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Von Kindesbeinen an ist das Segeln Christians Leidenschaft. Als Touristikmanager und Geschäftsführer der Charteragentur Sarres-Schockemöhle ist er einige Wochen im Jahr unterwegs und erweitert als bekennender Hobbykoch ständig seine Rezeptsammlung. Ehrenamtlich ist er Prüfer beim Deutschen Segler Verband und im Vorstand der Vereinigung Deutscher Charterunternehmen tätig. Er liebt Gambas in Knoblauch, die Seychellen und Kroatien.
Titelfoto: ©️Sönke Roever
Rezept-Schnellüberblick: Labskaus
Kochbarkeit unterwegs
Haltbarkeit/Lagerfähigkeit der Zutaten
Anzahl Zutaten
9
Für die Zubereitung
Herd mit zwei Flammen, Kartoffelstampfer oder Glasflasche
Aufwand
mittel
Dauer
40 Minuten
So nutzt du dieses Rezept
Die Zutaten für die Rezepte auf BLAUWASSER.DE sind für zwei Personen berechnet. Bei Gerichten, die lange haltbar sind und gelagert werden können, werden die Mengenangaben statt für zwei Personen in ihrem Verhältnis angegeben – beispielsweise 2 gestrichene Esslöffel Salz pro Kilogramm Weißkohl. Salz und Pfeffer werden als vorhanden vorausgesetzt und bei den Zutaten – sofern nicht essenziell – nicht extra aufgeführt.
Die Mengenangaben beziehen sich auf die Maßeinheiten Tasse, Esslöffel, Teelöffel, da es unterwegs oft schwierig ist, mit einer Waage zu hantieren.
Die Sterne in den Tabellen bewerten von fünf (sehr gut) bis eins (schlecht) die Haltbarkeit/Lagerung und die Kochbarkeit auf See. Gerichte, die bei der Kochbarkeit fünf Sterne haben, eignen sich folglich besonders gut dazu auf See zubereitet zu werden. Die Haltbarkeit gibt einen Anhaltswert, ob das Gericht auch für längere Überfahrten oder Zeiten vor Anker geeignet ist.
Weitere Informationen zur Lagerung von Obst und Gemüse gibt es hier.
Zutaten für 2 Personen
Menge
Haltbarkeit
Kartoffeln
8 mittlere
Eier
2 Stück (zum Obendrüberlegen)
Corned Beef
eine große Dose
Zwiebeln
3–4
Knoblauch
3–4 Zehen
eingelegte Heringe (Matjes, Salz-, Brat-, Bismarckhering)
2
Grünzeug (Gurke, Peperoni etc.)
nach Geschmack
Rotzeug (Rote Beete, Tomaten etc.)
nach Geschmack
Milch
ein kleiner Schuss
Sahne und/oder Butter
ein Schuss oder kleines Stück
Allgemeines zum Rezept: Labskaus
Labskaus ist ein traditionell nordisches Seefahrergericht. Das Gericht wurde püriert, da im 18. Jahrhundert viele Matrosen an Skorbut litten und ihnen dadurch die Zähne fehlten. Später wurden saure Gurken und eingelegte Rote Beete hinzugefügt, sodass der Anteil an Vitaminen etwas stieg, was auch der Vorbeugung des Skorbuts entgegenkam.
Auch heute noch ist Labskaus ein beliebtes Bordgericht. Die meisten Zutaten sind überall auf der Welt erhältlich. Milch können wir zur Not auch aus Pulver zubereiten und Butter durch einen Schuss Öl ersetzen. Haben wir kein frisches Grün- und Rotzeug zur Dekoration, können wir eingelegte Gurken und Rote Beete benutzen.
Hinweis: Labskaus sollte sofort nach der Zubereitung gegessen werden und eignet sich nicht zur längeren Aufbewahrung.
Die Zubereitung von Labskaus
Vorbereitung
Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch schälen und klein schneiden. An dieser Arbeit sollten alle beteiligt sein, denn nur wer an der „Zeugung“ beteiligt war, hat auch hinterher eine besondere innere Beziehung zum fertigen Produkt.
Zubereitung
Die Kartoffeln mit den Zwiebeln und dem Knoblauch in ein wenig Salzwasser zum Kochen bringen. Nach ca. 10 Minuten das Corned Beef untermischen und weitere 10–15 Minuten köcheln lassen.
Nun alles zusammen mit ein wenig Milch, Sahne und/oder Butter zu Labskaus verwandeln, das heißt konkret: stampfen. Falls wir auf unserer Yacht keinen Fleischwolf oder Kartoffelstampfer finden, nehmen wir in einem unbeobachteten Augenblick eine Flasche zum Stampfen. Besonders stilvoll eignet sich hierzu natürlich eine Rumflasche!
Nun noch großzügig mit den Gewürzen abschmecken, auf tiefe Teller verteilen, den Fisch dazulegen und an den Steuerbord-Tellerrand das Grünzeug und an den Backbord-Tellerrand das Rotzeug legen. Das Auge isst bekanntlich mit.
Jetzt noch alles mit einem Spiegelei abdecken, damit man nichts mehr vom nicht unbedingt optisch ansprechenden Labskaus sieht, und servieren!
Guten Appetit, viel Spaß beim Nachkochen und keine Angst, man kann dabei nicht viel falsch machen.
Schönes Rezept, hat aber mit dem originalen Labskaus wenig gemein, vor allem gehört kein Fisch dazu! Trotzdem guten Appetit.