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Ursula begann das Segeln 1995 auf einem Sport-Katamaran zusammen mit ihrem Mann Volker. Von da an waren die beiden in fast jedem Urlaub in Europa, Kanada und Australien auf Charteryachten unterwegs. Seit 2016 sind sie Eigner der SOULMATE. Zuletzt überführten sie ihre Yacht von Teneriffa in die Südbretagne.
Neben meiner Segelleidenschaft bin ich begeisterte Läuferin nach der sogenannten „Run-Walk-Run“-Methode von Jeff Galloway. Dabei wird unterstützend ein elektronischer Timer verwendet, der die Wechsel der Intervalle durch Vibration und ein akustisches Signal ankündigt.
Da das Laufen in den Häfen zu meinem Tagesablauf gehört, habe ich den Timer stets mit an Bord genommen. Dabei ist mir irgendwann aufgefallen, dass ich den Timer wunderbar für die regelmäßige Erinnerung in den Nachtwachen zweckentfremden kann, da beim Nachtsegeln ja genau diese Eigenschaft benötigt wird. Gerade wenn die Müdigkeit zunimmt, ist eine regelmäßige Erinnerung an den Rundumblick ein wichtiger Sicherheitsaspekt. So kann verhindert werden, dass der Wachhabende versehentlich einschläft und darüber die Schiffsführung vernachlässigt.
Mehr noch. Es gibt durchaus Zweier-Crews, die sich bei Blauwasserfahrten so aufteilen, dass ein Teil eine lange Schlafphase bekommt, während der andere Teil Wache geht und gelegentliche Müdigkeitsphasen mit Kurzschlafphasen überbrückt. Dabei kommen oft eine Küchen-Eieruhr oder ein Wecker zum Einsatz.
Unser Intervall-Timer mit 99 Wiederholungen. Hier auf 20 Minuten eingestellt.
Der Vorteil eines Intervall-Timers ist, dass er in der Regel sowohl vibrieren als auch akustische Signale aussenden kann und sich dies immer wiederholt. Außerdem ist der Timer, den wir verwenden, wetterfest und er hat auf der Rückseite eine Klammer mittels derer er im Halsbereich an die Kleidung geklemmt werden kann. Das ist in meinen Augen wichtig, da der direkte Hautkontakt verhindert, dass der Timer versehentlich überhört wird. Das Vibrieren spüren wir immer.
Timer im Halsbereich an der Kleidung. So ist das Vibrieren gut zu spüren.
Unsere favorisierte Einstellung auf hoher See ist: alle 20 Minuten ein Signal in Verbindung mit einem Vibrationsalarm für 5 Sekunden – und das für 99 Wiederholungen (mehr ist nicht einstellbar). Nach jedem Signal läuft bei uns folgende Routine ab: Rundumblick, Segelcheck, Kurskontrolle, Instrumentencheck, Kartencheck, AIS-Check.
Wie gesagt: Der Timer weckt uns garantiert, falls doch mal eine Person einnickt. Und wir müssen ihn danach nicht neu einstellen, weil er so lange brav seine Signale gibt, wie Wiederholungen eingestellt sind (oder die Batterie leer ist).
Der Timer wird bei uns von der wachhabenden Person getragen. Folglich wird beim Wachwechsel mit der Übergabe des Timers auch die Verantwortung an die nächste Person übergeben. In unseren Augen ist das ein geniales System und wir hoffen, dass Euch die Info weiterhilft – zumal es die Timer im Handel für kleines Geld gibt. 🙂
Super Empfehlung. Danke für den genialen Tip. Ich schlage mich auch seit Jahren mit Küchenweckern rum… Heinz-Dieter Heibach
Hallo Ursula
Adäquate Loesung. Aber nur bedingt tauglich. Zum Wecken der wachhabenden Person sicher gut und zweckmaessig.
Was mir fehlt, ist die akustische Alarmierung im Falle eines Ausfalles der Wache gehenden Person, aus welchen Gruenden auch immer. Wir benutzen seit Jahren einen Watch Commander, der alle x Minuten (einstellbar) mit aufsteigender Intensitaet “lärmt”. Am Schluss wie eine Sirene. Zudem kann man zu jederZeit quittieren und die eingestellte Zeit startet neu.
Paul Kundert
Moin Paul,
wo bekommt man den?
Beste Grüße
Sönke
Hallo Sönke,
bin zwar nicht der Paul aber hier wirst du fündig http://www.capewild.com/index.php?app=gbu0&ns=prodshow&ref=RUBB1000
Eine Alternative kann die App “Private Alarm” für das Smartphone sein. Damit stelle ich einen Wecker wie den Watch-Commander, höre aber den Alarm nur selbst über die Kopfhörer. Den Alarm kann ich einstellen, dass er sich z.B. alle 15 Minuten wiederholt. Natürlich nicht so perfekt wie der Watch-Commander, dafür umsonst….