem ansonsten unbebauten Strand kleine Menschentrauben, dazwischen ist reichlich Platz zum Sonnenbaden und Beachball spielen. Wieder ein Ort zum Bleiben schön. Doch unsere Woche geht zu Ende, wir müssen zurück nach Palma, auch hier warten noch Highlights: die Shoppingmeile Avinguda de Jaume III, ein Sundowner im Real Club Nautico und das Altstadtviertel La Llotja.

Nicht nur der längste, auch einer der schönsten Strände Mallorcas: Es Trenc

Fazit: Die Bucht von Palma bietet reichlich Ziele

Mit unserer Sun Odyssey 45 DS sind wir in sechs Tagen zu elf Zielen gefahren, wir haben zwei Nächte in Häfen, zwei an Murings und zwei vor Anker verbracht. Wir sind 125 Seemeilen gesegelt und haben trotzdem nicht alles gesehen, was es rund um die Bucht von Palma an Zielen gibt. Buchten wie Cala Caragol, Las Illetas und Camp de Mar müssen bis zum nächsten Mal warten, ebenso die mondänen Marinas von Puerto Portals oder Port Adriano. „So viele und so abwechslungsreiche Ziele auf so engem Raum “, sagt Karen nach dem Festmachen in Palma, „das ist schon Weltklasse.“

Die erweiterte Bucht von Palma ist bereits ein ausreichend großes Revier für einen Törn.

Charter

Die übergroße Mehrzahl der Charterfirmen auf Mallorca hat ihre Basis in der Bucht von Palma, die allermeisten davon sind in der Hauptstadt Palma de Mallorca. Wer es statt städtisch lieber etwas ruhiger und mit Bademöglichkeit mag, der kann auch in Can Pastilla oder S'Arenal starten, die Entfernung zum Flughafen ist die gleiche wie in die Stadt nach Palma. Überall gibt es alle gängigen Yachtmodelle, mittlerweile auch sehr viele Katamarane.

Die Marina von La Llonja unterhalb der Kathedrale hat den kürzesten Weg zur Altstadt.

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Infos

Das Revier

Die Bucht von Palma selbst ist etwa zehn mal zehn Seemeilen groß, die Insel Dragonera im Westen ist 20, Cabrera im Süden 29 Seemeilen von Palma entfernt. Das Revier ist geprägt von einer Felsküste mit vielen Buchten, Kaps und Inseln. Die Wassertiefe übersteigt erst etwa fünf Seemeilen von der Küste entfernt die 100-Meter-Linie.

Der endlose Strand von Es Trenc ist nur ein Nahziel von vielen rund um die Bucht von Palma.

Anreise

Das Angebot an Airlines mit Direktflügen ist von nahezu jedem deutschen Flughafen groß. Ist man an feste Termine gebunden, wird man, je nach Saison und Vorausbuchungszeit, zwischen 150 und 350 Euro für Hin- und Rückflug einplanen müssen. Der Flughafen ist zehn Kilometer von Palma entfernt, die 15-minütige Taxifahrt kostet etwa 25 Euro.

Wind & Wetter

Im Hochsommer, wenn die Großwetterlage für schwache Winde sorgt, entsteht in Küstennähe tagsüber häufig ein Seewind, gefolgt von einem Landwind in der Nacht (weniger stark). Das bedeutet für die Bucht von Palma, dass ab mittags konstante Süd- bis Südwestwinde herrschen. Wird das Wetter, besonders in der Nebensaison, auch von Tiefdruckgebieten bestimmt, muss auch mit Starkwind gerechnet werden.

Die Marina von La Llonja unterhalb der Kathedrale hat den kürzesten Weg zur Altstadt.

Häfen und Ankerplätze

In dem beschriebenen Revier gibt es zehn Orte mit Yachthäfen, etwa zwei Dutzend Ankerplätze, dazu drei Muringfelder. Viele der Buchten sind bei Südwind ungemütlich bis unbrauchbar, der tägliche thermische Südwind aber schläft zum Abend hin wieder ein.

Die Genehmigung und Bojenreservierung für das Naturschutzgebiet Archipielago de Cabrera ist nur zwei bis 20 Tage im Voraus möglich. Die Anleitung und alle Infos dazu gibt es hier.

Öffentliche Häfen (sind in der Regel mit Moll Transit gekennzeichnet) wie in Puerto de Andraitx und Cala Figuera sind deutlich preiswerter als private Marinas und können hier ab drei Tage im Voraus reserviert werden.

Eines der großen Ankerfelder des Reviers ist beim Touristenort Santa Ponsa.

Literatur und Seekarten

  • Gerd Radspieler: Balearen, Delius Klasing Verlag
  • Bernhard Bartholmes: Die Balearen, Edition Maritim
  • Martin Muth, Portbook Mallorca, BonaNova Books
  • Sportbootkarten Satz 9: Balearen, Delius Klasing Verlag
  • NV.Atlas Spain ES 2: Balearic Islands, NV-Verlag

Sechs Ziele des Reviers im Porträt

Insel Dragonera

Anders als in manchen Seekarten und Handbüchern beschrieben, darf man die Insel mit der Yacht anlaufen. Der Besuch ist kostenfrei. Da man sich aber nur auf den angelegten Wegen der einsamen und unbewohnten Insel bewegen darf, ist das An-Land-Gehen nur in dem kleinen Hafen der Bucht Cala Lladó möglich. Beim Ankern ist die Zufahrt zur Hafenpier freizuhalten, größere Ausflugsboote machen hier mit Anker und Heckleine fest. Nur Ankern ist aber auch in der Cala En Bagur und der Cala Llebeitx ganz im Süden erlaubt. Die Insel bietet herrlich einsame Natur, tolle Wanderwege, viele Vögel und grandiose Aussichten. Hat die letzte Fähre mit Tagesbesuchern abgelegt, hat man die ganze Insel für sich allein.

Die vielen Wanderwege auf Sa Dragonera führen einmal über die ganze Insel.

Puerto de Andraitx

Gut geschützt liegt der Ort in einer tief eingeschnittenen und von hohen Bergkämmen umgebenen Bucht. Wegen seiner Beliebtheit bei reichen Deutschen gerne auch als „Düsseldorfer Loch“ bezeichnet. Schicke Bars, teure Restaurants, edle Kleider und protzige Autos gehören hier mit zum Ambiente. In der Nebensaison wirkt der Ort dagegen geradezu verschlafen. Die sichersten Liegeplätze sind im Club de Vela zu finden, inklusive Clubrestaurant, Swimmingpool und Designtoiletten. Die Murings in der Bucht vor dem Hafenbecken werden ebenfalls vom Club de Vela betrieben. Tipp: mittwochs zum Markttag mit dem Bus der Linie 4 durch das wasserreiche Tal im Hinterland mit all seinen Mandelbaumplantagen bis zum Bergdorf Andraitx fahren.

In der Hauptsaison sind die edlen Bars und Restaurants am Hafen stets gut besucht.

Bucht Cala de Portals

Durch die Nähe zum Ausgangshafen Palma (sieben Seemeilen) ist die Bucht für alle, die an Tag eins der Charter noch auslaufen wollen, das ideale Nahziel. Natürlich ist es dann auch am vollsten. Eine Übernachtung ist nur bei ruhiger Wetterlage zu empfehlen, da immer etwas Dünung in die Bucht steht. Es gibt insgesamt vier kleine Strände zwischen den Felsen, zwei mit Bar, einer mit Restaurant und einer zum FKK-Baden. Der kleine Hafen im Nordteil ist privat, die Häuser darüber sind Ferienappartements. Tagsüber besuchen viele Badegäste die Bucht, auch mit Ausflugsschiffen, abends bleiben nur die Yachten.

Die vielen kleinen Strandnischen in der Cala de Portals ziehen viele Tagesbesucher an.

Cala Pi

Der erste sehenswerte Stopp für alle, die von Palma aus auf dem Weg nach Südosten sind. Das ist mit ein Grund, warum die zauberhafte, schmale und nach Süden offene Bucht an den Tagen vor und nach der Schiffsübergabe der Charteryachten stets voll belegt ist. Vorausgesetzt, Dünung oder sogar Seegang machen das Liegen nicht zu ungemütlich. Im Sommer schränkt eine weit in die Bucht reichende Badeabsperrung den engen Platz für Yachten nochmals ein, mit einem knappen Dutzend Booten ist die Bucht bereits prall gefüllt. Wegen des fehlenden Raums zum Schwojen muss eine Landleine ausgebracht werden. Ein Aufstieg zum oben auf dem Klippen gelegenen Ort lohnt nicht nur wegen des tollen Ausblicks. Wer an den ersten Gastronomien vorbeigeht, findet im hinteren Teil des Ortes weitere, zum Beispiel eine von einer Deutschen betriebenen Pizzeria.

In der engen, aber beliebten Badebucht Cala Pi finden nur wenige Yachten Platz.

Es Trenc

Ein Traum von einem Strand, ohne Steine und Felsen im Wasser, flach abfallend und mit tollem Dünengürtel und Pinienwald dahinter. Dieser, bis auf ein paar wenige Häuser in der Mitte, unbebaute und fünf Kilometer lange Strand ist kein Geheimtipp. Abseits der drei Strandbars und der Sonnenschirmvermietung findet sich aber auch in der Saison noch reichlich Platz für einen ungestörten Strandaufenthalt. Ankerplatz ist praktisch unbegrenzt vorhanden, viele bleiben hier auch über Nacht. Sitzt man in der Strandbar El Chiringuito Del Medio zum Sundowner oder Abendessen, kann man hinter seiner Yacht die Sonne untergehen sehen.

Die Chiringuitos am Strand Es Trenc sind lässige, aber teure Plätze.

Nationalpark Archipielago de Cabrera

Insgesamt 19 Inseln bilden diesen etwa acht Seemeilen vor der Südküste gelegenen Inselarchipel, der seit 1991 Nationalpark ist. Bis zu 50 Boote können auf der Hauptinsel im Puerto de Cabrera an Murings übernachten. Vor dem Einlaufen unbedingt in der Bucht davor, am Nordostufer der Bucht Cala Ganduf, einen Stopp vor der Blauen Grotte machen. Während einer an Bord bleibt, kann der Rest der Crew mit dem Schlauchboot in die riesige Grotte fahren, die verschiedenen Blautöne des tiefen Wassers bestaunen und baden gehen. Das Anlaufen Cabreras ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich, hier gibt es alle Infos zur Anmeldung und zu den Highlights der Inseln.

Das Muringfeld vom Nationalpark Cabrera ist ein Highlight in der Umgebung von Palma.
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