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Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.
Infos zu Sperrgebieten in Dänemark sind rar
Odden Havn ist ein gemütlicher, typisch dänischer Fischereihafen an der Nordküste von Seeland. Um den Küstenort herum wimmelt es nur so von militärischen Übungsgebieten. Sie tragen Bezeichnungen wie EK R 11 oder EK R 19 Multex. Wer Odden Havn mit einer Yacht anlaufen oder verlassen möchte, kommt nicht umhin, sich vorab zu informieren, ob Schießübungen in den umliegenden Feuerzonen stattfinden. Übungen führen dazu, dass die Gebiete nicht passiert werden dürfen und weiträumig umsegelt werden müssen.
In der Seekarte deutet meistens eine gestrichelte rote Linie an, wo die Grenzen eines Schießgebietes zu finden sind und wie es heißt. Interessant ist, dass man auch im Online-Zeitalter in einer elektronischen Seekarte nicht mehr dazu erfährt – einen entsprechenden Datenserver zu verbinden, wäre ja durchaus denkbar. Mehr noch: Wer alternativ nach dem Namen eines Schießgebietes oder potentiellen Sperrgebietes googelt, erntet zwar viele Treffer zu allen möglichen Themen, findet aber dennoch wenig bis gar keine Informationen zu Sperrzeiten.
In Dänemark gibt es viele Schießgebiete
In Dänemark gibt es nicht nur die Schießgebiete nahe Odden Havn, sondern viele weitere entlang der Inselwelt. Beispielsweise EK D 313 und EK R 53 bei der Nordseeinsel Romø, EK R 81 an der Blåvand Huk, EK D 371 in der Kieler Bucht oder EK R 45 im Kattegat – um nur einige zu nennen.
Infos für Segler zu Schießgebieten gibt es im Internet
Die dänische Seefahrtsbehörde Dansk Maritime Authority (DMA) hält die gesuchten Informationen für Segler bereit – nur sind sie eben nicht bei Google zu finden. Die DMA-Seite kann über die Navigation auf die englische Sprache umgestellt werden. Über den Menüpunkt „Safety at Sea“ gelangt man zu „Navigational Information“, wo unter anderem auch die Infos zu den Schießgebieten zu finden sind.
Abschließend folgt noch ein Klick auf „Nautical Information“ und es öffnet sich eine interaktive Karte, in der alle Nachrichten und Warnungen für Seefahrer grafisch übersichtlich nach Bezugsorten aufbereitet dargestellt werden. So kann ein bestimmtes Schießgebiet ausgewählt werden und eingesehen werden, wann dieses Gebiet Sperrzeiten hat oder eben nicht. 🙂
Alternativ kann die Karte auch über diesen direkten Link aufgerufen werden. Für Segler, die regelmäßig in Dänemark unterwegs sind, ist das wohl ein Pflichteintrag bei den Lesezeichen im Browser, nicht zuletzt auch, da in der Karte auch alle anderen für Seefahrer relevanten Informationen zu finden sind, wie beispielsweise versetzte Tonnen oder Infos zu geänderten Öffnungszeiten an der Klappbrücke „Kong Christian X“ in Sønderborg am Als Sund.
Alternative Quellen
Lyngby Radio
Wer keinen Onlinezugang zur Verfügung hat, kann bei der Küstenfunkstation Lyngby Radio anrufen und erfragen, ob es Sperrzeiten für ein bestimmtes Gebiet gibt. Die Telefonnummer ist 24/7 erreichbar. Sie lautet: +45 72 19 84 10. Die Beamten am Telefon sprechen Englisch.
Naval Weapons Center
Informationen zu Schießzeiten können auch über das Naval Weapons Center eingeholt werden. Die zugehörigen Telefonnummern lauten: +45 72 85 55 13 oder +45 72 85 55 14.
Hallo Sönke,
super Information. Auch ich suche häufig ergebnislos nach Schießzeiten in Ost und Nordsee. Was meiner Meinung nach nicht klar ist, ob die Gebiete tatsächlich gesperrt sind oder ob lediglich vor den Schießübungen gewarnt wird, wenn von „warning“ die Rede ist und ein befahren, natürlich unter Rücksichtnahme, erlaubt ist. Es wird ja nicht von gesperrt die Rede? Wie siehst du das?
Grüße Claus
Moin Sönke,
Ich nutze gern die dänische App SEJLSIKKERT.
Diese informiert den Nutzer über:
Die Nutzung ist sehr einfach. Auf einer Karte werden Symbole eingeblendet, die man nur anklicken muss.
So etwas wünsch ich mir auch für deutsche Fahrtgebiete.
Liebe Grüße
Olaf
Moin Sönke,
vielen Dank für die Informationen. Die sind sehr hilfreich.
Beste Grüße
Jörg
Freut mich 🙂