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Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Sant Antoni de Portmany
In Sant Antoni de Portmany gibt es zwei Marinas, die beide direkt im Zentrum der bei jungen Ibiza-Touristen beliebten 26.000 Einwohner Stadt liegen. Während die einlaufend zuerst gelegene Marina Club Nàutic Sant Antoni de Portmany hochpreisige Liegeplätze anbietet, liegt man etwas weiter hinten durch an den Steganlagen von PortsIB sehr gut und vor allem preiswert. Dafür stehen auf den Pontons allerdings keine Blumenkübel wie bei den Nachbarn. 😉
PortsIB ist eine staatliche Gesellschaft und betreibt verschiedene Marinas auf den Balearen.
Wichtig: der Liegeplatz muss zuvor online hier reserviert und bezahlt werden. In der Hauptsaison sind dabei oftmals mehrere Tage Vorlauf vonnöten, da die Marinas fast immer ausgebucht sind. Wir haben bei PortsIB gelegen und dieser Beitrag beschreibt folglich diesen Hafen. Alternativ zu den Marinas kann in der weitläufigen gegen westliche Winde ungeschützten Bucht bei Winden aus allen anderen Quadranten geankert werden.
Liegeplätze im Hafen/Marina Sant Antoni de Portmany
PortsIB in Sant Antoni de Portmany ist top organisiert. Man funkt bei der Ankunft über UKW-Seefunk-Kanal 14 die Marina an und gibt den Bootsnamen durch. Im Gegenzug bekommt man eine Liegeplatznummer mitgeteilt. Diese ist am Liegeplatz in Kombination mit einem dicken Schild „Reserved“ sichtbar.
Beim Festmachen hilft für gewöhnlich einer der Port-Agenten, wie hier die Marinieros heißen. Sie sind an einer in Blautönen gehaltenen Uniform zu erkennen.
Die Formalitäten werden in einem modernen Büro in Sichtweite der Steganlage auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf Höhe der anderen Marina erledigt. Dort befinden sich auch die sanitären Anlagen (Zugang mit Codekarte).
Beim Check-In wird ein Pfand von 70 Euro benötigt – für die Codekarte zu den Sanitäranlagen, den Schlüssel für den Zugang zur Pier und einen eigenwilligen Adapter, ohne den es nicht möglich ist, Trinkwasser zu zapfen.
Hinweis: das mit dem Adapter ist recht unterhaltsam, da nach dem Einstecken das Wasser unmittelbar zu fließen beginnt. Man braucht also einen Schlauch mit Abstellmöglichkeit. Der unterhaltsame Part entsteht beim Lösen des Adapters, wenn das ganze System unter Druck steht. Unsere hilfsbereiter Stegnachbar war nach dem Entfernen des Adapters klatschnass.
Infrastruktur rund um den Hafen/Marina Sant Antoni de Portmany
Neben Wasser gibt es auch Strom auf der Pier. Jeder Platz hat seine eigene Steckdose. Die sanitären Anlagen habe ich bereits erwähnt und für den Rest gibt es das nahegelegene Zentrum mit vielen Bars und Diskotheken nebst Restaurants, die allesamt bis in die frühen Morgenstunden das junge und illustre Partyvolk anziehen. Dazwischen sind einige Shops für Beachwear zu finden.
Zwei Supermärkte sind schnell zu erreichen. Erstens ein kleiner aber gut ausgestatteter Sparmarkt zwei Straßenecken weiter und ein großer Lidl am nahegelegenen Stadtrand beim Strand. Sehr gut ist auch der kleine Fischladen beim Marinaoffice, wo mit viel Engagement eine sehr gute Auswahl angeboten wird.
Nicht vergessen werden darf auch der Bäcker ein paar Straßenecken weiter mit Café, der Einheimische und Touristen zum Frühstück anzieht.
Wer einen Schiffsausrüster sucht, findet hier einen sehr guten Laden in unmittelbarer Nähe zur Marina (Nàutic Shop SanAn, Paseig de la Mar 2 Edif Faro II 6-7, Local, 07820 Sant Antoni de Portmany). Hier gibt es so ziemlich alles, was das Seglerherz begehrt – inklusive Tauchausrüstung.
Fazit zum Hafen/Marina Sant Antoni de Portmany
So richtig umgehauen hat mich Sant Antoni de Portmany nicht. Alles ganz nett, praktisch für die Versorgung, aber kein Ort, wo man mal gewesen sein muss. Im Prinzip dreht sich hier eher alles um den Tourismus für junge Reisende, die einmal im Leben beim berühmten Café del Mar der Sonne beim Untergehen zugesehen haben möchten, während chillige Sounds das Abendrot akustisch verstärken.
Das Café del Mar Spektakel wiederum ist im Sommer ganz interessant zu beobachten. Hunderte Menschen säumen dann die westliche Uferpromenade, entlang derer sich neben dem Café del Mar inzwischen diverse Trittbrettfahrer als Sonnenanbeter-Adresse etabliert haben. Das einst so legendäre Café del Mar ist längst zu einer gigantischen Gelddruckmaschine verkommen und mit der Romantik von früher hat das nichts mehr zu tun.
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