Hafen/Marina Sandhamn (Schweden)

Ein Beitrag von

Sönke Roever

Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.

Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Sandhamn

Im Sommer, wenn die Schweden Ferien haben und auf dem Wasser sind, ist der attraktive Küstenort Sandhamn auf der Insel Sandön einer der Hotspots des Reviers. Dann starten und enden hier Regatten (unter anderem Gotland Runt) und unzählige Segler und Motorbootfahrer geben sich auf der sandigen Insel am östlichen Rande des Stockholmer Schärengartens ein Stelldichein.

Neben den Crews der Boote und Yachten kommen mit diversen Fähren Tausende Tagestouristen und Inselurlauber zusätzlich auf das Eiland, sodass es rund um den Yachthafen zugeht wie in einem Taubenschlag.

Zuhause in Sandhamn ist der KSSS. Die Abkürzung steht für Kungliga Svenska Segelsällskapet. Das ist mit mehr als 5000 Mitgliedern der größte Yachtclub Schwedens. Der KSSS wurde 1830 gegründet und ist daher auch der älteste Yachtclub Schwedens. Weltweit gibt es nur ganz wenige Clubs, die noch älter sind.

Im Sommer wird es voll im beliebten Küstenort Sandhamn. ©Sönke Roever

Am Fuße des Hafens steht das architektonisch auffällige ehemalige Clubhaus des KSSS aus dem 19. Jahrhundert, in dem heute ein Hotel zu finden ist. Die Sommerbar des Hotels ist während der Saison so etwas wie das Epizentrum des Hafens. Mit DJ und Livemusik zu Aperol Spritz und Co. – sehen und gesehen werden 😉

Das ehemalige Clubhaus am Ende des Hafens beherbergt jetzt ein Hotel und die Bar. ©Sönke Roever

Befeuert wird der Hype vermutlich auch dadurch, dass die begehrten Liegeplätze oft mittags schon belegt sind und sich ein Stau vor dem Hafen bildet, wenn jeder dabei sein möchte. Immerhin: es ist alles topp organisiert. Die Hafenmeister sind mit mehreren Dingis unterwegs, stehen untereinander in Funkkontakt und delegieren die Yachten zu freien Plätzen.

Das alles führt unterm Strich dazu, dass viele deutsche Segler meinen, dass man Sandhamn einmal im Leben besucht haben müsste. Manche sagen auch, dass das ein Logbucheintrag ist, der sich gut in der Segelvita macht. Warum auch nicht. Aber: Wer hier in der Hochsaison verlässlich anlegen möchte, sollte vorher online über Dockspot oder telefonisch einen Platz reservieren.

In Sandhamn ist immer etwas los. ©Sönke Roever

Liegeplätze im Hafen/Marina Sandhamn

Es gibt eine Vielzahl an Bootsstegen und auf den ersten Blick ist es etwas schwer, den Überblick zu behalten, wo Gastyachten festmachen sollen, daher sei erwähnt, dass die Bootsstege mit den gut sichtbaren Nummern 2, 3 und 4 für Gastyachten gedacht sind. Gleichwohl man zumindest in der Hochsaison gar nicht nach den Plätzen suchen muss, da ankommende Yachten, wie erwähnt, von den Hafenmeistern in ihren Schlauchbooten zuvorkommend dirigiert werden.

Die Hafenmeister haben den Überblick über die freien Plätze. ©Sönke Roever

An den Stegen wird da festgemacht, wo Platz ist, beziehungsweise da, wo einen die Hafenmeister hinschicken. Es kommen Grundleinen zum Einsatz, die wie üblich gut durchgesetzt werden sollten. Je nach Besuchsaufkommen kann es vorkommen, dass auch längsseits festgemacht wird.

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Infrastruktur und Sehenswertes rund um den Hafen/Marina Sandhamn

Auf den Stegen gibt es Wifi, tagsüber Trinkwasser, das auf der Insel hergestellt wird. Der Wasserdruck ist jedoch nicht allzu hoch und man braucht etwas Geduld beim Bunkern. Strom ist gegen Aufpreis ebenfalls vorhanden und eine Tankstelle ist am westlichen Ende der Marina Sandhamn zu finden.

Die Stege des Yachthafens von Sandhamn. ©Sönke Roever

Unweit des Hafenkontors gibt es eine Abfallsammelstation sowie Sanitäranlagen mit WCs, Duschen, Waschmaschinen und Trocknern. Alles ist mit einem Zugangscode gesichert, den man beim Check-In erhält.

Rund um die Marina Sandhamn mit ihrem sandigen Vorplatz sind verschiedene Restaurants und Cafés zu finden. Es gibt aber auch eine Poolbar und diverse kleinere Butiken und Shops. Wer sich in Richtung des Fähranlegers orientiert, findet dort weitere Angebote und einen brauchbar sortierten Supermarkt sowie noch weiter östlich eine Bäckerei. Lediglich einen Schiffsausrüster sucht man vergeblich auf Sandhamn.

Die Einkaufsstraße von Sandhamn bietet auch viele Cafés zum gemütlichen Sitzen. ©Sönke Roever

Vom Fähranleger aus verkehren täglich unzählige Fähren nach Nynäshamn, Stavsnäs und Stockholm Zentrum. In der Hochsaison bilden sich lange Schlangen und es ist ratsam, das Ticket online vorab zu kaufen, wenn in Sandhamn ein Crewwechsel stattfinden soll. Es kann aber auch an Bord erworben werden, dann aber ohne Garantie, dass man noch Platz auf der Fähre findet.

Eine der Fähren, die Sandhamn mit der Umgebung verbindet. ©Sönke Roever

Things to do in Sandhamn

Auf Sandön kann man sich rund um die Marina Sandhamn in der Hochsaison sehr gut treiben lassen, mit Butiken-Bummeln oder im Cockpit sitzen und dem bunten Marinaleben zusehen, inklusive Hafenkino und Livemusik-Akustik. Sommer, Sonne, Sonnenschein. Party, Punsch und Posieren.

Auch für die kleinen Crewmitglieder gibt es in Sandhamn Unterhaltung. ©Sönke Roever

Abseits der Marina entpuppt sich der eigentliche Ort Sandhamn schnell als eine interessante Ansammlung von klassisch-schwedischen Holzhäusern. Hier geht es auch in der Hochsaison ruhig und gelassen zu. Familien sitzen entspannt in ihren Gärten und Schwedenflaggen wehen im Wind.

Abseits vom Zentrum geht es wesentlich gelassener zu. ©Sönke Roever

Ein etwa halbstündiger Fußmarsch führt durch das bewaldete Inselinnere zum Sandstrand Trouville im Südosten von Sandhamn. Da Strände in den Schären eher die Ausnahme sind, mag das einen Ausflug wert sein.

In der Umgebung gibt es auch einen Badestrand. ©Sönke Roever

Fazit zum Hafen/Marina Sandhamn

Ja, es ist ganz unterhaltsam auch mal nach Sandhamn zu segeln – allerdings nur, wenn man nicht Ruhe und Einsamkeit sucht. Zumindest in der Hochsaison wird es damit nichts. Uns hat es dennoch gefallen, einen Stopp im schwedischen Segelmekka einzulegen und ein Teil des Sommertrubels zu sein. Irgendwann war es dann aber auch gut und es hat uns wieder in die Einsamkeit der Natur gezogen. Irgendwo an einem Stein. Irgendwo ganz allein.

Trotz des Trubels ist Sandhamn einen Ausflug wert! ©Sönke Roever

Kontakt zum Hafen/Marina Sandhamn

ROYAL SWEDISH YACHT CLUB
Hotellvägen 9
S
E-133 35 Saltsjöbaden
+46 70 213 20 68
sandhamn@ksss.se
www.ksss.se

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Weitere Liegeplätze in Schweden

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