Geheimtipp Italien: Segeln zu den Tremiti-Inseln

Ein Beitrag von

Michael Amme

Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).

Der kleine Inselarchipel in der Adria liegt abseits der Touristenströme

Vorsichtig und mit langsamer Fahrt steuern wir rückwärts auf die Hafenmole zu. Die tiefstehende Abendsonne blendet und taucht die Hafenszene in orangefarbenes Licht. Drei Schiffslängen vor dem Kai plumpst der Anker ins Wasser, wenig später fliegen die Heckleinen an Land. Sachte drückt der leichte Wind das Boot gegen den Nachbarlieger in Lee, der Anker kommt dicht, dann ist die Charteryacht fest vertäut.

Die kleine Hafenpier der Tremiti-Insel San Domino hat abends Platz für eine Handvoll Boote.

Gerade hat die letzte Fähre die Insel Richtung Festland verlassen, der Sturm der Tagestouristen ist für heute abgeflaut. „Jetzt dürfen hier bis morgen früh ein paar Yachten festmachen“, sagt unser Skipper Rocco, der sich zuvor über Funk beim Hafenkapitän angemeldet hat.

Im Café gegenüber der Pier sitzen ein paar Urlauber in Badehose beim Aperitif, und eine Gruppe Taucher in Neoprenanzügen hievt ihre leeren Pressluftflaschen auf die Ladefläche eines Vans. Daneben, angelehnt an eine Gangway, diskutiert die Crew eines Ausflugsschiffes gestenreich das Hafengeschehen.

So voll wird es nur bei der Ankunft der Fähre vom Festland.

Der kleine Anleger der Insel San Domino ist die Pulsschlagader der Tremiti-Inseln, die die Italiener liebevoll „Perla dell'Adriatico“ nennen, zu Deutsch: Perle der Adria. Ein Archipel mit einer Handvoll Inseln, die zwölf Seemeilen von der Küste entfernt vor der Halbinsel Gargano liegen, dem Sporn des italienischen Stiefels weit im Süden des Landes.

Die italienische Adria ist den meisten Seglern unbekannt

Unter Seglern sind nicht nur die Inseln wenig bekannt, genau genommen ist die gesamte italienische Adriaküste so etwas wie ein weißer Fleck auf der Karte der Mittelmeerreviere. Bis auf die Lagunen von Venedig und das benachbarte Grado hat diese Seite Italiens keinen guten Ruf. Die meisten halten sie für einen flach auslaufenden und langweiligen Küstenabschnitt, man wähnt dort Industriehäfen und schlichte Orte, die nicht viel mehr als Massentourismus mit Sonnenschirmkolonien zu bieten haben.

Sonnenschirmkolonien wie hier in Termoli sind ein typisches Bild der italienischen Adriaküste.

Doch stimmt das wirklich? Oder tut sich diese Adriaseite einfach nur schwer, sich gegen das viel gelobte Inselreich Kroatiens zu behaupten? Klar ist: Wer die Namen Tremiti und Gargano recherchiert, kommt schnell zu dem Schluss, dass es sich dabei um zwei sehenswerte und touristisch voll erschlossene Regionen Apuliens handelt. Nur: Kann man dort auch segeln? Gibt es in diesem Revier genügend Häfen, Ankerplätze, Sehenswürdigkeiten und Bademöglichkeiten für einen Urlaubstörn? Und wie sieht es aus mit Charteranbietern?

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Die Chartermöglichkeiten sind beschränkt, aber vorhanden

Einen Teil der Antworten liefert die Bootssuche von Boataround. Wer hier Yachten in Apulien sucht, der findet ein paar wenige Angebote auch in Rudi Garganico auf der Halbinsel Gargano, die nur 20 Seemeilen von den Tremiti-Inseln entfernt liegt. Ein weiterer Teil der Antworten kommt von Giovanni Dirisio, der bis vor kurzem hier selbst noch drei Yachten verchartert hatte. „Die meisten Gäste hier sind Italiener, es ist nicht leicht, unsere Destination international bekannt zu machen. Dabei bietet sie alles, was man für einen gelungenen Urlaubstörn benötigt.“

Zum Revier der Tremiti-Inseln gehört auch die nahe Festlandsküste.

Wir selbst sind vor zwei Tagen aufgebrochen, um genau das zu überprüfen. Auf dem Weg entlang der Küste Richtung der nahen Halbinsel Gargano zogen zunächst endlos lange Sandstrände vorüber, hinter denen sich eine flache Feldlandschaft bis zum Meer erstreckte. Überraschend war eine parallel zur Küste laufende Strömung, „die ändert hier im flachen Küstenbereich mit den Gezeiten die Richtung“, hatte unser italienische Skipper Rocco erklärt.

Ziemlich unerwartet gibt es entlang der Festlandsküste eine deutlich merkbare Strömung.

Termoli am Festland ist das erste Ziel der Reise

Schon nach wenigen Seemeilen erreichten wir Termoli, eine Stadt mit 35.000 Einwohnern, einem Fischerei- und Yachthafen und dem sehenswerten Altstadtviertel Borgo Vecchio, das auf einer Landzunge über dem Meer thront und eingerahmt ist von langen Sandstränden mit Hunderten von grün-weißen und blau-gelben Sonnenschirmen. Doch im Juni sind nur wenige davon belegt. Das Fischrestaurant Recchi ist dagegen schon zur Mittagszeit rappelvoll. Kein Wunder, werden hier doch Fischgerichte schon für unter zehn Euro serviert.

Schon Termoli hat den vollen mediterranen Charme mit italienischem Lebensgefühl.

Auf der knapp 25 Seemeilen langen Überfahrt bis zu den Tremiti-Inseln durchpflügten wir eine smaragdgrüne Adria. Ablandiger Südwestwind pustete uns aus den extrem flachen Küstengewässern, die hier überall erst drei Seemeilen vor Küste die 20-Meter-Tiefenlinie erreichen. Das große Problem vieler Häfen hier: Die Zufahrten versanden und eine Ansteuerung ist bei starken auflandigen Winden problematisch.

Auf dem Weg zu den Tremiti-Inseln ist die Adria blau und tief.

Jetzt, festgemacht an der Hafenpier von San Domino, serviert Crewmitglied Gianluca das Abendessen: Spaghetti ai Frutti di Mare mit Krabben, Krebsen, Venus- und Miesmuscheln – alles frisch eingekauft und selbst zubereitet. Im Cockpit klappert das Geschirr, im Hafen ist es still geworden. Cafés und Souvenirladen haben geschlossen, die eigentliche Ortschaft liegt einen Kilometer weit entfernt auf dem Inselrücken. „Hier wurde überhaupt erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts gebaut“, erzählt Mitsegler Stefano, der hier schon als Kind mit seinen Eltern im Urlaub war.

Stilecht und passend zum Revier: Spaghetti ai Frutti di Mare aus der Bordküche

Der Inselarchipel ist ein Juwel, aber winzig

Die Inselgruppe, die Teil des Nationalparks Gargano ist, besteht aus fünf Inseln. Jeweils nur einen Steinwurf voneinander entfernt liegen San Domino, San Nicola, Caprara und Il Gretaccio, nur Pianosa liegt zwölf Seemeilen weiter im Nordwesten. Die aber gehört als einzige zur Zone C des 1989 um die Inseln eingerichteten Marinen Naturschutzparks und darf weder angelaufen noch betreten werden. Mit zusammen knapp 500 Einwohnern sind nur die beiden Inseln San Domino und San Nicola bewohnt, im Winter sinkt die Zahl nicht selten auf unter 100.

Die wilden Felsformationen der Inseln bieten tolle Ankermöglichkeiten.

Locker könnte man mehrmals am Tag die Inseln umsegeln, eine komplette Umrundung der vier beieinander liegenden Inseln ist gerade mal acht Seemeilen lang. Die beiden Hafenmolen von San Domino und San Nicola sind keine 300 Meter voneinander entfernt. Wäre da nicht der rege Bootsverkehr, könnte man schwimmend auf Erkundungstour gehen. Rechtfertigt ein so überschaubares Inselarchipel tatsächlich die Planung einer ganzen Reise?

Blick von San Nicola auf San Domino: Die beiden Minihäfen der Inseln liegen vis-à-vis.

San Domino trumpft mit kleinen Wanderwegen durch Pinienwälder

Das wird sich erst noch zeigen, eines aber wird schnell klar: Das unaufgeregte und authentische Flair und die Gelassenheit der Bewohner fühlen sich gut an. Auch nach der ersten Erkundungstour am nächsten Tag sind alle begeistert. Die Hälfte von San Domino ist mit Pinienwäldern bedeckt, und herrlich schattige Wanderwege führen zu felsigen Badebuchten und vielen Grotten.

Ruhige Bade- und Ankerplätze wie die Cala Tramontana auf San Domino finden sich viele rund um die Inseln.

Außerdem ist der Autoverkehr weitestgehend von der Insel verbannt worden, und ein Baustopp sorgt seit 1979 dafür, dass die Landschaft nicht verschandelt wird. Nur am Abend werden die Ruhe und das Zirpen der Grillen von den Bässen der beiden Freiluftdiskotheken übertönt, selbst für ein Unterhaltungsprogramm wird hier gesorgt.

Der Dorfstrand von San Domino ist der vermutlich vollste Platz der ganzen Inseln.

Das Beste für Segler ist das Muringfeld. „Die insgesamt 69 Murings sorgen jetzt für deutlich mehr Sicherheit“, sagt Angelo Cataldo, der Chef der Coast Guard. „Allerdings benötigen wir einen großen Teil davon für die lokalen Boote“, so der smarte Italiener, der tagsüber stets in seiner strahlend weißen Uniform unterwegs ist, „der maritime Sektor hat für uns eine große wirtschaftliche Bedeutung.“ Weitere Kapazitäten soll eine kleine Marina mit 30 Liegeplätzen schaffen, „die Genehmigung ist bereits erteilt, das Geld vorhanden, im Prinzip kann der Bau beginnen.“

Stilecht in weißer Uniform ist der Chef der Coast Guard auf der Hafenpier unterwegs.

Die Insel Caprara ist unbewohnt

Unser nächster Programmpunkt besteht aus der Erkundung der unbewohnten Insel Caprara. Der direkte Weg wird durch Hochspannungsleitungen zwischen den Inseln versperrt, die auch das Feld der Muringbojen in zwei Teile trennen. Das sieht gefährlich aus und ist es auch: „Vor ein paar Jahren ist ein Katamaran mit seinem Mast in der Durchfahrt hängengeblieben“, erzählt Cataldo, „das hat zu schweren Schäden an dem Schiff geführt und die komplette Stromversorgung der Inseln gekappt.“

Kaum zu erkennen, aber zwischen den Inseln hängen Stromkabel und versperren den Weg.

Padre Pio – die größte Unterwasserstatue der Welt

Über einen kurzen Umweg erreichen wir Caprara. Die Ankerkette rauscht neben den winzigen Felseninseln Scoglietti dem Grund entgegen. Zeit zum Schwimmen, Schnorcheln und Sonnenbaden. „Da drüben steht eine Statue unter Wasser“, sagt Gianluca und deutet mit der Hand zu einem Ausflugsschiff, von dem aus die Gäste mit Taucherbrillen ins Meer springen.

In zwölf Meter Wassertiefe wurde hier 1998 die Statue des beliebtesten Heiligen Italiens versenkt, Padre Pio. Mit vier Metern Länge gilt sie als die größte Unterwasserstatue der Welt, der Heilige empfängt die tauchenden Besucher mit weit ausgestreckten Armen. Wer genug Luft hat und den Druckausgleich beherrscht, sollte hier unbedingt abtauchen, um die Statue zu berühren.

Die Küste von Caprara ist felsig, das Wasser kristallklar.

Zum Glück ist der Padre Pio dank des klaren Wassers bereits von der Oberfläche aus zu sehen. Korallenmoos leuchtet rosarot, und der große Fischreichtum gehört mit zum Schatz dieser Inseln: Goldbrassen, Seebarben und Meeräschen flitzen umher, in der Tiefe finden sich Kraken, Sepien und Muränen. Und dank des besonderen Schutzes dieses Meeresgebietes sind selbst die empfindlichen Seepferdchen zurück. Kein Wunder also, dass der Tauchtourismus eine feste Größe auf den Inseln ist.

Vom Ankerplatz aus machen wir uns auf die Suche nach der Unterwasserstatue.

Für Teile der Inseln muss eine kostenpflichtige Genehmigung eingeholt werden

Mit einer leichten Brise aus Ost geht es nach dem Besuch beim Unterwasserheiligen um die Nordseite von Caprara. Die gehört zum Schutzgebiet B und darf nur mit Genehmigung befahren werden, die man vor Ort erwerben kann. Weiße Kalkfelsen ragen steil aus dem Wasser empor, ein verfallenes Leuchtturmgebäude zieht vorbei, „da soll jetzt eine Segelschule gebaut werden“, erzählt Rocco, dann stoppt er die Bavaria für die Besichtigung einer Grotte.

Viele Grotten entlang der Küste laden zu ausgefallenen Entdeckungstouren ein.

Starke Erosion hat die weichen Felsküsten ständig verändert und rund um die Inseln zahlreiche Grotten und weit über das Meer ragende Felsformationen geschaffen. Skurrile Formen, die wir mit dem Schlauchboot erkunden und in denen die Einheimischen wahlweise Elefanten oder Schildkröten erkennen. Immer wieder ziehen herrlich einsame und felsige Ankerplätze mit Badenischen vorüber, Sandstrände allerding gibt es nur auf San Domino.

Bizarre Felsformationen bieten oft guten Schutz.

San Nicola ist viel ruhiger und hat eine uralte Geschichte

Die meisten Boote kehren am Abend zum Bojenfeld zurück, mit Tagesausflügen wie diesem kann man hier locker zwei, drei Tage verbringen. Auch San Nicola, die zweite bewohnte Insel, will erkundet werden: Sie ist viel ruhiger, karger und weniger stark besiedelt als ihre große Schwester San Domino, dafür ist San Nicola geschichtsträchtiger.

Der kleine Ort von San Nicola liegt oben auf dem Felsplateau.

Von der kleinen Hafenpier aus geht es steil aufwärts bis zur Kirche Santa Maria a Mare. Hier gründeten Mönche bereits im Jahr 1045 eine Abtei, das über 1.000 Jahre alte Bodenmosaik ist noch gut erhalten. Später wurde das Kloster ausgebaut und trotzte als Festung zur Verteidigung des Christentums sogar dem Ansturm des Osmanischen Reichs. Dann diente die Insel lange als Verbannungsort und Gefängnis, zuletzt sogar noch während des italienischen Faschismus.

Zum Ende hin ist der Aufstieg zur Festung und zur Abtei deutlich weniger steil.

Heute herrscht hier Frieden und Ruhe, die wenigen Bewohner bewirten die tägliche Schar der Tagestouristen in einer Handvoll Restaurants und Bars. Mit das Beste nach dem schweißtreibenden Aufstieg ist der grandiose Ausblick: Über das Bojenfeld und den Hafen hinweg schweift der Blick über die von der blauen Adria umspülten Inseln, die im purpurroten Sonnenuntergang im Gegenlicht liegen.

Wer den Aufstieg zur alten Festung am Abend macht, wird mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.

Alle Tagesbesucher der Tremiti-Inseln kommen mit der Fähre vom Festland – aus den Orten Vieste, Peschici, Rodi Garganico oder Termoli. Das sind genau die Orte, die ausgehend vom Festland in Schlagdistanz einer einwöchigen Segelreise liegen. Und die nach den entspannten Tagen auf den Tremiti-Inseln zum Abschluss des Törns auch unsere Ziele sind.

Klein und kugelrund sieht San Nicola vom Ankerplatz bei Nacht aus.

Die Überraschung am Festland heißt Nationalpark Gargano

Zurück an der Festlandsküste empfängt uns am berühmten Sporn des italienischen Stiefels frischer Südostwind mit bis zu 20 Knoten. „Diese Ecke hier bei Vieste ist eine Windmaschine“, sagt Rocco, „hier bläst es immer!“ Zunächst erkunden wir die Buchten des Sporns: Cala Campi zum Beispiel, eine Badebucht mit Campingplatz, die mit einer vorgelagerten Insel zusätzlichen Schutz bietet und eine tunnelartige Grotte hat, hinter der ein riesiges Loch im Felsen den Blick auf den Himmel freimacht.

Zurück an der Festlandküste gibt es wie hier in der Cala Campi wieder ausgedehnte Sandstrände.

Später statten wir auch der einsamen Baia San Felice mit ihrem seichten Sandstrandscheitel und den steilen, mit Pinien bewachsenen Ufern einen Besuch ab.

Urige Felsformationen und grüne Küsten prägen wie hier in der Baia San Felice die Halbinsel Gargano.

Lebendige Küstenorte wie Vieste sorgen für reichlich Abwechslung

Natürlich stehen auch die Hafenorte an der Küste auf dem Programm, allen voran Vieste mit seiner sicheren und tiefen Zufahrt. Die lebendige kleine Stadt mit ihrem auf einer Felsspitze gelegenen, mittelalterlichen Ortskern wird auch gern von Landtouristen besucht.

Zurück am Festland tauchen wir in Vieste wieder in städtisches Leben ein.

Im Hafen hinter den Yachtstegen gibt es Bars und Restaurants, im Ort eine palmenbestandene Promenade. Enge Gassen, lebendige Einkaufsstraßen, ein breiter Sandstrand und ein pulsierendes, gleichermaßen von Touristen wie Einheimischen geprägtes Leben machen Vieste zu einem sehenswerten Stopp. Ähnliches ließe sich auch über die beiden anderen Küstenorte Peschici und Rodi Garganico sagen, auch wenn sie etwas kleiner sind.

Das mediterrane Flair eines italienischen Hafenortes könnte nicht besser sein.

Fazit: Die Tremiti-Inseln und die Halbinsel Gargano sind eine Perle

Erst langsam reift die Erkenntnis, dass sich das Flair des Reviers von dem der bekannten Italienziele wie Elba, Sardinien, Sizilien oder der Amalfiküste tatsächlich unterscheidet. Alles scheint hier ursprünglicher zu sein, die Umgebung wilder und unberührter, die Menschen noch gastfreundlicher. Dazu sind die Preise günstiger, die Touristen fast ausschließlich Italiener, Englischkenntnisse weniger verbreitet.

Mit Marina, Strand und schmuckem Ort lässt auch Rodi Garganico keine Wünsche offen.

Auf dem Weg zurück zu unserem Ausgangshafen Marina Sveva wird klar, dass die Tremiti-Inseln zusammen mit der Halbinsel Gargano alles zu bieten haben, was ein Urlaubsrevier braucht: kurze Distanzen, Sandstrände, Ankerbuchten, historische Städte, unberührte Natur und ein vorgelagertes Inselarchipel mit intakter Unterwasserwelt. Bleibt nur die eine Frage: Wie konnte so eine Revierperle bis heute weitestgehend unentdeckt bleiben?

Abendstimmung über den Tremiti-Inseln: ein Ziel für Entdecker und Individualisten

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Weitere Infos zum Revier

Das Revier

Eine Rundreise ab der Marina Sveva zu den Tremiti-Inseln und um die Gargano Halbinsel beträgt etwa 160 Seemeilen. Die Häfen am Festland neigen zur Versandung, die Tremiti-Inseln sind ein Marineschutzgebiet, das jedoch besucht und befahren werden darf. Der Insel-Archipel kann auch sehr gut von Kroatien aus angesteuert werden, von Vis sind es 60 Seemeilen, von Lastovo 68, von Korcula 72, von Split 95, von Dubrovnik 120.

Wind und Wetter

Rund um den Gargano gibt es durch einen hohen Gebirgszug eine ausgeprägte Thermik. Diese ist im Juli am stärksten, dann kommt der Wind aus Nordwest und beträgt regelmäßig vier bis fünf Beaufort. Bei durchziehenden Tiefdruckgebieten dreht er auf Südost. Abseits der Küste und auf den Tremiti-Inseln ist es in den Sommermonaten dagegen häufig schwachwindig.

Baden bei gutem Wetter wie hier in der Cala Tramontana auf San Domino ist meist bis weit in die Vor- und Nachsaison möglich.

Häfen und Ankerplätze

Auf der Route gibt es zahlreiche Ankerplätze, ein halbes Dutzend Häfen und das große Muringfeld auf den Tremiti-Inseln. Die Liegeplatzkosten sind hier etwas günstiger als im übrigen Italien. Manche Häfen an der Festlandsküste haben nur flache Zufahrten und neigen zur Versandung. Vorsicht bei auflandigen Wetterlagen.

Das Bojenfeld auf San Domino ist in der Saison stets gut besucht.

Anreise

Mit dem Auto bis zur Marina Sveva sind es ab München knapp 1.000 Kilometer. Der Flughafen von Pescara ist 80 Kilometer entfernt, Bari 225 und Rom 275 Kilometer. Die Bahnstation von Vasto ist zehn Kilometer entfernt.

Literatur & Seekarten

• Axel Kramer, Adria Italien, See Verlag
• Schmidt/Barth, Hafenhandbuch Mittelmeer IIIC – Adria Süd, Nautik Verlag
• Italienischer Sportbootkartensatz IT P7, von Ancona bis zur Stiefelspitze (23 Kartenblätter)

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