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Jonathan besegelte zusammen mit seiner Frau Claudia von 2013 bis 2019 die Welt. Sie ließen 25.000 Seemeilen im Kielwasser und befuhren ganze drei Jahre lang ihr Traumrevier: den Pazifik. Neben der klassischen Barfußroute besuchten sie vor allem auch abgelegenere Ziele wie die Osterinsel, die Tuamotus, Kiribati, Tuvalu und die Marshallinseln. 2023 veröffentlichten sie das Buch über ihre Reise „Sieben Farben Blau“. Jonathan arbeitet als Journalist rund um das Thema Segeln und Reisen und ist Referent und Organisator verschiedener Seminare und Vorträge. Seit 2020 ist Jonathan Mitglied der BLAUWASSER.DE-Redaktion.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Dover
Eingerahmt von den typischen weißen Klippen Südenglands, im Hintergrund die prächtige Burg Dover Castle, liegt die geschichtsträchtige Stadt Dover. Schon die Römer nutzten den gut geschützten Hafen und auch noch heute ist er der wichtigste englische Hafen am Ärmelkanal. In kurzen Abständen fahren die großen Autofähren, die Großbritannien mit den Häfen am europäischen Festland verbinden, ein und aus.
Auch für Yachteigner ist Dover seit jeher ein wichtiger Zwischenstopp in England. Mit nur ungefähr zwanzig Seemeilen Abstand nach Frankreich liegt vor Dover die kürzeste Strecke über den vielbefahrenen englischen Kanal. Die Strecke von Dover nach Calais über das von vielen Seglern gefürchtete Verkehrstrennungsgebiet kann so in einer entspannten Tagesetappe zurückgelegt werden. Hinzu kommt, dass auf dem Weg weiter Richtung Westen über eine Strecke von 45 Seemeilen erst einmal kein weiterer tidenunabhängiger und geschützter Hafen zu finden ist.
Dover bietet Schutz bei allen Wetterverhältnissen. Tief im durch massive Wellenbrecher geschützten Hafen liegen die alte und neue Dovermarina. Hier werden seit Jahrzehnten Segler aus Übersee freundlich willkommen geheißen. Erstaunlich für einen strategisch so wichtigen Ansteuerungspunkt für Yachten ist, dass die Marina Dover im Verhältnis zu vielen weiteren Yachthäfen Englands verhältnismäßig preiswert ist.
Die Stadt Dover selbst hat einen rauen, stellenweise auch etwas heruntergekommen Flair, der jedoch auch viel Seefahrtsromantik des eng mit dem Meer verbundenen Englands ausstrahlt. Wer genauer hinschaut, entdeckt gemütliche Restaurants, Biergärten und Pubs, in denen stilecht die erfolgreiche Kanalüberquerung begossen werden kann.
Liegeplätze im Hafen/Marina Dover
Die Marinas befinden sich im südwestlichen Teil des Hafens. In die neue Marina führt ein betonntes Fahrwasser östlich des „North Pier“ vorbei. Die Einfahrt in die alte Marina liegt westlich des gleichen Piers. Gastlieger finden in der Regel Platz in der neuen Marina.
Achtung: Die Regeln im Hafen von Dover sind streng, das Nicht-Befolgen kann zu Geldstrafen führen. Zwei Seemeilen vor der Einfahrt in den Hafen muss „Dover Port Control“ auf UKW-Seefunk-Kanal 74 angerufen werden. Im häufigsten Fall werden Yachten dann zur westlichen Einfahrt in den Hafen gebeten, da im östlichen Teil die Fähren operieren. Kurz vor der Einfahrt muss „Dover Port Control“ erneut angerufen und um Einfahrt gebeten werden. Die Einfahrt wird auch durch drei übereinanderliegende Lichter geregelt. Bei dreimal Rot ist die Einfahrt verboten, bei Grün-Weiß-Grün darf eingefahren werden.
UKW-Seefunk-Kanal 74 muss beibehalten werden, „Dover Port Control“ leitet daraufhin die Yacht durch den Hafen und sagt an, ab wann auf UKW-Seefunk-Kanal 80 für die Kontaktaufnahme mit der Marina umgeschaltet werden kann. Bei der Einfahrt in den Hafen auch den Tidenstrom beachten, hier kann die Strömung bis zu drei Knoten quer zur Einfahrt strömen.
Auch eine Tankstelle befindet sich an der Einfahrt in die neue Marina. Strom und Wasser sind am Steg vorhanden.
Tipp: Das Stromkabel am besten vor dem Gang zum Hafenmeister einstecken, der Hafenmeister kann den Strom nur bei eingestecktem Kabel aktivieren.
Hinter dem ausgedehnten Victoria Wellenbrecher führt ein gut betonntes Fahrwasser in den Hafen hinein. Die Wassertiefe beträgt zwischen 2,7 und 5,5 Meter.
Achtung: Bei der Umrundung des Wellenbrechers gut Ausschau halten, es herrscht mitunter reger Schiffsverkehr.
Infrastruktur rund um den Hafen/Marina Dover
Dover ist eine Kleinstadt, demensprechend sind auch verschiedene Supermärkte zu finden. Das Zentrum ist von der Marina aus bequem zu Fuß zu erreichen. Im Hafenbereich sind auch Geschäfte für Yachtzubehör zu finden. Die Stadt ist durch seine Fährverbindungen ein Verkehrsknotenpunkt und somit gut für einen Crewwechsel. Neben den Fähren verbindet hier auch der Eurotunnel England mit Frankreich. Diverse Züge und Busse garantieren die Verbindung in Großbritannien.
Fazit zum Hafen/Marina Dover
An der Stadt Dover nagt der Zahn der Zeit, das mag für einige Segler vielleicht nicht einladend wirken. Ganz anders sieht es in der Marina aus. Die neue Anlage ist blitzsauber und bietet alles, was der Segler braucht. Auch an der neuen Promenade drumherum tut die Stadt einiges, um Dover einen frischeren Look zu geben. Uns hat es in Dover gut gefallen, die Stadt bietet einen ehrlichen Blick in eine typisch englische Hafenstadt. Nicht zuletzt ist die strategisch gut gelegene Marina mit ihren freundlichen Mitarbeitern ein guter Ausgangspunkt für eine Kanalüberquerung oder die Weiterfahrt in Richtung Westen.
Kontakt zum Hafen/Marina Dover
Dover Marina Office
Esplanade
Dover
CT17 9FS
+44 13 04 24 16 63
marina@portofdover.com
www.portofdover.com
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Weitere Liegeplätze im Ärmelkanal
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