Rettungswesten für Hunde: Darauf sollte man achten

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Warum sind spezielle Rettungswesten für Hunde wichtig?

Segelnde Hundebesitzer nehmen ihren Hund gerne mit auf einen Törn, aber im Gegensatz zu den anderen Crewmitgliedern ist für den Hund oft keine Rettungsweste vorgesehen. Die Notwendigkeit, einem Hund eine Rettungsweste anzulegen, ist auf den ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich. Die meisten Hunde sind gute Schwimmer und bewegen sich selbst auf einer für sie ungewohnten Yacht oft sehr geschickt. Zudem ist es praktisch vorprogrammiert, dass sich der geliebte Vierbeiner zunächst heftig dagegen wehrt, eine für Tiere vergleichsweise ungewohnte Rettungsweste anzulegen. Viele Hundehalter scheuen sich daher davor, auch den Hund an Bord mit einer Rettungsweste auszustatten.

Der treuste Begleiter des Menschen ist gern auch mal an Bord mit dabei. ©Tanja Regli

Aber was für den Menschen gilt, gilt prinzipiell auch für den Hund. Selbst das geschickteste Crewmitglied kann durch die schwer vorhersehbaren Bewegungen einer Yacht einmal über Bord gehen oder durch einen ungeschickten Schritt vom Steg fallen. Leider kann sich dabei auch der beste Schwimmer so verletzen, dass seine Schwimmfähigkeit bestenfalls eingeschränkt ist und im schlimmsten Fall sogar in eine Ohnmacht mündet.

Wie bei Kindern ist es sinnvoll, dass Hunde auch auf dem Steg eine Rettungsweste tragen. ©Secumar

Hinzu kommt, dass es bei vielen Yachttypen konstruktionsbedingt schon für einen Menschen schwierig ist, ohne Hilfe wieder an Bord zu kommen, für einen Hund ist das oft praktisch unmöglich. Problematisch ist es zudem, bei schlechter Sicht oder Dunkelheit ein havariertes Tier überhaupt zu finden. Generell ist, wie beim Menschen, die Zeit bis zum Auffinden ein wichtiger Faktor, der über den Erfolg einer Rettung entscheiden kann. Niedrige Temperaturen, Strömung und Seegang erschweren die Rettung und mit jeder Minute steigt die Gefahr der Erschöpfung und Unterkühlung auch für einen Hund.

Bei dieser Hunderettungsweste erleichtern in das Material eingearbeitete reflektierende Paspeln das Auffinden in der Dämmerung oder bei Dunkelheit. ©Secumar

Erschwerend kommt hinzu, dass Hunde bei längeren Schwimmstrecken Krämpfe bekommen können und ein Hund in Not reflexartig sein Hinterteil sinken lässt, wodurch er noch schneller im Wasser versinkt. Kurzum, auch für Hunde ist es sinnvoll, an Bord einer Yacht eine Rettungsweste zu tragen.

Worauf muss bei einer Rettungsweste für Hunde geachtet werden?

Wie jede andere Rettungsweste muss eine Hundeschwimmweste genügend Auftrieb haben, um den Hund beim Schwimmen zu entlasten und im Notfall als eigenständiger Auftriebskörper sicher über Wasser zu halten. Natürlich muss auch eine Hundeschwimmweste gut sitzen und möglichst eng am Körper anliegen, damit der Hund nicht ungewollt herausrutschen kann. Nur eine optimale Passform der Hundeschwimmweste gewährleistet eine gute Bewegungsfreiheit. Gerade bei Tieren ist es wichtig, dass sie sich mit angelegter Rettungsweste noch gut bewegen können.

Die Hunderettungsweste muss gut sitzen. ©Secumar

Außerdem sollten die Gurte zum Anpassen ausreichend breit und gepolstert sein, damit sie nicht unnötig in das Fell einschneiden. Auch auf das Material der Rettungsweste ist zu achten. Maximale Haltbarkeit und bester Tragekomfort lassen sich nur mit einem hochwertigen Materialmix erreichen. Eine Schwimmweste, die unbequem sitzt und die Bewegungsfreiheit unnötig einschränkt, wird ein Hund nur mit Unbehagen tragen und sofort wieder ablegen wollen. Sitzt die Hunderettungsweste hingegen perfekt und besteht aus angenehmen Materialien, ist das dauerhafte Tragen einer Schwimmweste auf Yacht und Steg auch für einen Hund nicht mehr als eine Frage der Gewöhnung.

Hunde brauchen viel Bewegungsfreiheit. ©Secumar

Da sich ein Hund die Rettungsweste nicht selbst anlegen kann, muss die Rettungsweste über ein System verfügen, das es dem Hundehalter ermöglicht, die Hundeschwimmweste leicht anzulegen. Sogenannte Vier-Punkt-Gurtsysteme erleichtern das Anlegen und Anpassen. Um dem Hund das Wiederaufsteigen an Bord zu erleichtern oder ihn sogar ganz aus dem Wasser zu ziehen, sind Trageschlaufen an der Rückseite der Rettungsweste hilfreich.

Ein durchdachtes Gurtsystem und eine robuste Trageschlaufe erleichtern die Handhabung für den Hundehalter. ©Secumar

Wie bei den Rettungswesten für Menschen ist eine Öse zur Befestigung einer Sicherheitsleine ein Muss. Bei Hunden kann diese Öse praktischerweise auch für die Hundeleine beim Stegspaziergang oder Gassigehen genutzt werden.

Wie bereits erwähnt: Reflektierende Materialien gehören auch bei einer Hundeschwimmweste dazu und erleichtern das Auffinden bei Dunkelheit enorm.

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Welche Gewichtskategorien gelten für Hunderettungswesten?

Die bei Rettungswesten für Menschen geltenden Auftriebsklassen mit der physikalischen Einheit Newton (N) sind auf Hunde nur schwer übertragbar. Im Gegensatz zum Menschen sind Gewicht, Form und Größe bei Hunden viel zu unterschiedlich. Bei Hunden ist daher die Form entscheidend, also die Gesamtgröße, die Rückenlänge, der Brustumfang und der Halsumfang. Daraus lassen sich die von der Bekleidung bekannten Größen XS, S, M, L und XL ableiten.

Bei Hunderettungswesten ist es wichtig, auf die passende Größe zu achten. ©Secumar

Fazit

Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, auch Hunden eine Rettungsweste anzulegen. Obwohl Hunde die besseren Schwimmer sind, gelten grundsätzlich die gleichen Gründe dafür wie beim Menschen. Bei der Ausstattung ist jedoch, wie bei Kinderrettungswesten auch, besonders auf den Tragekomfort zu achten. Wie Kinder sind Hunde sehr bewegungsfreudig und reagieren besonders empfindlich auf Einengungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Für die Bergung oder auch nur, um dem vierbeinigen Crewmitglied vom Steg an Bord zu helfen, ist eine stabile Trageschlaufe unerlässlich. Eine Rettungsweste aus den richtigen Materialien, in der passenden Größe und mit einem durchdachten Gurtsystem wird von einem Hund kaum bemerkt und trägt gleichzeitig wesentlich zu seiner Sicherheit bei.

Die Hunderettungsweste kann mal schnell das Halsband ersetzen. ©Secumar

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