Hafen/Marina Nynäshamn (Schweden)

Ein Beitrag von

Marga Keyl

Das Segeln zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Marga, lange Zeit als Mitseglerin auf Jugendwanderkuttern, Charterschiffen und bei Freunden. Seit 2020 ist die promovierte Tierärztin Eignerin der Contest 36S GITANA, mit der sie regelmäßig längere Törns entlang der europäischen Küsten unternimmt – unter anderem von Valencia im Mittelmeer bis nach Haparanda an das nördliche Ende der Ostsee.

Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Nynäshamn

Strategisch günstig gelegener, recht großer Yachthafen südlich von Stockholm mit einer sehr guten Verkehrsanbindung zum Stockholmer Zentrum und Flughafen. Neben dem Yachthafen liegt ein großer Fährhafen, von dem Fähren unter anderem auch nach Danzig, Rostock, Ventspils oder Visby verkehren, weswegen sich der Ort sehr gut für Crewwechsel eignet.

Auch die Verbindung nach Stockholm ist einfach. Die Stadt selbst ist eher unspektakulär, man hat das Gefühl, dass sich das ganze Leben im Hafen in Cafés, Restaurants und anderen „Fressbuden“ abspielt.

Im Hafen herrscht buntes Treiben. ©Sönke Roever

Liegeplätze im Hafen/Marina Nynäshamn

Das Hafenareal der Marina Nynäshamn ist weitläufig und wenn man zum ersten Mal hierherkommt, kann man schon ein wenig den Überblick verlieren, wo eigentlich festgemacht werden soll. Grundsätzlich gilt das Prinzip der freien Platzwahl, sofern nicht irgendein Schild einen anderen Hinweis gibt.

Die Marina von Nynäshamn bietet viel Platz. ©Sönke Roever

Es gibt mehrere Möglichkeiten für Gastyachten, in Nynäshamn festzumachen. An den Gästeschlängeln wird einerseits mit Heckbojen festgemacht. Es gibt auf der anderen Seite des Schlängels aber auch die Möglichkeit, in Boxen mit Auslegern festzumachen. Diese sind allerdings nicht, wie in Deutschland üblich, begehbar, sondern bestehen aus dünnen Metallstreben, an denen das Boot festgemacht wird. An und von Bord geht man, wie beim Anlegen mit Heckbojen auch, über den Bug (oder das Heck, wenn man rückwärts anlegt).

Die meisten Yachten in Nynaäshamn machen an Heckbojen oder an Auslegern fest. ©Marga Keyl

An der Mole, die den Fährhafen abgrenzt, legt man längsseits an. Hier kann es jedoch je nach Windrichtung und Schwell der Fähren recht unangenehm werden.

An den Plätzen entlang der Mole kann es bei ungünstigem Wind unangenehm werden. ©Marga Keyl

Ich habe mich tatsächlich noch einmal an eine Boje verholt, da ich Angst um meine Fender und Leinen hatte. Außerdem gibt es dort kein Internet. Dafür ist das Hafengeld hier etwas günstiger.

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Infrastruktur und Versorgungsmöglichkeiten rund um den Hafen/Marina Nynäshamn

Das Hafenbüro befindet sich am Ende des Haupt-Gästeschlängels. Es schließt allerdings um 18 Uhr und es gibt keinen Hafengeldautomaten. Das bedeutet, dass Yachten, die nach 18 Uhr eintreffen, auch den Code für die Toiletten und Duschen nicht bekommen können – doch vielleicht kann man einfach die Nachbarlieger fragen. Strom muss allerdings freigeschaltet werden und kostet extra, den hätte man also auch nicht, wenn man zu spät ankommt. Das WLAN ist frei und gut, man benötigt keinen Zugangscode.

Das Hafenbüro der Marina von Nynäshamn. ©Marga Keyl

Fußläufig ungefähr 15 Minuten nach Osten findet sich ein Supermarkt der Kette Lidl. Etwas näher beim Hafen ist ein Coop, dieser befindet sich in der Stadt. Direkt neben dem Coop gibt es einen Liquor Store, denn Alkohol darf in Schweden nicht in den Supermärkten verkauft werden. Ansonsten gibt es eine kleine Einkaufsstraße in Nynäshamn, die aber relativ unspektakulär ist.

Alkohol darf nur im Liquor Store verkauft werden, dem sogenannten Systembolaget. ©Marga Keyl

Direkt im Hafen gibt es einen Obst- und Gemüsehändler, der dort täglich seinen Stand aufbaut. Nebenan gibt es frischen Fisch in der Räucherei.

Frischen und geräucherten Fisch bekommt man in unmittelbarer Nähe zur Marina. ©Marga Keyl

Neben dem Hafen befindet sich der Bahnhof. Mit der Bahn ist man schnell in Stockholm. Durch die Bahnanbindung und den Fährhafen, von dem Fähren direkt nach Rostock fahren, eignet sich Nynäshamn hervorragend für einen Crewwechsel.

Die Bahnen fahren direkt von der Marina ab. ©Marga Keyl

Im Hafen gibt es eine Bootstankstelle, die nicht teurer ist als die Autotankstellen. Vor und nach den eigentlichen Öffnungszeiten gibt es die Möglichkeit, per Automat und Kartenzahlung zu tanken. Der kleine Tankstellenshop hat auch einige Marineartikel vorrätig. Sollten bestimmte Artikel benötigt werden, können diese hier bestellt werden.

Die Tankstelle des Hafens liegt auf einem Schwimmponton. ©Marga Keyl

Der Schiffsausrüster, den es früher im Hafen gab, ist umgezogen und verkauft jetzt nur noch Motorboote. Einen vernünftigen Schiffsausrüster gibt es also nicht mehr im Hafen. Der Motorservice für verschiedene Firmen wird allerdings noch angeboten.

Schiffsausrüstung ist im Shop der Tankstelle zu finden, was nicht vorrätig ist, kann bestellt werden. ©Marga Keyl

Sehenswertes rund um den Hafen/Marina Nynäshamn

Sonderlich viel hat Nynäshamn für die Freizeitgestaltung nicht zu bieten. Wie schon erwähnt, spielt sich das Leben hauptsächlich im Hafen ab. Hier gibt es diverse Restaurants und Cafés, Eis- und Crêpe-Buden, eine Konditorei, eine Fischräucherei und einen Hafengrill mit Dönerbude nebenan. Für das leibliche Wohl ist also in alle Richtungen gesorgt.

In den Imbissbuden im Hafen ist für jeden Geschmack etwas dabei. ©Marga Keyl

Neben dem Hafen gibt es einen hübschen kleinen Park mit See. Am westlichen Ende der Marina liegt ein Abenteuerspielplatz für die Kleinen, daneben eine Minigolfanlage für alle anderen.

Ein kleiner Park zum Entspannen liegt auf der Rückseite der Marina. ©Marga Keyl

Mit Bus und Bahn ist man in circa einer Stunde in Stockholm, vielleicht auch eine Überlegung für diejenigen, die mit der eigenen Yacht nicht in die Stadt hineinfahren können oder wollen.

Crewwechsel oder einfach nach Stockholm. Nynäshamn liegt strategisch günstig. ©Sönke Roever

Kontakt zum Hafen/Marina Nynäshamn

Nynäshamns Gästhamn
+46 85 20 68 888
info@nynashamn.se
www.nynashamn.se

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