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Die studierte Journalistin aus Flensburg segelt seit ihrem zwölften Lebensjahr. Seit fast zehn Jahren leidenschaftlich auch auf großen Yachten, gerne auch auf Langfahrten, Atlantiküberquerungen und Überführungen. Sie ist Inhaberin des Sporthochseeschifferscheins sowie des RYA Yachtmaster Ocean. Darüber hinaus ist Maren RYA Cruising Instructor (Segellehrerin). Seit 2020 hat sie ein eigenes kleines Fahrtenboot – eine Cross 25.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina da Horta
Die Azoren bilden den perfekten Zwischenstopp auf dem Weg von der Karibik nach Europa. Nach rund 14 Tagen auf See gibt es hier die Möglichkeit nachzubunkern, sich ein wenig auszuruhen und die Inseln zu erkunden. Der wohl bekannteste Zwischenstopp ist die Marina da Horta auf Faial. Sie war nicht nur der erste Yachthafen auf den Azoren, sie ist darüber hinaus der vierthäufigst besuchte Yachthafen der Welt.
Neben Peter´s Café Sport denken Seglerinnen und Segler bei der Erwähnung Hortas wohl als erstes an die bunten Bilder an der Hafenmauer. Crews, die den Weg über den Atlantik nach Horta gefunden haben, hinterlassen dort ihre Signatur in Form eines Gemäldes.
Wann diese Tradition begründet wurde, ist nicht bekannt. Unter den Einwohnern Faials herrscht jedoch der Aberglaube, dass Boote, die kein Bild hinterlassen, schwere Unfälle haben. Und so ist es wenig verwunderlich, dass Crews Farben im Gepäck haben, um ihre eigenen Signaturen zu hinterlassen – teilweise auch mehrfach.
Horta befindet sich im Südosten der Insel Faial. Bei nahezu allen Windrichtungen bietet die Marina da Horta guten Schutz, nur bei starken Winden aus Südwest und Südost kann es im Hafen unruhig werden. Nach Angaben des Hafenmeisters sind in der Marina Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 30 Knoten nichts Ungewöhnliches. Dies liege an den Fallwinden, bedingt durch die bergige Landschaft der Insel.
Die Anfahrt nach Horta erfolgt durch den 2,6 Seemeilen breiten Kanal zwischen Faial und der Nachbarinsel Pico. In dem engen Kanal treten Strömungen mit Geschwindigkeiten von bis zu 2,5 Knoten auf. Zudem gibt es mitten im Kanal eine Untiefe mit einer Kartentiefe von 7,1 Metern, an der sich – insbesondere bei Südweststürmen – die Wellen brechen.
Aus dem Kanal kommend, ist die Einfahrt auf Horta bei Tag deutlich zu sehen. Nachts können sich Boote gut am Sektorenfeuer (ISO WRG 6 Sekunden 9/6 Seemeilen) orientieren, das der Berufsschifffahrt vorbehalten ist. Sobald das Richtfeuer (ISO.G 2 Sekunden auf 13 und 15 Metern Höhe) an Backbord in Sicht kommt, kann der Kurs nach Backbord in Richtung der Marina geändert werden. Achtung im Vorhafen: Hier können die Tiefen variieren und auch die privaten Bojen von den markierten Positionen in der Karte abweichen.
Die Kaimauer des nördlichen Bassins lässt sich gut durch die grüne Befeuerung (Fl.(2)G. 5 Sekunden) ausmachen. Ihr direkt gegenüber befindet sich der Visitorspontoon mit Tankstelle und Hafenbüro. Hier kann zum Anmelden festgemacht werden. Wer den Hafenmeister schon zuvor kontaktieren möchte, tut dies via UKW-Seefunk auf Kanal 10 oder telefonisch +35 12 95 39 19 63.
Liegeplätze im Hafen/Marina da Horta
Die Marina da Horta verfügt über rund 300 Liegeplätze. Ab Mitte Mai wird es durch die sogenannte Crossing Season jedoch besonders voll.
Kleinere Boote machen an Schwimmstegen im Nord- und Südbassin fest. Die meisten auswärtigen und größeren Boote machen entlang der Kaimauer des Nordbassins fest.
Infrastruktur rund um den Hafen/Marina da Horta
In der Marina da Horta finden Segler alles, was sie nach einer längeren Zeit auf See benötigen. Die Tankstelle befindet sich direkt am Meldesteg an der Rezeption. Sollte der Tankwart nicht vor Ort sein, rufen die Hafenmeister ihn an. Auf Wunsch ist es auch möglich, einen Termin mit dem Tankwart zu vereinbaren.
An allen Liegeplätzen sind Strom- und Wasseranschlüsse vorhanden. Wer duschen oder eine Maschine Wäsche waschen möchte, muss sich auf einen langen Weg einstellen. Duschen und Wäscherei befinden sich am Südbassin. Wer einen Liegeplatz an der Kaimauer des Nordbassins hat, muss sich dann auf einen Fußmarsch von rund 1,3 Kilometern je Strecke begeben. Die Duschen kosten zwei Euro, der Wasserdruck ist allerdings nur schwach.
In der Wäscherei stehen drei Waschmaschinen in Haushaltsgröße und ein großer Trockner zur Verfügung. Diese kosten je Ladung sechs Euro. Achtung: Nur Barzahlung möglich! Der nächste Geldautomat ist aber nur rund fünf Minuten entfernt.
Für den Einkauf nach rund zwei Wochen auf See gibt es fußläufig einen großen Supermarkt, den „Continente Modelo Horta“. Hier gibt es eine große Auswahl des täglichen Bedarfs. Wer die rund 15 Minuten Fußweg nicht mit schweren Einkaufstaschen antreten möchte, kann sich die Waren liefern lassen. Dafür muss der Einkauf bis 15.00 Uhr erfolgen. Obst und Gemüse gibt es im „Continente Modelo Horta“ überwiegend gekühlt. Dafür lohnt sich dann teilweise ein Blick in die kleinen lokalen Supermärkte in der Nähe der Marina.
Tipp: Unbedingt ein Wörterbuch oder eine Übersetzer-App mitnehmen. Die Mitarbeiter in den Supermärkten sprechen nur wenig Englisch.
Ähnlich wie Supermärkte, gibt es nur wenige Minuten von der Marina entfernt einige Restaurants. Die Empfehlung des Hafenmeisters ist das Restaurant „Atletico“, das rund zehn Minuten vom Hafenbüro entfernt liegt. Hier werden fangfrischer Fisch und gute Steaks serviert.
Ein Highlight für Segler ist das Restaurant „Genuino“ des ersten portugiesischen Einhand-Weltumseglers Genuino Madruga. Die gesamte Einrichtung des Restaurants zeugt von den Reisen Madrugas. Die Küche serviert lokale Gerichte, die aus regionalen Zutaten hergestellt werden.
Sehenswertes rund um den Hafen/Marina da Horta
Wer nach dem Essen noch ein Getränk nehmen möchte, kommt um die berühmte Seglerbar „Peter´s Café Sport“ nicht herum. Hier kommen seit mehr als 100 Jahren Segler zusammen, um sich bei dem bekannten hausgemachten Gin-Tonic auszutauschen. Dazu gehört auch die Tradition, Flaggen auszutauschen und diese in der Bar aufzuhängen.
Im Obergeschoss der Bar befindet sich das „Museo da Arte de Scrimshaw“. Hier befindet sich die größte Privatsammlung von Gegenständen und Kunst, die aus Kieferknochen sowie Zähnen von Walen hergestellt wurden.
Wer sich einige freie Tage auf Faial gönnt, kann bei gutem Wetter die Insel erkunden. Sie ist geprägt von einer abwechslungsreichen Landschaft: Grün bewachsene Krater, karge Vulkanlandschaften und schwarze Strände. Ihren Spitznamen „blaue Insel“ hat Faial von den Hortensien, die überall blühen.
Kontakt zum Hafen/Marina da Horta
Telefon: +35 12 92 39 16 93
marinahorta@portodosacores.pt
www.portosdosacores.pt
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