Hafen/Marina Oostende (Belgien)

Ein Beitrag von

Michael Amme

Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).

Allgemeines zur Marina Oostende

Oostende ist mit seiner bis zu neun Meter tiefen Zufahrt und den durch lange Molenköpfe gut geschützten und großen Vorhafen auch bei schwierigen Wetterbedingungen gut und sicher zu erreichen (sofern man sich bei starken und auflandigen nördlichen Winden von den vorgelagerten flachen Sandbänken fernhält).

Der lebendige Urlaubsort bietet neben zentralen Liegeplätzen eine lange Strandpromenade, reichlich Hafenatmosphäre, städtisches Leben und mit dem Hauptbahnhof direkt neben der Marina eine perfekte Anbindung (auch für den Besuch der belgischen top Sehenswürdigkeit, der historischen Stadt Brügge).

Die Hafeneinfahrt von Oostende ist breit und tief und damit auch bei viel Wind sicher. ©Michael Amme

Liegeplatz I: Royal North Sea Yacht Club

Auf der städtischen Westseite der großen Hafenanlagen, die auch von der kommerziellen Schifffahrt genutzt werden, bieten zwei Häfen Anlegemöglichkeiten für Yachten. Am einfachsten ist das Festmachen in dem tideunabhängigen und frei zugänglichen Hafenbecken vom Royal North Sea Yacht Club.

Der Royal North Sea Yacht Club ist tidefrei zu erreichen und auch bei Niedrigwasser für Kielyachten geeignet. ©Michael Amme

Hier gibt es auch bei Niedrigwasser noch Liegeplätze für Kielyachten mit gut 2 Meter Tiefgang. An den meisten Liegeplätzen wird das Schiff zwischen Schwimmsteg und einer Muringtonne festgemacht, in der Saison sind Hafenmitarbeiter im Schlauchboot unterwegs und helfen.

Festgemacht wird mit Muring am Bug und Heck am Schwimmsteg. ©Michael Amme
Als Gastlieger ist man auch in der Bar des Yacht Clubs willkommen. ©Michael Amme

Als Gastlieger hat man Zugang zu dem ansonsten privaten Yachtclub, seinen Serviceeinrichtungen und vor allem zu der dort vorhandenen Gastronomie. Das Hafenbecken liegt zentral an der Flaniermeile auf dem Weg vom Bahnhof zum Strand und im Sommer drängen sich hier die Menschenmassen. Bei Niedrigwasser ist man von ziemlich hohen Kaimauern umgeben.

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Liegeplatz II: Mercator Marina

Ein paar hundert Meter weiter direkt gegenüber vom Bahnhof (und damit nicht viel weniger mitten im Trubel der Stadt) liegt die Mercator Marina, die nur tagsüber über eine Schleuse erreichbar ist (UKW-Seefunk-Kanal 14).

Die Schleuse zur Mercator Marina ist mit drei, maximal vier Yachten bereits voll. ©Michael Amme
Direkt nach der Schleuse machen erst zwei Brücken den Weg frei in die Mercator Marina. ©Michael Amme

Dafür sind hier immer mindestens 3,5 Meter Wassertiefe vorhanden. Die Schleuse und die zwei Brücken öffnen täglich zu den Öffnungszeiten (je nach Jahreszeit maximal zwischen 7 und 22 Uhr) nach Bedarf und auf Anforderung. Der Schleusenvorgang kostet nichts, die Liegegebühren der beiden Häfen sind weitestgehend identisch. Gefühlt ist die Mercator Marina etwas ruhiger, auch durch den hier fehlenden Tidenhub.

Die Mercator Marina im Herzen der Stadt Oostende direkt am Bahnhof. ©Michael Amme

Infrastruktur in den Marinas von Oostende

In beiden Häfen gibt es Strom, Wasser und Internet am Liegeplatz, dazu sanitäre Einrichtungen. Weiterführende Infrastruktur wie Werft, Landliegeplätze, Kranen und Servicebetriebe gehören hier nicht dazu.

In den Sommermonaten ist Oostende ein stark besuchter Urlaubsort. ©Michael Amme

Sehenswertes rund um die Marinas ist Oostende

Zu Fuß ist von beiden Häfen der breite und schöne Sandstrand mit seinen Beachbars zu erreichen, der direkt neben der Hafeneinfahrt beginnt.

Immer im Einsatz an allen belgischen Nordseestränden sind die Rettungsschwimmer. ©Michael Amme
Das gastronomische Angebot ist nicht nur entlang der Strandpromenade umfangreich. ©Michael Amme

Auf dem Weg dahin bieten Dutzende von Buden die örtlichen Meeresspezialitäten an: Fischsuppe, Krabben, Sardellen, Garnelen, Krebsfleisch, Muscheln und Austern werden in kleinen Handtellern für den Hunger zwischendurch gereicht.

Dutzende Stände auf dem Weg zum Strand bieten im Prinzip ein identisches Angebot an Fischspezialitäten. ©Michael Amme
Fertige Schälchen in unterschiedlichen Größen bieten den Fischsnack für zwischendurch. ©Michael Amme

Direkt hinter dem schönen und breiten Badestrand liegt die belebte Strandpromenade vor der durchgängigen Hochhausbebauung. Hier bieten Dutzende von Cafés und Restaurants einen tollen Ausblick auf den offenen Nordseehorizont.

Immer im Blick: der Horizont, an dem im Sommer auch die Sonne untergeht. ©Michael Amme

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Rolf
Rolf
2 Jahren her

Im Royal North Sea Yacht Club kann es bei stärkerem auflandigem Wind sehr unruhig werden.