Ein Beitrag von
Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).
Die Inseln rund um Koh Samui sind Thailands Geheimtipp für Segler
Die Luft ist warm und schwül, der Wind schwach, das Taxi stoppt zwischen einer Hotelanlage und einer Strandbar – direkt vor einem Jetski-Verleih. In kleinen Wellen schwappt das blaue Meer an den weißen Strand, „Welcome to Koh Samui“, empfängt Kim uns, „ich bringe Euch erst mal rüber an Bord.“ Wir zerren unsere Rolltaschen über den Strand zum Schlauchboot, Touristen in Badehose gucken und staunen, voll beladen geht es in zwei Fuhren an ein paar Motorbooten vorbei zur Yacht.
Kim ist die Basisleiterin von Island Spirit Charter, doch von einer Basis ist weit und breit nichts zu sehen. „Auf Koh Samui gibt es keinen Yachthafen“, erzählt die Amerikanerin bei der Schiffsübergabe, „deshalb haben wir uns hier Murings hingelegt und übergeben die Yachten am Ankerplatz.“ Ein Charterstützpunkt ohne Hafen ist vermutlich ein Novum, hat aber seinen Reiz. Nach der Schiffsübergabe springen wir zur Abkühlung ins Meer und genießen anschließend den Blick auf die tropische Badebucht Bophut: auf den weiten Sandstrand, die Palmen, die Bungalowsiedlungen, Restaurantterrassen und die unter Sonnenschirmen stehenden Massageliegen.
An Land boomt der Tourismus, doch Yachten gibt es kaum
Die Insel Koh Samui ist einer der touristischen Hotspots Thailands. Unter Seglern aber ist der Inselarchipel Chumphon fast unbekannt, zu dem neben Koh Samui auch die Inseln Koh Tao, Koh Pha Ngan, Koh Taen und die Inseln des Ang Thong Marine National Park gehören. Bei Weltumseglern hat das vermutlich den Grund, dass der Golf von Thailand eine Art Sackgasse und der Weg zurück zur Blauwasserroute weit ist. Warum aber ist dieses bei Landtouristen so beliebte tropische Strand-, Tauch- und Badeparadies auch bei Urlaubsseglern nahezu unbekannt? Und wieso gibt es hier nur eine kleine Charterfirma mit gerade mal acht Yachten?
Dabei ist Segeln in Thailand in den letzten zwei Jahrzehnten immer beliebter geworden, stetig sind mehr Anbieter und größere Flotten dazugekommen. Das gesamte Wachstum aber findet im Westen des Landes – in der Andamanensee rund um Phuket – statt. Hier wird im trockenen Winterhalbjahr gesegelt, doch im feuchten Sommer, zur Zeit des Südwestmonsuns, ruht das Geschäft. Die touristische Hauptsaison verschiebt sich dann zur Ostküste, wo sich die feuchten Luftmassen vom Indischen Ozean über Land bereits abgeregnet haben. Herrschen dann in diesem Teil des Landes nicht Idealbedingungen für einen Sommerurlaub unter Segeln in Thailand?
Wir machen uns auf einem Katamaran vom Typ Island Spirit 380 auf, um genau das zu erkunden. „Ihr könntet rüber nach Koh Pha Ngan fahren“, sagt Kim am nächsten Morgen, „dort steigt heute die Fullmoon-Party, eine der größten Strandpartys des Landes.“ Doch wirklich empfehlen will sie uns das Ziel nicht, „da wird es laut und voll und die ganze Nacht über knattern Boote durch die Bucht.“ Wir überlassen zur Enttäuschung der zwei Teenager an Bord das Feiern den Backpackern und wählen stattdessen eine kleine Bucht auf der Ostseite von Koh Samui, elf Seemeilen entfernt.
Die Buchten von Koh Samui bieten Urlaubsflair pur
Mit einer Halse geht es um die Nordspitze der Insel und durch eine von Felsen markierte schmale Durchfahrt – bis ein Schnellboot mit vier Soldaten der thailändischen Marine auf uns zuprescht und unseren Südkurs stoppt. Sehr zurückhaltend und sehr freundlich werden wir gebeten, ein weit vor der Küste liegendes Kriegsschiff an Steuerbord zu passieren. Die Erklärung: Die Tochter des Königs ist gerade in ihrer Sommerresidenz, und der Seeraum ist deshalb aus Sicherheitsgründen gesperrt. Willkommen im Königreich Thailand.
Die kleine Bucht Ao Thong Takian erfüllt jedes tropische Urlaubsklischee. Im seichten Wasser der feinsandigen Bucht liegen rundgeschliffene Felsen, dichtes Buschwerk überwuchert die Bergkämme und eine Handvoll kleiner Bungalowanlagen umsorgt die ausländischen Touristen. Unter einer Gruppe von Palmen finden wir Platz auf einfachen Plastikstühlen, mit den Zehen im Sand bestellen wir thailändisches Essen, Hühnchencurry in Kokosnusssoße und gegrillten Fisch mit einer Chili-, Zitronen- und Knoblauchsoße.
An jedem Ankerplatz gibt es günstige Thaigerichte in Strandrestaurants
„Kauft bloß nicht zu viele Nahrungsmittel ein“, hatte Kim uns vor unserem Einkauf gewarnt, „ihr findet in fast jeder der Buchten Restaurants, in denen ihr gut und günstig essen könnt.“ Für das einfache Currygericht zahlen wir gerade mal vier Euro, nur der frische Fisch ist mit umgerechnet zwölf Euro teurer. „Herrlich, die Bordküche kann ab jetzt zehn Tage lang kalt bleiben“, freut sich meine Frau Karen.
Die Etappe nach Koh Taen ist wieder nur zehn Seemeilen lang, Kurs Südwest, genau gegen den Monsunwind. Der scheint genauso verlässlich zu sein wie der Passatwind in der Karibik, nur ist er mit drei bis vier Windstärken etwas schwächer. Das Kreuzen mit dem behäbigen Katamaran geben wir schnell auf, unter Maschine geht es hinter die Abdeckung der Insel. Die ruhige Strandbucht ist auch die Verladestation für die Ernte der inseleigenen Kokosnussplantagen und zugleich Ziel von Tagesausflüglern aus Koh Samui.
Die Törnplanung im Revier ist erstaunlich einfach. Wegen des Südwestmonsuns kommen als Ziel nur die Ost- und die Nordseiten der Inseln in Frage. Die haben, je nach Größe der Insel, mal eine und mal ein halbes Dutzend Ankerbuchten zu bieten, nur einen Hafen zum Anlegen gibt es nirgendwo im Revier. Wer den ganzen Inselarchipel auf einer Rundreise entdecken möchte, hat zwischen 130 und 150 Seemeilen auf der Logge, Idealbedingungen für einen entspannten Urlaubstörn. „Und auf Koh Tao könnt ihr beim View Rock Resort an die Muring gehen und Wasser bekommen“, hatte Kim die letzten Bedenken wegen der fehlenden maritimen Infrastruktur zerstreut.
Affen am Strand des Ang Thong Marine National Park
Bis zum Ang Thong Marine National Park sind es 20 Seemeilen, Kurs 315 Grad, offene See, halber Wind. Stetig pustet der Monsun warmen Wind in die Segel, doch unser Katamaran kommt nicht in Fahrt. Später, beim Tauchen, sehen wir den Grund für die schwache Performance: Das Unterwasserschiff ist komplett zugewachsen mit Muscheln und Algen, vermutlich ein Tribut an die fehlende maritime Infrastruktur des Reviers.
Der Ang Thong Marine National Park besteht aus 42 nah beieinander liegenden Inseln und Inselchen. Alle sind mit dichtem Grün überwuchert, an ihre Küsten schmiegen sich strahlend weiße Strände. Wir erreichen Ko Wua Talap, Sitz der Nationalparkverwaltung, melden uns an und bezahlen die Gebühr für vier Crewmitglieder und eine Yacht, zusammen 34 Euro. Es gibt keine Hotels und keine Autos, nur die landestypischen Longtailboote röhren mit ihren knatternden Motorblöcken durch die Bucht und schippern Mengen von Tagestouristen durch den Archipel.
Ohne die Tagestouristen ist die Stimmung eine ganz andere
„Bald ist es hier ruhig“, sagt Jakob, der das erste Mal in den Tropen ist und von Deck aus beobachtet, wie die Boote am Nachmittag voll beladen zurück Richtung Koh Samui ablegen. Schlagartig ändert sich die Stimmung auf der Insel und die eigentliche Attraktion kommt zum Vorschein. Aus dem grünen Dickicht der Palmen lassen sich ganze Affenhorden auf den Strand fallen und spazieren über den Sand und die kleine Insellichtung, auf der neben der Nationalparkverwaltung auch ein einfaches Restaurant, ein Zeltplatz und ein kleines Museum liegen.
Fast schon eine Plage sind die Tiere auf dem einzigen Inselpfad, einem steilen Stufenweg zum 400 Meter hohen Inselgipfel. „Vielleicht beißen die auch?“, fragt Jakob und zögert, als wieder einmal ein halbes Dutzend den Weg versperrt und keinerlei Fluchtverhalten zeigt. Schnaufend und von den Tieren unbeachtet erreichen wir den Gipfel, „Hammer“, findet der 16-Jährige den Ausblick auf die unbewohnten grünen Tupfer im blauen Meer, „da sollten wir unbedingt morgen mal durchfahren und die Umgebung erkunden.“
Zu den Tropen gehören auch Gewitter
Der Ausflug am nächsten Tag findet bereits während der ersten Anlandung ein abruptes Ende. Von Westen her zieht eine schwarze Wand auf die Inseln zu. Wir stürmen zurück an Bord, dann bricht das Chaos auch schon aus: Sintflutartige Regenfälle und bis zu 45 Knoten Wind ziehen über uns hinweg. An Deck können wir nur noch mit Taucherbrillen etwas sehen, eine Bö erfasst das Schlauchboot samt Motor und wirft es um, ein Päckchen aus fünf ankernden Fischerbooten driftet genau auf uns zu. Eine Bootslänge vor dem Crash lösen die Fischer ihr Päckchen auf, dann gehen auch wir auf Drift. Wir starten die Maschinen, doch beim Einkuppeln versagt der Steuerbordmotor und geht immer wieder aus. Diagnose: Leinensalat in der Schraube. „Eine Maschine reicht bei dem Wind nicht“, brülle ich der Familie gegen den Wind zu und zucke mit den Schultern, „aber kein Problem, dann gehen wir halt auf Drift.“ Freier Seeraum und meilenweites flaches Wasser unter zehn Meter machen es möglich.
Nach einer knappen Stunde ist der Spuk vorbei. „Was bitte schön war das?“, fragt Karen. Keiner an Bord weiß eine Antwort, später berichtet ein deutscher Fahrtensegler, dass er hier solche tropischen Gewitter schon öfter erlebt hat. Mit einer Maschine verholen wir uns zurück hinter die Abdeckung der Insel, tauchen mit Taucherbrille, Schnorchel und Küchenmesser ab und schneiden die Leinen aus der Schraube. Viele blutige Kratzer später ist das Schiff wieder voll einsatzfähig, wir alle sind erleichtert, erschöpft und hungrig.
Koh Tao ist die Insel der Taucher
Das nördlichste Ziel der Reise erreichen wir mit einer Backstagsbrise, die Insel Koh Tao gilt als eines der Lieblingsziele von Individual- und Tauchtouristen. Vielerorts erreichen die Wassertiefen bis zu 40 Meter, der gesamte Golf von Thailand, der im Süden in das Chinesische Meer mündet, ist flach und an seiner tiefsten Stelle gerade mal 80 Meter tief. An seinen weiten Ufern liegen neben Thailand noch die Anrainerstaaten Malaysia, Kambodscha und Vietnam.
Die schönste Bucht der Insel heißt Ao Leuk, bilderbuchartig erstreckt sich der weiße Sandstrand zwischen grünen Hängen. Palmen rascheln und spenden Schatten für zwei kleine Bungalowsiedlungen, von der hochgelegenen Restaurantterrasse überblicken wir mit kalten Getränken in der Hand die Bucht. Ein paar Ausflugsboote bringen Schnorchler zu den durch Badeabsperrungen geschützten Korallengründen neben dem Ankerplatz, auf dem neben uns zwei weitere Yachten an Murings festgemacht haben. „Wo immer ihr rote Murings mit blauen Streifen findet, könnt ihr sie nutzen“, hatte uns Kim bei der Einweisung erklärt, „die sind öffentlich und kostenfrei.“
Auf Koh Hang Tao ist es uns zu voll
Selten liegen wir mit mehr als einer oder zwei Yachten in einer Bucht, der Yachttourismus beschränkt sich hier auf die paar Schiffe der einzigen Charterfirma, ein paar lokale Boote und ein gutes Dutzend Blauwassersegler. Im krassen Gegensatz dazu boomt auf den Inseln der Land- und Tauchtourismus, wie wir auf Koh Hang Tao, einer kleinen, Koh Tao vorgelagerten Insel, erleben. Erst finden wir vor lauter Ausflugs- und Tauchbooten lange keinen passenden Ankerplatz, dann überschwemmen Massen an Tagestouristen die traumhaft schönen und durch schmale Strandstreifen verbundenen drei Inselteile. „Lass uns hier wegfahren“, spricht Karen den Gedanken aller aus, als Dutzende Taucher in dem engen Muringfeld neben unserem Boot ihre Übungen für den Grundschein absolvieren.
Kurs Koh Pha Ngan
Auf den 20 Seemeilen bis nach Koh Pha Ngan hüpft der Angelköder erneut erfolglos durch die Wellen, dafür ist das Segeln Freude pur. „So einen konstanten, verlässlichen und warmen Wind kenne ich sonst nur vom Passatsegeln“, sage ich mehr zu mir selbst, „die Anzahl der Regenschauer und die Dichte der Bewölkung erscheinen mir dagegen hier etwas höher zu sein.“ Auch höher als in der Karibik ist der Tidenunterschied mit bis zu zwei Metern, der an flach auslaufenden Stränden deutlich sichtbar ist, in Bezug auf die Strömungen aber einen kaum merkbaren Einfluss hat.
Auch Koh Pha Ngan bietet auf seiner Nord- und Ostseite ein halbes Dutzend Traumbuchten mit sicheren Ankerplätzen. Darunter ganz ruhige wie die Waterfall Bay, die mit ihrem Alt-Hippie-Charme junge Backpacker und gestrandete Weltenbummler anzieht. Aber auch große Buchten wie Ao Thong Nai Pan, in der ein Edelresort seine Gäste mit der eigenen Yacht vom Flughafen auf Koh Samui abholt und in der Feuerspucker und Livemusiker die Urlauber am Strand unterhalten. Gewöhnungsbedürftig ist dagegen Haad Rin Nok, die Full-Moon-Partybucht, die eher an billige Pauschalurlauberexzesse à la Ballermann erinnert.
Ein Revier wie geschaffen für einen Charterurlaub – aber keiner ist da
Auf der Etappe zurück zur Ausgangsbasis wird es zwischen Koh Samui und Koh Pha Ngan das erste Mal ein wenig ruppig. In der Meerenge macht sich der leichte Flutstrom dann doch bemerkbar, zumal er genau gegen den Monsunwind steht. Die Rümpfe scheppern und salziges Meerwasser spritzt übers Deck, doch die Herausforderung bleibt überschaubar und die Passage ist keine fünf Seemeilen lang. „Eigentlich unglaublich“, sage ich zu meiner Familie nach dem Ankern zurück auf Koh Samui, „die Inseln sind touristisch voll erschlossen, es gibt tolle Windbedingungen, viel Abwechslung auf kurzen Distanzen, und auch ohne maritime Infrastruktur ist das Revier einfach zu befahren. Warum boomt hier nicht auch das Segeln?“
Charter
Koh Samui und der Golf von Thailand spielen beim Thema Chartern in Thailand so gut wie keine Rolle. Der Chartertourismus findet fast ausschließlich von November bis April rund um Phuket in der Andaman-See statt. Im Sommer, zur Zeit des SW-Monsuns, kommt er dort wegen der Regenzeit allerdings zum Erliegen. Dafür ist dann, in der Zeit zwischen Mai und Oktober, rund um Koh Samui Hochsaison. Doch wegen des Aufwands und der fehlenden Infrastruktur verlegt keiner der großen Charteranbieter seine Flotte von Phuket nach Koh Samui. Dennoch gibt es vor Ort eine kleine Charterflotte, hauptsächlich Katamarane.
Diese Charter-Agenturen helfen dir, eine Yacht zu finden
Für eine deutschsprachige Beratung und die zuverlässige Buchung einer der wenigen Charteryachten auf Koh Samui können diese Firmen behilflich sein:
Weitere Infos zum Revier
Revier und Navigation
Wer auf einer Rundreise alle Inseln des Archipels besucht, hat etwa 140 Seemeilen auf der Logge. Dabei muss keine Etappe länger als 30 Seemeilen sein. Der Tidenhub kann bis zu zwei Meter betragen, die Auswirkungen auf die Strömungen sind dabei überschaubar und übersteigen kaum irgendwo einen Knoten Geschwindigkeit. Beim Anlanden am Strand muss bei auflaufendem Wasser das Dingi gesichert werden. Das thailändische Kartenmaterial ist gut, die GPS-Positionen stimmen, eine Betonnung ist so gut wie nicht vorhanden.
Wind und Wetter
Zur Zeit des Südwestmonsuns zwischen Mai und Oktober hat sich die Feuchtigkeit über dem Festland von Thailand abgeregnet und die Inseln rund um Koh Samui sind relativ trocken. Hier herrscht zu dieser Jahreszeit Hochsaison. Trotzdem muss auch dann immer wieder mit Regenfällen gerechnet werden. Der Monsunwind weht konstant mit zehn bis 20 Knoten aus Südwest, bei Gewitter kann es Abweichungen in Richtung und Stärke geben. In der Abdeckung hinter den Inseln ist es meist ruhiger.
Häfen und Ankerplätze
Es gibt im ganzen Revier keine Marina, die Yachten liegen selbst bei der Übergabe an Murings. Die meiste Zeit wird auf gut haltendem Grund geankert, in den Buchten sind überall angenehme Wassertiefen zwischen fünf und zehn Meter. Immer wieder gibt es auch Muringbojen (die meisten auf Koh Tao), die einen soliden Eindruck machen und kostenlos genutzt werden können. An den geschützten Ost- und Nordseiten der Inseln sind weit mehr Ankerplätze verfügbar, als in zwei Wochen besucht werden können. Die Anzahl der Yachten in den Buchten ist sehr gering, meist sind mehr Tauch- und Ausflugsboote vor Ort.
Literatur & Seekarten
Alle verfügbaren Revierführer über Südostasien haben das Revier nur am Rande erwähnt, zum Buchtenbummeln sind die Publikationen ungeeignet. Das örtliche Charterunternehmen hat einen eigenen Revierführer geschrieben, der alle wichtigen nautischen und touristischen Informationen enthält und sicher durch die Inselwelt führt.
Der Maßstab der thailändischen Seekarten ist gut, die Angaben zuverlässig.
Für den Landgang: Tom Vater, Insel Trip Ko Samui, Ko Phangan, Ko Tao, Verlag Reise Know-How, 11,95 Euro.
Fünf Ziele im Kurzporträt
Fishermen’s Village Bophut
Der lebendige Urlaubsort ganz im Norden von Koh Samui ist Start- und Zielpunkt der Reise. In der weiten und bis eine Seemeile vor der Küste nur vier Meter tiefen Bucht reihen sich Hotels, Restaurants und Bungalowsiedlungen aneinander. Wer touristisches Leben nicht scheut, kann sich hier sehr gut vor Törnbeginn ein, zwei Tage akklimatisieren. Im Osten der Bucht liegt der Ort mit seinen vielen Geschäften, davor schaukeln die Charteryachten im Wasser. Freitags findet hier ein Straßenfest mit einem Nachtmarkt statt.
Koh Ang Thong
Die Hauptinsel des Marine National Park beherbergt die Nationalparkverwaltung und ist das erste Ziel der Inselgruppe. Tagsüber ist dieses Eiland von vielen Tagestouristen besucht, zum Abend hin wird es ganz still, das einfache Restaurant hat aber trotzdem geöffnet. Auf der Insel leben sehr viele Affen ohne große Scheu vor Menschen. Der steile Pfad zum Gipfel beschert tolle Aussichten über das Insellabyrinth, in dem es mehrere Ankerplätze vor sehr schönen Sandstränden gibt.
Ao Leuk
Die südlichste Bucht von Koh Tao ist eine entspannte Badebucht mit zwei Bungalowanlagen und zwei Strandrestaurants. Tagsüber wird die Bucht von vielen Ausflugsbooten angesteuert, die ihre Gäste zum Schnorcheln hierherbringen. Direkt neben dem Ankerplatz liegen sehr schöne Korallengründe hinter den Badeabsperrungen. Viele bunte Fische und auch kleine Haie sind hier zu sehen. Dazu bieten eine Handvoll Murings sichere Liegeplätze ohne eigenes Ankergeschirr.
Nangyuan Island
Der nördlichste Liegeplatz des Reviers hat seine Tücken. Der Strand, der die drei Miniinseln direkt vor der Küste von Koh Tao miteinander verbindet, ist genauso schön wie das türkisfarbene Wasser, das die Sandbänke von zwei Seiten umgibt. Genauso gilt die Unterwasserwelt hier als besonders bunt und intakt. Das Problem sind die Massen an Tagestouristen, die über das kleine Paradies herfallen, und die vielen Tauchboote, die den Ankerraum belegen. Am besten also ganz früh morgens oder spät am Nachmittag kommen.
Ao Thong Nai Pan
Die kilometerlange, sandige und palmenbestandene Bucht ist von einer felsigen Landzunge mit Hotelanlage in zwei Teile geteilt. Der Südteil ist ruhiger, flacher und touristisch weniger genutzt. Im Nordteil gibt es viele schöne Strandrestaurants, ein paar Hotels und einen kleinen Ort mit Lebensmittelläden, Gemüsemarkt, Tauchladen, Reisebüro, Bankautomat und Tankstelle. Die Kulisse ist toll, der Ankerplatz sicher und die touristische Infrastruktur perfekt. Trotzdem sind hier kaum Segler in der Bucht. Eine Mischung mit fast einzigartigem Charakter.
Super Bericht, vielen Dank. Im letzten Teil sind aber einige verwirrende Bezeichnungen: Da ist dann von Nangyuan Island die Rede, obwohl das weiter oben als Ko Hang Tao bezeichnet wurde. Oder Ko Wua Talap wird plötzlich als Ko Ang Thong bezeichnet.
Aber der Bericht macht echt Lust, da mal eine Yacht zu mieten! Viel Erfolg weiterhin!
Robert, Wien