Ein Beitrag von
Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).
Die neun Inseln der Kapverden sind ein Abenteuer für Segler
Um 16.25 Uhr setzt Flug TP 221 aus Lissabon zum Landeanflug an. Die Schaumkronen des Atlantischen Ozeans kommen dem Fahrwerk des Airbus 319 immer näher, dann rasen am Fenster von Platz 17F ein paar Fischerboote, ein schwarzer Strand und zwei Dutzend pastellfarbene Häuser vorüber. Reifen quietschen, der Umkehrschub dröhnt, in dem voll besetzten Linienflugzeug brandet lauter Applaus los. „Welcome to Sao Vicente“, sagt die portugiesische Stewardess ins Mikrofon.
Über das Rollfeld weht ein warmer, feuchter Wind, die Luft schmeckt salzig, der Himmel ist milchig-grau bis zum Horizont. Auf dem kurzen Weg bis ins Städtchen Mindelo pusten staubige Windböen durch die geöffneten Scheiben des alten Toyota-Bus. Schroffe, rötliche Bergrücken und breite Trockentäler ziehen vorüber, Geröllwüsten ohne Vegetation. Alte Massengutfrachter und rostige Fähren liegen in der großen Hafenbucht Porto Grande vor Anker, am Strand das Wrack eines Wassertankers.
Der erste und bis heute einzige Yachthafen der Kapverdischen Inseln ist die Marina Mindelo, gebaut und gemanagt von dem Deutschen Lutz Meyer-Scheel. Genau hier gibt es zusammen mit Palmeria auf der Insel Sal auch die einzigen spärlichen Charterangebote des Reviers. „Im Moment ist bei uns noch nicht viel los“, erklärt uns eine Marinamitarbeiterin, nachdem wir unsere Taschen aus dem Minibus auf die Schwimmsteganlage gewuchtet haben. Es ist Anfang August und an der Basis herrscht noch Ruhe, „die Saison beginnt hier ab November, dann trudeln auch die Blauwassersegler ein. Viele von denen starten dann von hier aus ihre Atlantiküberquerung.“
Segeln auf den Kapverden
Der Archipel aus neun großen und mehreren kleinen Inseln weit draußen vor der westafrikanischen Küste ist so etwas wie ein weißer Fleck auf dem internationalen Chartermarkt. Ebenso bei den Langfahrtseglern. Ein Stopp auf den Inseln verringert die Distanz der Atlantiküberquerung auf dem Weg in die Karibik um mehrere Tage, doch nur ein Teil der Fahrtenseglergemeinde nutzt diese Option.
Was ist da los? Warum wird das nur zwei Flugstunden südlich der Kanarischen Inseln gelegene Ziel so selten besucht? Ist es dort zu gefährlich? Gibt es zu wenig Infrastruktur? Sind das Wetter oder die geografischen Bedingungen zum Segeln ungünstig? Ist die Destination touristisch schlicht unattraktiv? Oder sind die Kapverden nur noch nicht von den Massen entdeckt worden und damit noch ein echter Geheimtipp?
An einem der leeren Schwimmstege zerrt unsere betagte Charteryacht im Schwell an ihren Leinen. Mit ihr wollen wir, vier Hamburger Segler, die nächsten zehn Tage das Revier erkunden, im Passatwind zu den zum Teil weit entfernten Inseln segeln, Urlaub machen und Antworten auf die gestellten Fragen finden.
Die Kapverden sind wie Madeira vor 40 Jahren
„Die meisten besuchen Santo Antao gegenüber mit der Fähre“, erklärt uns eine Stützpunktmitarbeiterin, „von dem einzigen Ankerplatz im Süden kommt man nur sehr schlecht zu den Inselattraktionen.“ Und: „Die Insel ist eine der schönsten, wie Madeira vor 40 Jahren.“ Kann man eine Segelreise damit beginnen, eine nicht einmal zehn Seemeilen entfernte Nachbarinsel mit der Fähre zu besuchen? Auf den Kapverden, das werden wir noch lernen, kann das immer eine sinnvolle Option sein.
Mit Tagesrucksäcken und festen Schuhen stehen wir früh am nächsten Morgen am Fährterminal. Hinter der Hafenbucht fängt das Schiff an zu rollen, Wind pfeift über das Deck, das Personal teilt Plastiktüten für alle aus. Im Canal de Sao Vicente kommt es zu einem typischen Phänomen des Reviers: dem Düseneffekt. Stetiger Nordostpassatwind wird zwischen die hohen Inseln gepresst und verstärkt. „15 bis 20 Knoten Wind auf der offenen See können sich im Kanal auf bis zu 40 Knoten verstärken“, schreibt das Handbuch.
Die Fähre ist mit Einheimischen voll besetzt, die Menschen sind überwiegend Afroamerikaner, haben schwarze und weiße Vorfahren. An der Bar treffen wir Rosero, einen Seemann auf Heimaturlaub. „Es leben mehr Kapverdianer im Ausland als zuhause“, erzählt er, „die meisten in den USA, Portugal und Holland, wir sind hier sehr europäisch geprägt.“ Die Portugiesen waren bis zur Unabhängigkeit 1975 die Kolonialherren des Landes, deren Sprache ist auch heute noch die offizielle Landessprache, „untereinander reden wir aber alle Kreol.“
Santo Antao. Nach wenigen Kilometern Autofahrt stecken wir in den dichten Wolken der knapp 2.000 Meter hohen Insel. Im feuchten Nebel wandern wir durch das Tal Figueira de Paul, begegnen Bauern mit Bananenstauden auf den Schultern und Hühnern auf dem Arm, pflücken wild wachsende Mangos und reife Feigen von den Bäumen und erahnen im Dunst die spektakuläre Landschaft, die hier in den hohen Lagen grün, wild und fruchtbar ist. „Was für ein Kontrast zu der trockenen Küste und dem städtischen Flair von Mindelo“, staunt Mitsegler Volker und ist froh, sich für den Ausflug entschieden zu haben.
Unser erstes Ziel unter Segeln ist ein verbotenes. Die unbewohnte Insel Santa Luzia ist Naturschutzgebiet, „aber eigentlich fährt da jeder hin“, hatte das Stützpunktpersonal vor der Abfahrt erklärt. Naturschützer sehen das anders, denn die Insel ist Schutzgebiet für Seevögel und Meeresschildkröten. Wieder pfeift der Düseneffekt, wir segeln vor dem Wind um die Südseite von Sao Vicente in die Flaute und erreichen mit dem letzten Tageslicht den Ankerplatz.
Intensive Eindrücke und anspruchsvolle Schiffsführung prägen die Reise.
Eine gewaltige Dünung bricht sich mit lautem Getöse an dem drei Seemeilen langen Strand, unsere Yacht rollt von einer Seite auf die andere, Geschirr klappert, Fallen schlagen, die Inneneinrichtung knarzt. „Was für eine miese Nacht“, sagt Crewmitglied Gerd am nächsten Morgen. Das zehn Meter tiefe Wasser schimmert blau-türkis, die Crew geht baden, ein Anlanden an den einsamen Strand ist bei den Wellen nicht möglich, dazu streikt der Außenbordmotor.
Porto do Tarrafal auf der Insel Sao Nicolau ist 25 Seemeilen entfernt, Kurs: 115 Grad. An Backbord zieht die bizarre Mondlandschaft von Santa Luzia vorüber, hinter der Abdeckung füllt der Passat die Segel, die Wellen werden lang, auf Halbwindkurs geht es durch den dunkelblauen Ozean. Der Autopilot hält das Boot auf Kurs, aus der Kombüse werden Käsebrote und Kaffee gereicht, der Köder der Schleppangel hüpft durch die weißen Schaumkronen, das Bimini spendet Schatten. „Herrlich“, freut sich EDV-Trainer Volker über die perfekten Bedingungen, „besser geht es nicht.“ Blauwassersegeln vom Feinsten.
Die Kapverden sind ein ganzjähriges Segelrevier mit 360 Sonnentagen
Der kleine Hafenort Porto do Tarrafal liegt an einer hübschen Strandbucht, gut geschützt gegen den Nordostpassat. Doch schon wieder malträtiert eine hohe Dünung aus Süden Boot und Besatzung. Ist das normal? Der Prospekt des Charterunternehmens wirbt für ein „ganzjähriges Segelrevier mit 360 Sonnentagen“ und damit, dass von April bis Oktober der Passat nicht so stark ist, drei bis vier Windstärken. Hört sich perfekt an, ist aber nur die halbe Wahrheit. „Im Sommer ist Dünung aus Süden verbreitet, erst wenn sich im Winter der starke Passat durchsetzt, gibt es auch keine Süddünung mehr“, erklärt Revierbuchautor Don Street. „Auch können sich im Sommer Tiefdruckgebiete entwickeln und den Inseln starken Südwind bescheren.“ Dazu ist jetzt Regenzeit, starke Niederschläge sind auf den trockenen Inseln aber selbst im Sommer eher selten.
Wieder ist die Nacht das schaukelnde Elend. Trotzdem: Porto do Tarrafal wird mit seinem belebten und von lauter Musik beschallten Badestrand, der kleinen gepflasterten Einkaufsstraße, den bunten Marktständen und den vielen Fischerbooten in guter Erinnerung bleiben. „Auch die Leute sind extrem entspannt, man wird total in Ruhe gelassen“, freut sich Crewmitglied Lars, der von einem Arbeitsaufenthalt in Ghana ganz andere afrikanische Verhältnisse kennt. Tatsächlich sind die Menschen freundlich, hilfsbereit und zugewandt, Angst vor Gewalt muss hier niemand haben, „die Kapverden sind so etwas wie Afrika light“, hatte uns eine Marinamitarbeiterin gesagt, „wer sich normal verhält, dem passiert hier gar nichts.“
Die einzige Bucht auf Sao Nicolau mit weißem Strand heißt Baia de Papagaio. Mit etwas Geschick, viel Mut und dem in Tarrafal reparierten Außenbordmotor schaffen wir es, das Schlauchboot durch die Brandung an den einsamen Strand zu manövrieren. Wir spielen Frisbee, beobachten ein paar einheimische Angler und planschen wie Kinder in den brechenden Wellen. Dann steht die erste Nachtfahrt an, 102 Seemeilen bis nach Fogo ganz im Süden des Archipels.
Auf den Kapverden laden Passatwind und blauer Atlantik zum Blauwassersegeln ein.
Mit zwei Wachteams à zwei Mann geht es im Vierstundenrhythmus durch die Nacht. Es sind leichte Ostsüdostwinde vorhergesagt, wir schippern mit vier Knoten durch die Weite des offenen Atlantiks. Der Ozean ist jetzt mehrere tausend Meter tief, die Nacht bewölkt, kein Schiff kreuzt unseren Kurs, kein Mond spendet Licht, nur das rote Kompasslicht leuchtet beruhigend vor sich hin.
„Guten Morgen, Männer“, begrüßt Lars am Vormittag die Wache an Deck, „was für eine Nacht, so gut habe ich in all den Tagen nicht geschlafen.“ Um die Mittagszeit pellt sich Fogo aus dem Dunst, eine Insel wie ein Vulkan, fast 3.000 Meter hoch. Der Pico do Fogo, ein aktiver Vulkan, ist die höchste Erhebung der Kapverden, der Vulkankegel Ziel der meisten Inselausflüge. Die Küsten der Insel stürzen steil und tief ins Meer, nur auf der Westseite gibt es den kleinen Fähr- und Frachthafen Porto Vale Cavaleiros, der auch Yachten geschützten Ankerraum bietet.
Bei der Ansteuerung pfeift der gerade noch laue Wind mit bis zu 20 Knoten aus Süd um die eindrucksvolle Inselküste. Wellen stehen in den winzigen Hafen von Vale de Cavaleiros, der wenige Ankerraum wird von zwei riesigen Baggerschuten versperrt, unentschlossen drehen wir in den Böen ein paar Runden. „Nicht zu fassen“, stöhne ich, „da segelt man über 100 Meilen zum nächsten Ziel, nur um festzustellen, dass das Anlanden unmöglich ist.“
Porta da Furna auf der kleinen Insel Brava gegenüber ist unsere Rettung. Und zauberhaft, doch das können wir noch nicht wissen. Zwei Fischer mit Baseballcaps bringen unsere Landleine rüber zur Steinböschung, ein dritter, Alberto, findet den passenden Poller. Der Anker kommt fest, unsere Yacht liegt sicher vor der Hafenpromenade des kleinen Ortes – das erste Mal ganz ohne Geschaukel!
Auf jeder Insel muss einklariert werden
„Ich kümmere mich hier um die Yachtbesucher“, sagt Alberto, „kommt, ich zeige euch alles.“ Als erstes das Büro der Policia Maritima, auf den Kapverden muss auf jeder Insel ein- und wieder ausklariert werden. Zusammen spazieren wir durch den an den Hang gebauten Ort. Frauen balancieren Körbe voll mit Fischen auf ihren Köpfen und Männer sitzen rauchend in der Abendsonne vor ihren einfachen Häusern. Aus einer Bar dringt Livemusik, Kinder toben durch die Gassen. „Kann man hier auch essen gehen?“, will Gerd wissen. Später sitzen wir an einem Plastiktisch in der Dämmerung auf der Promenade, trinken kaltes Sagres-Bier und bekommen gebackenen Zackenbarsch in würziger Tomatensoße serviert, dazu Reis, Pommes, Salat, Kohl und Möhren.
Inselausflug. Die Sonne brennt, heißer Fahrtwind pustet durch die Haare, auf der Ladefläche eines Pick-ups geht es über Serpentinenstraßen steil bergauf – bis zum Hauptort Vila Nova Sintra: 2.000 Einwohner, gepflegte Häuser, Bougainvilleen entlang der Straßen. Wir fahren weiter über die Insel, vorbei an kleinen Dörfern, einfachen Steinhäusern und grünen Tälern und rüber zur anderen Seite mit ihren dramatisch ins Meer stürzenden Küsten. In einem Naturschwimmbad zwischen Felsen machen wir eine Badepause. „Brava, die Blumeninsel, ist für viele Besucher die schönste der Kapverden“, schreibt der Reiseführer.
Der Urlaub neigt sich dem Ende entgegen. Mit der Fähre könnte man Fogo besuchen, doch wir wollen einen Stopp bei den nahen und unbewohnten Sotavento-Inseln einlegen. „Auf der kleinen Insel in der Mitte gibt es vor einem Strand einen sicheren Platz“, verspricht Alberto. Wir lösen die Landleinen, motoren gegen 20 Knoten Nordwind an, entdecken hier jedoch keinen sicheren Platz zum Ankern. Zum Glück finden wir Zuflucht in der Bucht Faja d’Agua im Westen von Brava, direkt vor einem kleinen Straßendorf am Fuße hoch aufragender, rotbrauner und karger Berghänge. Dramatisch schön, erholsam einsam, und wieder sind wir die einzige Yacht am Platz.
Auf Nordkurs geht es 132 Seemeilen zurück nach Sao Vicente. „Was für ein Glück“, freut sich Volker über die Wetter-SMS, die einen auf Ost drehenden leichten Wind verspricht. In der Hauptsaison, bei vollem Passat, kann die Rückreise nach Mindelo ziemlich ruppig werden, „besser man beginnt die Etappe dann weiter östlich von der Insel Santiago“, rät Don Street.
Segeln auf den Kapverden: Abenteuer pur und seglerisch anspruchsvoll
Die archaischen Landschaften, die gemütlichen Orte, die entspannten Menschen, der immer vorhandene Wind und das stets warme Klima sind ideale Voraussetzungen für einen exotischen Törn rund um die Inseln der Kapverden. Die fehlenden Häfen, die bisweilen prekären Ankerplatzsituationen, die heftigen Düsen- und Fallwinde sowie die weiten Entfernungen zwischen den Inselgruppen können das Revier aber zu einer echten Herausforderung werden lassen, die Erfahrung erfordert.
Doch Herausforderung hin oder her, spätestens, als wir in Mindelo festmachen, kommt Wehmut auf. Wir sind erfüllt von der Ruhe und Weite des Ozeans und von der Zufriedenheit darüber, ein anspruchsvolles Revier gemeistert zu haben. Unser Erfahrungshorizont ist erweitert, die Seebeine sind gewachsen, langsam spüren wir, dass die Reise erhebliche Risiken und Nebenwirkungen hat: Denn die Kapverden sind so etwas Ähnliches wie die Einstiegsdroge ins Blauwassersegeln.
Charter
Das Charterangebot von Segelyachten auf den Kapverden ist äußerst beschränkt. Insgesamt gibt es kaum mehr als ein Dutzend Charterschiffe, entweder ab Mindelo auf Sao Vincente oder ab Palmeria auf Sal. Der ganze Charterbetrieb steckt noch immer in den Kinderschuhen, was sicherlich auch mit der fehlenden Infrastruktur und dem anspruchsvollen Revier zu tun hat.
Möchtest du in diesem Revier ein Schiff chartern?
Für eine deutschsprachige Beratung und die zuverlässige Buchung von Charter-Yachten bewährter Anbieter für einen Törn durch das Inselreich der Kapverden können diese Firmen behilflich sein:
Charter-Stützpunkte, Mitsegelgelegenheiten und weitere Dienstleistungen (Anzeigen)
Diese Firmen betreiben vor Ort einen Charterstützpunkt und helfen dir die richtige Charteryacht zu finden. Andere haben ein attraktives Mitsegelangebot im Programm oder bieten interessante Dienstleistungen für Segler an.Weitere Infos zum Revier
Anreise
Mit TAP Portugal geht es von vielen deutschen Flughäfen über Lissabon direkt nach Sao Vicente, Boa Vista, Praia und Sal (www.flytap.com). Direkte Charterflüge gibt es nach Sal und Boa Vista. Cabo Verde Airlines TACV verbindet die Inseln untereinander (www.flytacv.com). Der Transfer vom Flughafen auf San Vicente zur Marina Mindelo dauert etwa 10 Minuten, auf Sal ist der Flughafen auch nur sieben Kilometer vom Hafen entfernt.
Revier
Die neun bewohnten Inseln des Archipels erstrecken sich in Nord-Süd-Richtung über 145, in West-Ost-Richtung über 155 Seemeilen. Von der Marina Mindelo auf Sao Vicente können in Tagesetappen zwischen zehn und 25 Seemeilen zwei bewohnte und eine unbewohnte Insel erreicht werden. Die nächste Etappe ist dann mindestens 65 Seemeilen lang.
Wetter
In der Hauptsaison von November bis April kräftiger Nordostpassat mit vier bis sechs Windstärken. Dann auch starke Düseneffekte und Fallwinde. In den Sommermonaten abgeschwächter Passat oder er setzt ganz aus. Dann können sich Tiefdruckgebiete entwickeln, die starken Südwind bringen und sich auf dem Weg über den Atlantik in der Karibik zu dem bekannten Kap-Verde-Typ-Hurrikan entwickeln.
Navigation
Eine Oberflächenströmung, abhängig vom Wind, setzt mit bis zu 1,5 Knoten in südwestlicher Richtung. Der Tidenhub erreicht zu Springzeiten nicht mehr als einen Meter, die Tidenströmungen sind auf offener See unerheblich. Zwischen den Inseln können sie sich aber mit der Oberflächenströmung addieren und bis zu vier Knoten erreichen. Es muss mit Dünung gerechnet werden, die aus einer anderen Richtung als der Seegang kommt und daher Ankerplätze ungemütlich macht (insbesondere bei schwachem Pasat in den Sommermonaten).
Liegeplätze
Der einzige Yachthafen des Landes ist die Marina Mindelo. Die Anzahl an gut geschützten Ankerplätzen ist nicht groß, unter normalen Bedingungen findet man aber auf jeder Insel mindestens einen sicheren Anlandeplatz. Solides und schweres Ankergeschirr ist empfohlen.
Buch zum Thema
Atlantic Islands / Imray
Das Handbuchs für den atlantischen Ozean in englischer Sprache gehört in die Bordbibliothek. Es beinhaltet neben den Kapverdischen Inseln auch Madeira, die Kanarischen Inseln und die Azoren sowie Bermuda.