Falsterbokanal in Schweden: alle Infos für die Yacht-Passage

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Sönke Roever

Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.

Allgemeine Informationen zum Falsterbokanal

Der Falsterbokanal ist ein Kanal, der durch die schwedische Halbinsel Falsterbonäset in der Provinz Skåne (Schonen) führt. Er ist weniger als eine Seemeile lang und verkürzt den Segeltörn zwischen Malmö am Öresund und Trelleborg an der südlichen Ostsee um mindestens zehn Seemeilen, was insbesondere bei starken bis stürmischen Winden aus dem südwestlichen Sektor hilfreich ist.

Auf Schwedisch heißt der Falsterbokanal „Falsterbokanalen“. Er wird vom staatlichen Seefahrtswerk „Sjöfartsverket“ verwaltet und jährlich von 15.000 Schiffen passiert, was in etwa 40 Bewegungen pro Tag entspricht. Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Falsterbokanal beträgt für alle Fahrzeuge fünf Knoten.

Für Yachtcrews bietet der Falsterbokanal eine attraktive Abkürzung. ©Sönke Roever

Der Falsterbokanal entstand während des zweiten Weltkrieges und wurde am 01. November 1941 eröffnet. Offiziell erstreckt sich sein Fahrwasser schnurgerade von einer grünen Tonne in der südlichen Ostsee über den Landdurchstich bis hin zum Leuchtfeuer Höllviken im Öresund über eine Distanz von zehn Seemeilen. Der eigentliche Durchstich durch die Halbinsel Falsterbonäset ist nur 1.600 Meter beziehungsweise 0,86 Seemeilen lang.

Die Zufahrt zum Falsterbokanal. ©Sönke Roever

Hinweise zur Fahrt durch den Falsterbokanal mit einer Yacht

Die Fahrt mit einer Segelyacht durch den Falsterbokanal ist unkompliziert – sofern der Tiefgang nicht mehr als vier (!) Meter beträgt. Der Kanal ist breit, die Zufahrt weit. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Passage ist kostenfrei.

Gedanken machen muss man sich einzig über zwei Aspekte: die Beachtung der Sperrwerke und die Passage durch die Brücke, die den Falsterbokanal am nördlichen Ende bei der Marina Hollviken überspannt.

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Die Öffnungszeiten der Brücke über den Falsterbokanal

Die Brücke wird von Mitarbeitern des schwedischen Seefahrtsamtes fernbedient. Sie sind über UKW-Seefunk-Kanal 11 zu erreichen und sitzen in der Verwaltung des Trollhättekanals nordöstlich von Göteborg. Früher gab es eine Zentrale zur Steuerung direkt am Falsterbokanal. Heute erinnert daran nur noch der alte Wachturm.

Etwa in der Mitte des Falsterbokanals befindet sich eine Klappbrücke. ©Sönke Roever

Die Durchfahrtshöhe der Brücke über den Falsterbokanal beträgt in geschlossenem Zustand 3,90 Meter. Die Öffnung sollte über UKW-Seefunk angefordert werden. Sie erfolgt zur vollen geraden Stunde zu folgenden Zeiten:

  • 15. April bis 30. September um 0600, 0800, 1000, 1200, 1400, 1600, 1800, 2000 and 2200 Uhr (lokale Zeit)
  • Oktober bis 14. April um 0600, 1000, 1400 and 1800 Uhr (lokale Zeit)

Am 24., 25. und 26. Dezember sowie am 01. Januar wird die Brücke gar nicht bedient. Mehr zu den Öffnungszeiten ist auch auf der Webseite des Seefahrtsamtes zu finden.

Vor der Brücke kann am südseitigen Ende an einer Holzpier ohne Landverbindung auf die Öffnung gewartet werden. ©Sönke Roever

Wenn die Brücke über den Falsterbokanal geschlossen ist, kann an einer Holzpier etwas davor gewartet werden (Südseite der Brücke) oder im Yachthafen von Hollviken angelegt werden (Nordseite der Brücke). In Hollviken befindet sich vor dem Kanal eine Bootstankstelle.

Die Bereitschaft zur Öffnung der Brücke wird durch ein rotes, blinkendes Licht in Kombination mit einem weißen, blinkenden Licht angezeigt. Die Passage durch die geöffnete Brücke über den Falsterbokanal erfolgt bei grün. Bei rot ist die Durchfahrt verboten.

Das Sperrwerk im Falsterbokanal

Damit stärkere Wasserunterschiede zwischen dem Öresund und der südlichen Ostsee nicht zu starken Strömungen im Falsterbokanal führen, gibt es nahe dem jeweiligen Ende des Kanals ein Sperrwerk. Das südlichere Tor steht für gewöhnlich offen, während das nördlichere Tor mit der Öffnung der Brücke einhergehend hoch- und runtergefahren wird.

Wenn die Fender an der Oberfläche zu sehen sind, ist das Sperrwerk „oben“. ©Sönke Roever

Bei Annäherung ist nicht unbedingt ersichtlich, ob das Sperrwerk auf oder zu ist, da sich das Tor unter Wasser befindet. Zur Sicherheit und Vermeidung von Kollisionen mit den Toren wird eine Ball-Kette an der Wasseroberfläche über den Kanal gespannt, wenn das Tor geschlossen ist. Eine Lichtanlage gibt zusätzlich Aufschluss. Zeigt die Ampel „rot“ kann nicht passiert werden. Bei Unklarheit kann über UKW-Seefunk-Kanal 11 Kontakt mit der Kanalverwaltung aufgenommen werden.

Pro Jahr passieren 15.000 Fahrzeuge den Falsterbokanal. ©Sönke Roever

Liegeplätze für Yachten am Falsterbokanal

Im Falsterbokanal gibt es entlang der Ufer einige Steganlagen mit Liegeplätzen. Hierbei handelt es sich jedoch ausnahmslos um Plätze für sehr kleine Motorboote. Für Yachten sind sie gänzlich nicht geeignet. Es stehen jedoch Gastliegeplätze in der Marina Höllviken am nördlichen Ende des Falsterbokanals zur Verfügung. Der Hafen hat eine gute Infrastruktur und die größte Boxenbreite misst 5,3 Meter.

Die Marina Höllviken liegt direkt am Falsterbokanal. ©Sönke Roever

Fazit zum Falsterbokanal

Den Falsterbokanal mit einer Segelyacht zu durchfahren, ist kein besonders herausragendes Erlebnis. Vielmehr bietet der Kanal eine sehr praktische Möglichkeit, die Passage zwischen dem Öresund und der südlichen Ostsee deutlich zu verkürzen, insbesondere auch dann, wenn das Wetter garstig ist.

Ratsam ist es bei der Passage durch den Falsterbokanal, die Öffnungszeiten der Brücke in die Törnplanung einzubeziehen, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.

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