Törnbericht Ibiza und Formentera – mit der Charteryacht um die Inseln

Ein Beitrag von

Michael Amme

Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).

Egal ob Ankern oder Ausgehen – das Inselpaar bietet coole Locations

Das Großsegel ist mittschiffs belegt, die Fock eingerollt, der Motor surrt mit 2.200 Umdrehungen leise vor sich hin. Seit Stunden steuert der Autopilot die Yacht mit Kurs 242 Grad Richtung Südwesten. Die Crew döst vor sich hin, nur ab und zu hebt jemand den Kopf und hält Ausschau. Doch der Horizont ist leer und einsam, Land ist nirgends in Sicht. „Das ist so herrlich entspannt“, sagt Karen, die mit Handtuch, Buch und Kissen auf dem Vorschiff liegt und durch den milchigen Himmel in die Sonne blinzelt. „Ich hatte ganz vergessen, wie schön auch die Seezeiten sein können.“

Wer Ibiza von Mallorca aus ansteuert, hat auch eine kleine Blauwasseretappe im Logbuch stehen.

Vor Törnbeginn gab es reichlich Diskussionen. Darüber, ob sich bei einem einwöchigen Chartertörn ab Mallorca der Trip nach Ibiza überhaupt lohnt. „Wir wollen doch nur von Bucht zu Bucht bummeln, baden und uns entspannen“, hatte Karen da noch gesagt, „das können wir doch auch auf Mallorca, wozu die ganzen Meilen?“ Und wenn schon Ibiza, dann könne man ja auch gleich dort ein Schiff mieten. Nur den Teenagern und jungen Erwachsenen an Bord waren die Detaildiskussionen völlig egal: „Ibiza? Cool.“

Lässig und entspannt soll es mit der Charteryacht einmal rund Ibiza und Formentera gehen.

Wer Ibiza nicht mit dem eigenen Schiff, sondern auf einer Urlaubsreise besucht, muss sich entscheiden: Für den Törn ab Mallorca mit zwei langen Tagesetappen à 60 Seemeilen kommen mit einer Inselumrundung Ibizas dann etwa 180 Seemeilen zusammen. Oder für einen Start ab Ibiza: Dann geht es in Trippelschritten rund um die Insel. Hier kommen nicht viel mehr als 70 oder 80 Seemeilen zusammen, selbst mit einem Abstecher nach Formentera.

Der Start auf Ibiza oder Mallorca entscheidet mit über den Törncharakter

Die Entscheidung für die Mallorca-Variante hatte am Ende mehrere Gründe: bessere und günstigere Flugverbindungen, ein deutlich größeres Angebot an Charteryachten, vor allem aber die Reiseroute selbst. Die 60 Seemeilen von Palma rüber nach Ibiza versprachen einen kleinen Blauwasser-Kick, „ich würde wirklich gerne mal wieder mehr segeln und nichts anderes als den weiten Horizont sehen“, hatte ich für die Variante geworben, „vielleicht sogar auf einem Nachttörn.“

Feine Sandstrände, schöne Ankerbuchten und türkisfarbenes Badewasser sind das Ziel der Reise.

Zwei Stunden, bevor sich unsere Hanse 505 Ibiza nähert, kommt Wind auf. Wir holen die Rollfock raus, geben lose in die Großschot und drücken den Stoppknopf der Maschine. Kurz darauf schneidet der Bug leichtfüßig mit siebeneinhalb Knoten durch das dunkelblaue Mittelmeer, das hier rund 700 Meter tief ist. Das große Schiff bewegt sich angenehm ruhig durch die See, wir backen Brötchen auf, kochen Kaffee, beobachten den Angelköder und zupfen an den Schoten. „Schade eigentlich, dass wir jetzt schon bald da sind“, ist jetzt auch Karen von dem fast schon meditativen Charakter der langen Überfahrt überzeugt.

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In der Cala San Vicente zeigt sich Ibiza ganz bodenständig

Unser erster Landfall auf Ibiza ist ganz im Nordosten der Insel – in der Cala San Vicente: Vor uns öffnet sich eine fast 400 Meter breite Bucht, in der sechsstöckige Hotelkomplexe aus dem Boden gestampft wurden. Glasklares Wasser plätschert auf den sandigen Strand, dahinter erstrecken sich sanfte, mit Pinien bewachsene Hügel. Wir lassen den Anker auf sandigen Grund sinken und unsere Blicke umherwandern. Grün statt endlosem Blau, Menschen statt Einsamkeit, Liegestühle statt Wellenkämme. „Ich bin echt gespannt auf Ibiza!“, sagt Tim, 21. „Schließlich eilt der Insel ja so ein Hippie- und Jetsetimage voraus.“

Auch Hotelkomplexe für Pauschaltouristen wie in der Cala de San Vicente gehören mit zu Ibiza.

Davon ist in der Cala San Vicente auf Anhieb noch nicht viel zu spüren. Ein paar Strandurlauber planschen im seichten Wasser, der Puderzuckersand ist gepflegt und sauber. Doch Tim deutet hinüber, folgt leisen Klängen und entdeckt eine Strandbar, wie man sie auf diesem Eiland erwartet: die Tiki Bar Maui, versteckt zwischen Palmen und dichtem Grün. Hier nehmen wir in den gemütlichen Sesseln Platz und begrüßen Ibiza mit einem Drink.

Selbst in der Pauschaltouristenbucht Cala de San Vicente gibt es eine lässige Surferbar.

Am Morgen darauf setzen wir wieder die Segel. In der Morgensonne glänzen die exklusiven Ferienhäuser, die am Punta Grossa kleben, an dem Berg, der jetzt in unserem Kielwasser verschwindet. Voraus liegen zehn Seemeilen Richtung Südost, vorbei an Santa Eulària, dem drittgrößten Ort dieser Baleareninsel. Wir erahnen seine Marina, die Palmenpromenade des Städtchens und die weiß gekalkte Puig de Missa, die Wehrkirche aus dem 16. Jahrhundert, die hoch über dem Meer thront.

Auch Santa Eulària mit Yachthafen, Promenade und Strand ist ein gutes Ziel auf Ibiza.

Wie in der Cala Llonga wird auf Ibiza viel geankert

Die knapp zwei Seemeilen südlich von Santa Eulària gelegene Cala Llonga ist eine echte Bilderbuchbucht: mit einem malerischen Sandstrand, der am Ende einer tief eingeschnittenen Bucht liegt, umgeben von grünen Bergen, die felsig ins azurblaue Meer auslaufen. Hier und da strecken sich Sonnenhungrige auf warmem Stein aus, das Wasser schimmert mal hell-, mal dunkeltürkis. Ich taste mich durch die ankernden Yachten, „lass uns da den Anker werfen“, dirigiert Nora, 18, mich zu einem geeigneten Platz mit Sanduntergrund, dann rauscht unser Anker ins Wasser.

In der Cala Llonga gibt es freien Ankerraum mit Urlaubsatmosphäre.

Mit dem Dinghi steuern wir erst die kleinen felsigen Nischen in der rund 600 Meter tief ins Land einschneidenden Bucht an. Hier gibt es Einbuchtungen mit menschenleeren Kieselstränden, ideal zum einsamen Sonnenbaden und Schwimmen. Dann geht es rüber zum malerischen Sandstrand am Scheitel der Bucht, vor dem das Wasser über viele Meter nur badewannentief ist und Normaltouristen unter Sonnenschirmen auf Mietliegen dösen.

Einsame Strandnischen am Eingang der Bucht Cala Llonga laden zum Entdecken ein.

Das pulsierende Zentrum der Insel: Ibiza Stadt

Ibiza Stadt ist von hier aus nur einen Steinwurf entfernt, „zum Sundowner sind wir da“, verkünde ich beim Nachmittagskaffee im Cockpit. Schon aus der Ferne sehen wir Ibizas Hauptstadt, die berühmt ist für ihre postkartenschöne Altstadt – für Dalt Vila. „Wir versuchen, einen Liegeplatz im Ibiza Magna zu ergattern“, verkünde ich, weil ich gern in erster Reihe zur Altstadt liegen möchte und dieser Hafen ganz nah an den schönen alten Häusern liegt. Aber wir bekommen eine Abfuhr, „bei uns ist nichts frei“, erklärt uns der Hafenmeister über Funk. Daher suchen wir weiter und vertäuen unsere Charteryacht im Hafenbecken gegenüber, in der Marina Ibiza.

Die Altstadt von Ibiza-Stadt mit dem Castillo Almudaina liegt weit oben über dem Meer.

Umgeben von wenigen kleinen und vielen großen glänzenden Segel- und Motoryachten zurren wir alle Leinen fest. Jakob, 15, begeistert sich laut: „Was für coole Megayachten hier liegen!“ Alle Crewmitglieder folgen seinem Blick und lassen ihre Augen dann weiter schweifen – zum Castillo Almudaina, das auf dem Altstadtberg thront, und weiter über die alten steinernen Fassaden von Dalt Vila.

Klar, in den Häfen von Ibiza-Stadt sind auch die Megayachten zuhause.

Wir betreten diese zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte altehrwürdige Altstadt durch das imposante Portal de ses Taules. Vorbei an Statuen aus römischen Zeiten bummeln wir weiter durch das Gewirr aus Altstadtgassen bis hoch hinauf zur Kathedrale, von der aus man einen atemberaubenden Blick über die Stadt und das Meer hat.

Von der Altstadt aus hat man einen tollen Blick über die Stadt und die Hafenanlagen.

Selbstverständlich trumpft Ibiza Stadt auch mit berühmten Bars und Clubs auf, zum Beispiel mit dem Pacha, einem Edelclub mit Wurzeln, die weit zurückreichen. 1973 wurde das Pacha gegründet, seitdem sind die zwei roten Kirschen berühmt und schmücken Clubs in aller Welt. Doch stilvolles Clubben steht nicht auf unserer To-do-Liste, außerdem sind die Eintrittspreise hoch. Am Ende verlassen wir die Stadt, ohne das Pacha oder einen der anderen coolen Clubs besucht zu haben.

Charmant und quicklebendig bieten die Gassen der Altstadt reichlich Abwechslung.

Karibikflair auf Formentera und Espalmador

Nächster Stopp: die Isla Espalmador, ganz im Norden von Ibizas kleiner Schwester Formentera gelegen. Starkwind aus Nordost füllt unser Vorsegel und pustet uns südwärts. Karen fühlt sich gleich an unsere Überfahrt von Mallorca erinnert und hätte auch nichts gegen mehr Seemeilen einzuwenden, „es dürften sogar viel mehr sein“, meint sie. Doch nach sieben Seemeilen schiebt sich schon wieder Land an Backbord vorbei, das sich nur wenig aus dem Meer erhebt und flach und sandig ist. „Woawh, sieht das cool aus!“, findet Nora.

Am Ankerplatz von Puerto El Espalmador liegen Murings zum Festmachen aus.

„Espalmador ist eines der lohnendsten Ziele für Yachtfahrer im Mittelmeer“, schreibt Gerd Radspieler in seinem Törnführer, und man kann sagen: Er hat recht. Die kleine Insel bietet einen der schönsten Plätze des gesamten Reviers: die Bahia de s’Alge. Hier legen auch wir uns an eine Boje und lassen die Kulisse auf uns wirken: weißer Puderzuckersand und Wasser, das in sämtlichen Türkisschattierungen schimmert und sich weiter hinten in tiefem Dunkelblau verliert. „Hier könnte ich Tage bleiben“, sagt Karen.

Der Strand von El Espalmador ist kilometerlang, unbebaut, einsam und nur mit der Yacht zu erreichen.

Am Nachmittag machen wir uns per Dinghi auf den Weg durch die winzige, aber kabbelige Riffpassage, die Espalmador und Formentera trennt. Wir wandern den Strand entlang, hügelauf und hügelab von einer zur anderen Seite des schmalen Landstreifens, an Hunderten Steinhaufen vorüber, aufeinandergestapelte Steintürme, die offiziell Steinmännchen heißen. Der Wind zerzaust das Dünengras und lässt Gischt spritzen, während wir im Restaurant Es Ministre einkehren, um Sundowner zu bestellen.

Die Steinhaufen am einsamen Strand von Formentera sind ein beliebtes Fotomotiv.

Es fällt schwer, Formentera nicht ausgiebiger zu erkunden, den neuen Yachthafen im Hauptort La Savina, die beliebten Ankerplätze von Los Trocados oder die Superbucht Cala Sahona. „Dafür ist eine Woche dann doch zu kurz“, sage ich am Morgen beim Ankermanöver.

Tagsüber erholen sich hier die Tagestouristen, abends gibt es reichlich Platz für einsame Spaziergänge.

Szenetreff in der Cala Jondal

Wir setzen Groß- und Vorsegel und steuern Ibizas Süden an, ganz genau: die Cala Jondal. Wieder eine weite, sichelförmige Bucht, beiger Stein, der ins Meer abfällt, dennoch ist die Cala Jondal anders als manch andere Bucht. Denn hier gibt es neben dem Tropicana Beach Club auch den berühmtesten Club der Insel: Der Blue Marlin Beach Club lockt regelmäßig Promis in die Bucht, Leonardo DiCaprio zum Beispiel und Sienna Miller. Auch wir nehmen hier Platz, trinken einen Cappuccino, genießen die Aussicht, doch das Abendessen nehmen wir an Bord ein, beschließen wir beim Blick auf die Karte: Salate und Sandwiches für jeweils zwischen 15 und 25 Euro, eine Sushi-Selektion für 115 Euro, „das gibt die Bordkasse nicht her“, sagt Karen, „ich koche!“

Der Blue Marlin Beach Club in der Cala Jondal ist einer der bekanntesten von ganz Ibiza.

Doch davor setzten wir noch einmal die Segel, sieben Seemeilen bis zur Cala d’Hort. Das Wasser gurgelt am Rumpf entlang, an Steuerbord zieht das Cabo Llentrisca vorüber, hoch, schroff, felsig. An Backbord tauchen im Sonnenuntergang die Naturschutzinseln Es Vedra und Es Vedranell auf, die eine Brutstätte für See- und Raubvögel sind. Dann rauscht der Anker ins Wasser, gleitet zu Boden und gräbt sich in den Sand.

Im Sonnenuntergang geht es vorbei an den beiden Inseln Es Vedra und Es Vedranell.

Die Etappen rund Ibiza sind kurz

Ruhe. Voraus liegt die sichelförmige Cala d’Hort, der schmale Sandstrand, dahinter erhebt sich grober Fels, bewachsen mit knorrig-dorniger Macchia. Hoch oben erahne ich das Es Boldado, ein Restaurant, das bekannt ist für seine Fischspezialitäten. Und von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf Es Vedra und Es Vedranell hat.

Ganz ohne Hafen werden in dem winzigen Ort Cala d’Hort die Fischerboote in Bootsschuppen gezogen.

„Die Distanzen bleiben bis zu unserer Etappe zurück nach Mallorca echt kurz“, sage ich am nächsten Morgen nach dem Studium der Karte. „Auch heute sind es bis nach Sant Antoni gerade mal nur elf Seemeilen.“ Wir nutzen die sanfte Brise, um unter Segeln unserem Ziel entgegen zu dümpeln. Nach einer guten halben Stunde tauchen Delfine auf, begleiten uns eine Weile und tauchen dann ab. „Eigentlich mit das Schönste heute“, wird Nora am Abend sagen.

Die kurzen Etappen laden dazu ein, auch bei wenig Wind das nächste Ziel unter Segeln anzusteuern.

Das bekannteste an Sant Antoni ist das Café del Mar

„In Sant Antoni“, so sagt Karen, während wir vor dem schmucken Hafen Runden drehen und auf die Zuweisung eines Liegeplatzes warten, „gibt es das Café del Mar. Eine scheinbar legendäre Bar, die berühmt ist für ihre Chill- und Soul-Musik.“ Noch bevor wir die letzte Leine festgezurrt haben, steht der Plan: Wir gehen ins Café del Mar. Dort ordern wir überteuerte Drinks und sehen der Sonne dabei zu, wie sie im Meer versinkt. „Eigentlich sollen hier auch Artisten und Feuerspucker auf den Felsen auftreten“, sagt Karen und vermutet, dass die nur in der Hochsaison kommen.

Im Café del Mar kann man jeden Abend bei Chillout-Musik im Sonnenuntergang aufs Meer gucken.

Vor unserer Etappe zurück nach Mallorca haben wir noch zwei Badestopps auf dem Plan: in der Cala Comte und in der Cala Benirrás. „Von dort aus starten wir dann wieder zurück nach Mallorca“, hatte ich schon vor Tagen gesagt. Doch erstmal geht es in die Cala Comte, wieder so eine Bilderbuchbucht mit zauberhaftem Strand, der ganz sanft ins Wasser abfällt, das mit unzähligen Schattierungen auftrumpft.

In der Cala Comte kann man einen der schönsten Sonnenuntergänge auf Ibiza erleben.

Fazit: Selbst Ibiza hat viel zu viele Ziele für nur eine Woche

Klar, auch hier findet sich eine Beachbar mit cooler Musik, die „possibly the best sunset of Ibiza“ verspricht. Also lassen wir uns im Sunset Ashram nieder, ordern Bier, Wein und Wasser und lauschen dem DJ, der die ersten Songs ertönen lässt. „Ich werde die coolen Bars vermissen“, meint Tim. „Ich auch, aber ich freue mich auf die Überfahrt nach Mallorca“, sagt Karen und bestätigt damit meine Törnplanung, Ibiza von Mallorca aus anzusteuern. So kann man tatsächlich beides erleben – Ibiza, die coole Insel mit ihren Clubs und Bars, mit den verwunschenen Buchten und der postkartenschönen Hauptstadt. Und am Anfang und am Ende 60 Seemeilen meditatives Blauwassersegeln über das endlose Blau des Mittelmeers.

Die Cala Benirrás ist eine alte Hippiehochburg, noch heute gibt es hier regelmäßig Trommelkonzerte.

Wer Ibiza von Mallorca aus ansteuert, findet in der Bucht von Palma de Mallorca das passende Schiff. Hier gibt es unzählige nationale und internationale Flottenbetreiber mit einem riesigen Angebot an unterschiedlichen Yachtgrößen. Das Angebot auf Ibiza selbst ist in den vergangenen Jahren erheblich größer geworden, mittlerweile gibt es eine Handvoll Anbieter. Mit Stützpunkten in Ibiza Stadt und San Antoni. Zusammen mit einer direkten Flugverbindung nach Ibiza ist das eine sehr entspannte Option, um ganz ohne Stress in einer Charterwoche einmal um die Insel und nach Formentera zu segeln.

Der Touristenort Sant Antoni ist keine Schönheit, hat aber einen guten Yachthafen mit Charterflotte.

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Revier und Navigation

Die mindestens 50-Seemeilen-Passage zwischen Mallorca und Ibiza ist eine schöne Blauwasseretappe in tiefem Wasser und ohne Hindernisse. Die Entfernungen zwischen den Zielen auf Ibiza sind sehr gering, eine komplette Inselumrundung ist gerade mal 70 Seemeilen lang. Vorsicht vor den vielen Inseln und Untiefen vor der Küste von Ibiza. In der engen Durchfahrt Freu Grande zwischen Ibiza und Formentera steht bei Starkwind wilder Seegang.

In der Cala Salada kann die Durchfahrt zwischen Ibiza und vorgelagerter Insel auch befahren werden.

Häfen und Ankerplätze

Auf Ibiza gibt es mit Ibiza-Stadt, Sant Antoni und Santa Eulariá drei Hafenorte, auf Formentera einen. Dazu gibt es etwa zwei Dutzend Ankerbuchten, einige davon mit Murings. Die Nebensaisonpreise unterscheiden sich deutlich von denen in der Hauptsaison, das Muringfeld auf Espalmador (Formentera) ist hochpreisig.

In Ibiza-Stadt gibt es gleich mehrere Hafenbecken mit Marinas für Yachten.

Wind und Wetter

Der Sommer ist trocken und heiß, der Winter mild, die Balearen haben 300 Sonnentage im Jahr. Doch Vorsicht: Selbst im Sommer kann Starkwind auftreten, insbesondere, wenn der Mistral aus dem französischen Rhonetal bis zu den Balearen pustet (der hier Tramontana genannt wird). Auch Fallwinde, Düseneffekte und Thermik spielen auf den Balearen eine Rolle. Die häufigste Windrichtung ist Südwest, auf Ibiza von Mai bis Oktober Südost. Insgesamt sind auf Ibiza die Winde meist etwas schwächer, insbesondere der Mistral.

Wie überall im Mittelmeer kann auch auf Ibiza mal eine Wetterstörung auftreten.

Literatur & Seekarten

• Gerd Radspieler, Balearen, Delius Klasing Verlag
• Martin Muth, Portbook Mallorca, Ibiza, Formentera, Menorca, Bona Nova Books
• Sportbootkartensatz DEKL Satz 9: Balearen, Delius Klasing Verlag
• Sportbootkartensatz NV Atlas ES02: Balearic Islands, NV-Verlag

Törnziele im Porträt

Ibiza-Stadt

Die Metropole der Insel ist keineswegs ausschließlich Partyhochburg, zumal sich einige der angesagten Clubs auch in den Buchten finden. Schon bei der Ansteuerung sind hoch oben auf dem Felsen die Altstadt, die Festung und die Kathedrale zu sehen. Wer dann die vielen engen Gassen und kleinen Plätze mit ihren bunten Boutiquen und zahlreichen Cafés und Restaurants erkundet, der ist schnell begeistert. Hier leben Alt-Hippies, Neureiche und Einheimische miteinander, dazu gesellen sich die vielen Kreuzfahrt- und Partytouristen – mehr Leben geht nicht. In der Hochsaison sind die Liegeplätze trotz vier Yachthäfen in der großen Hafenbucht rar – eine telefonische Anmeldung ist dann unbedingt ratsam.

Die Altstadt von Ibiza-Stadt ist ein besonderes Highlight und unbedingt den Aufstieg wert.

Isla Espalmador

Ein unbebauter halbmondförmiger Sandstrand, türkis leuchtendes Wasser, eine einsame Landschaft und ein Salzsee – das alles sieht, wer den Ankerplatz Bahia de s’Alga ansteuert. Nur – ein Ankerplatz ist es eigentlich nicht mehr, denn man darf nur noch an Bojen festmachen (Buchungen auch online über www.cbbasea.com möglich). Wobei Martin Muth in seinem Revierführer schreibt: „Ankern mit ausreichend Abstand zum Bojenfeld wurde bei starker Belegung geduldet.“ Eine winzige Meerenge mit hüfttiefem Wasser trennt die Insel von den vielen Sandstränden des Nordzipfels von Formentera. Damit bleibt dieser Platz ein Stück weit exklusiv den Seglern vorbehalten.

Bis auf ein kleines Anwesen ist Isla Espalmador unbebaut und nur mit dem Schiff erreichbar.

Sant Antoni

Der Club Nautic Sant Antoni bietet die einzigen Liegeplätze an der gesamten Nord- und Westküste von Ibiza, dazu gibt es Bojen in der weiten Hafenbucht. Für viele ist genau das der einzige Grund für einen Besuch. Zugegeben, in dem vom Massentourismus dominierten Ort sind die Sehenswürdigkeiten rar. Das Café del Mar bleibt ein Anziehungspunkt, mittlerweile aber vermutlich eher für englische Pauschaltouristen als für das Ibiza-Szenepublikum, das längst andere Orte auf der Insel bevorzugt. Für ein gepflegtes Bergfest aber bietet der Ort allemal reichlich Abwechslung in Form von brechend vollen Clubs und Discos.

Sant Antoni ist bei Engländern beliebt und bietet viele unterschiedliche Locations zum Ausgehen.

Cala Benirrás

Hier wird das klare türkisfarbene Wasser von bewaldeten Hügeln eingerahmt, und vom breiten Strand aus kann man hinter den ankernden Yachten und dem Inselchen Bernat herrlich die Sonne untergehen sehen. Die Bucht ist von Hotelanlagen verschont geblieben, mehr als ein paar entspannte Strandlokale gibt es hier nicht – und Besucher natürlich, die Bucht ist besonders bei jungem Publikum beliebt. Am Strand wird schon mal ein Yogakurs abgehalten, und die Ibiza-Szene trifft sich hier zum Marihuana Rauchen und Trommeln. Tatsächlich ist es hier Kult, den Sonnenuntergang mit Trommeln und Bongos zu begleiten, insbesondere sonntags.

Fast alle Besucher in der Cala Benirrás sind Tagesgäste, Unterkünfte gibt es hier so gut wie keine.
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Bodo
Bodo
4 Jahren her

Wow… Toller Artikel! Informierend, Inspirierend und Animierend geschrieben…
Danke

Gottfried
Gottfried
1 Jahr her

Toller Bericht!! Was mich interessieren würde: man verlässt ja den 12sm Bereich. Ist hier etwas zu beachten, v.a. rechtlich?