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Leonie entschied sich nach ihrem Studium, zusammen mit zwei Freunden ein altes Segelboot zu kaufen und damit auf Langfahrt zu gehen. Zuvor sind sie nie gesegelt und hatten keine Erfahrung mit Segelbooten. Zusammen reparierten sie ein Jahr lang eine 12 Meter lange Stahlketsch und legten im Sommer 2020 in Deutschland ab, um die Welt zu erkunden. Ihre Route führte sie bis nach Brasilien und weiter in die Karibik.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Mindelo
Die kleine Stadt Mindelo liegt auf der Insel São Vicente, welche wiederum im Nordwesten der Kapverdischen Inseln liegt. Im Hafen von Mindelo gibt es die einzige Marina, die man auf der gesamten Inselgruppe der Kapverden finden kann. Die Marina befindet sich auf der Nordseite der Insel São Vicente.
Rund um die Liegeplätze des Hafens gibt es die meist gut genutzte Möglichkeit zu ankern. Viele Segler haben jedoch einen weiten Weg hinter oder noch vor sich und legen an einem der drei langen Stege an, um Wasser aufzufüllen, das Bordnetz aufzuladen oder das Boot für den nächsten großen Schlag vorzubereiten.
Wenn man die Marina Mindelo ansteuert, kann man diese auf UKW-Seefunk-Kanal 72 anfunken, woraufhin meistens zwei der Mitarbeiter freundlich beim Anlegen helfen. Die meisten Mitarbeiter sprechen fließend Englisch. Eine Reservierung war nach unseren Erfahrungen nicht nötig. Die Marina in Mindelo ist eine vergleichsweise teure Marina. Jedoch ist es hier sauber und die Menschen sind offen und hilfsbereit, wenn man ein Anliegen hat.
Liegeplätze in der Marina Mindelo
Festgemacht wird in der Marina Mindelo wahlweise längsseits oder an Heckbojen. Strom und Wasser sind an den Stegen vorhanden. Da der Hafen gut geschützt liegt, ist dort kein Schwell zu erwarten, jedoch ist es durch den Passatwind und Fallböen mitunter sehr windig.
Tipp: Der Wind kommt fürs Anlegen und Ablegen meist von vorne, wodurch er nicht sonderlich problematisch ist. Es empfiehlt sich jedoch, vor allem nachts Wäsche und andere Utensilien gut am Boot anzubinden.
Infrastruktur und Versorgung in der Marina Mindelo
Es gibt direkt am Ende des Hauptstegs ein kleines Hafenbüro, das ganztägig geöffnet hat. Dort kann man den Check-in erledigen. Zusätzlich darf nicht vergessen werden, einen kleinen Spaziergang zum Immigrationsoffice in der Nähe des Fährterminals zu unternehmen, um sich mit Reisepass und den Bootspapieren einzuklarieren.
Im Hafenbüro bekommt man gegen ein Pfand eine Karte, die für eine beliebige Menge Wasser aufgeladen werden kann. So kann geduscht oder der Wasseranschluss am Steg genutzt werden. Die sanitären Anlagen sind sehr einfach, aber sauber und gut. Waschmaschinen gibt es in der Marina nicht, jedoch erklären einem die Mitarbeiter auf Nachfrage den Weg zum nahegelegenen Waschsalon.
Direkt neben dem Hafenbüro befindet sich eine immer gut besuchte Hafenbar. Diese öffnet schon morgens und ist meistens bis spät abends in Betrieb. Man kann dort sehr gut eine Kleinigkeit essen und am Wochenende wird oft Livemusik gespielt, wodurch in der sonst ruhigen Marina Partystimmung aufkommen kann. Außerdem bietet sich hier die Möglichkeit, den WLAN-Dienst der Marinabar zu nutzen oder direkt eine Prepaid-Simkarte für sein Handy zu kaufen. Letzteres ist auf den Kapverden nicht teuer und unkompliziert, die Haupt-Anbieter sind CV-Movel und Unitel.
In der Stadt gibt es alles, was der Segler braucht: mehrere kleine Supermärkte, Apotheken oder Haushaltswaren. An allen Tagen, außer am Sonntag, lohnt es sich, den in der Nähe gelegenen Markt zu besuchen. Auf dem Marktplatz, in der Markthalle und in den kleinen, weiterführenden Gassen verkaufen die Einwohner Mindelos frisches Gemüse, Früchte und vor allem lokalen, frisch gefangenen Fisch.
Zuerst ist es etwas befremdlich, die Menschen dabei zu beobachten, wie sie mitten auf der Straße Fische ausnehmen. Es gehört jedoch hier zur Kultur und deshalb konnte ich mich schnell daran gewöhnen und die Mentalität annehmen. Generell sind die meisten Menschen sehr hilfsbereit und redselig. Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, hilft es, sich etwas anzupassen, Schüchternheit abzulegen und sehr direkt zu kommunizieren, was man möchte und was nicht.
Freizeittipps rund um die Marina Mindelo
Mindelo ist eine sehr bunte Stadt. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten auf den Kapverden sind die meisten Häuser gut gepflegt und in vielen verschiedenen Farben angestrichen. Besonders in der Nähe des Wassers stehen noch viele wunderschöne Häuser im Kolonialstil.
Auf den Kapverden wird mit dem Kap-Verde-Escudo bezahlt. In der Marina und in den Supermärkten ist es möglich, bar mit Euro zu bezahlen und sein Wechselgeld in Escudos zu erhalten. Wenn man den Markt besuchen möchte, sollte man jedoch in der Stadt Geld wechseln. Dies funktioniert beispielsweise in einem der chinesisch geführten Supermärkte zu einem günstigen Kurs. Alternativ kann die richtige Währung einfach am Bankautomaten abgehoben werden, einer davon befindet sich direkt neben dem Ausgang der Marina. Möchte man sich mehr in der Gegend umschauen oder schnell irgendwo hinkommen, so kann man die sehr günstigen Taxis nutzen. Auch hierfür ist es besser, Escudos in der Tasche zu haben.
Außerhalb der Marina sind die Straßen in Mindelo meist voll. In 15 Minuten erreicht man zu Fuß den schönen Stadtstrand. Hier erwartet einen ein weißer Sandstrand und türkisfarbenes Wasser, welches dazu einlädt, sich etwas abzukühlen.
Am Abend kann in einem der zahlreichen Restaurants in der Nähe des Hafens gegessen werden. Im Anschluss sucht man sich am besten noch eine kleine Bar, in der Live-Musik gespielt wird. Hier kann bei einem lokalen Getränk, wie beispielsweise Grogue oder Ponche (Hochprozentiges in verschiedenen Geschmacksrichtungen), der Abend mit kapverdischer Gelassenheit ausklingen.
Vielen Dank für den interessanten Reisebericht!
Gibt es Informationen über die Sicherheit auf den Kapverden?
Die Kapverden sind im Allgemeinen sicher. Nachts wird in Mindelo ein Taxi empfohlen.
Moin zusammen, ich bin Tom von der Sawol, derzeit auf La Palma. Kann mir jemand sagen, ob auf den Kapverden die Möglichkeit besteht, ein Boot für ein paar Monate an Land zu stellen ?