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Das Segeln zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Marga, lange Zeit als Mitseglerin auf Jugendwanderkuttern, Charterschiffen und bei Freunden. Seit 2020 ist die promovierte Tierärztin Eignerin der Contest 36S GITANA, mit der sie regelmäßig längere Törns entlang der europäischen Küsten unternimmt – unter anderem von Valencia im Mittelmeer bis nach Haparanda an das nördliche Ende der Ostsee.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina La Palma
Die Marina befindet sich an der Ostseite der Kanareninsel La Palma im Ort Santa Cruz de La Palma. Sie ist gut geschützt, trotzdem ist es tagsüber häufig sehr windig in der Marina. Dies liegt an lokalen Winden, die von den umgebenden Bergen herunterwehen.
An der Einfahrt zur Marina ist ein großes Schiebetor installiert, um den Atlantikschwell abzuhalten, der für sehr viel Bewegung innerhalb des Hafens gesorgt hat. Der Schwell ist dadurch deutlich reduziert worden, lediglich der Atlantiksog ist noch vorhanden.
Der Hafen wird von Caleromarinas betrieben, eine Reservierung ist unbedingt erforderlich und kann über die Webseite getätigt werden. Der Marina vorgelagert ist der Fähr- und Kreuzfahrthafen. Vor Einfahrt in den Fährhafen muss Port Control auf UKW-Seefunk-Kanal 06 angefunkt werden, um abzuklären, dass gerade kein großes Schiff ein- oder ausläuft. Sobald die Freigabe erteilt ist, wird die Marina La Palma auf UKW-Seefunk-Kanal 09 angefunkt. Der Marinero öffnet dann das Gate, dies dauert ein paar Minuten. Erst wenn die Lichter auf grün geschaltet sind, darf in die Marina gefahren werden. Die Marina ist 24/7 mit einem Marinero besetzt, es ist also auch nachts jemand zu erreichen.
Liegeplätze im Hafen/Marina La Palma
Zunächst wird an der Rezeptionspier festgemacht, diese befindet sich bei Einfahrt direkt geradeaus vor dem großen Marina-Gebäude.
Am selben Steg (um die Ecke) befindet sich auch eine Tankstelle. Der Marinero überprüft kurz die Papiere und weist einem dann einen Liegeplatz zu. Das Marinapersonal ist sehr freundlich und hilft beim Anlegen.
Achtung: Tagsüber weht oftmals ein teils kräftiger Seitenwind, auf den man vorbereitet sein sollte.
Angelegt wird an Fingerstegen. Die Kosten werden nach Größe der Box berechnet, nicht unbedingt nach Größe des Bootes. Die Liegegebühren in der Marina La Palma sind im Kanarenvergleich eher in der günstigen Kategorie. Strom und Wasser sind vorhanden und im Liegegeld mit inbegriffen. Es gibt Rabatte für Langzeitlieger und auch für Trans Ocean Mitglieder.
Infrastruktur rund um den Hafen/Marina La Palma
Das Marinabüro befindet sich oberhalb der Rezeptionspier. Neben dem Büro liegen die sanitären Einrichtungen, die sehr hübsch gestaltet sind und sehr sauber gehalten werden. Eine Waschmaschine und ein Trockner stehen den Seglern gegen Gebühr zur Verfügung.
Die Marina befindet sich direkt neben dem Zentrum von Santa Cruz de La Palma. In der Marina selbst gibt es einen Italiener, der sehr leckere Pizza macht-auch zum Mitnehmen. Die anderen Geschäfte in der Marina sind noch im Umbau (Stand 2024).
Gegenüber dem Hafen befindet sich ein kleiner Superdino-Supermarkt. Ebenfalls nicht weit entfernt gibt es einige Spar-Supermärkte und etwas weiter, jedoch auch noch fußläufig zu erreichen, gibt es einen großen Hiperdino, der zum Boot liefert. Die Verproviantierung ist also in Santa Cruz kein Problem.
Die Fußgängerzone der schönen Innenstadt bietet viele verschiedene Geschäfte, Apotheken, Bars und Restaurants. Und wer so weit nicht laufen möchte, um essen zu gehen: direkt vor der Marina gibt es einen McDonalds 😉
Sehenswertes rund um den Hafen/Marina La Palma
Wie schon erwähnt, kann man in der Innenstadt von Santa Cruz sehr gut bummeln gehen. Auch lohnt sich eine Fahrt mit dem gläsernen Aufzug, der sich nahe des kleinen Superdinos am Anfang der Fußgängerzone befindet. Mit ihm geht es einige Stockwerke hinauf in den oberen Teil der Altstadt von Santa Cruz.
Wer etwas von der Insel sehen möchte, hat zum einen die Möglichkeit, sich mit den „Guagua“-Bussen fortzubewegen. Die Bushaltestelle befindet sich gegenüber der Marina, die Busrouten sind klar und verständlich ausgeschildert. Noch besser kommt man allerdings mit einem Mietauto herum. Direkt neben der Marina gibt es verschiedene Anbieter. Alternativ kann man mit dem Bus zum Flughafen fahren (das ist nicht weit) und dort ein Auto mieten.
Was sich keiner entgehen lassen sollte, ist ein Ausflug auf der Ruta de los Volcanes. Sie führt durch eine faszinierende Lavalandschaft und unter anderem an dem 2021 entstandenen, neuen Vulkankrater Tajogaite vorbei, auf den man von einem höhergelegenen Aussichtspunkt herabschauen kann. Wer näher an den Krater heranmöchte, muss aus Sicherheitsgründen eine geführte Tour buchen, da immer noch Gase in der Umgebung austreten können. Unterhalb des Vulkankraters in Richtung Küste führt die neu gebaute Straße einmal durch die Lavamassen hindurch. Verschiedene Kreisverkehre sind hierbei mit Bezug auf den Vulkanausbruch gestaltet worden.
Ansonsten ist La Palma ein Paradies für Wanderbegeisterte. Ich selbst habe mir über die Wanderapp Komoot diverse Routen herausgesucht, die mich teils durch Vulkanlandschaften geführt haben, teils an Wasserfällen und kleinen Flüssen entlang. Es ist für jeden etwas dabei, von Anfänger-Routen bis zu Expert-Touren.
Und: La Palma ist DAS Paradies für Sternegucker. Hier gibt es ein weltweit einzigartiges Lichtschutzgesetz, was die Benutzung von hellen Lichtern auf der Insel regelt. In den oberen Regionen der Insel ist man eigentlich immer über den Wolken und hat einen Sternenhimmel über sich, wie man ihn sonst nur weit draußen auf dem Meer sieht.
Fazit zum Hafen/Marina La Palma
Ich war eine gute Woche in Santa Cruz de La Palma und wäre gern noch länger geblieben. Die Langfahrtcommunity in der Marina ist sehr herzlich, ebenso das Marinapersonal und die Insel selbst hat für jeden etwas zu bieten. Von grünen Wäldern bis hin zu karger Vulkanlandschaft findet man hier alles. Die Versorgungsmöglichkeiten sind ebenfalls ausgezeichnet, die Marina La Palma bietet sich daher auch als Absprunghafen über den Atlantik an.
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Weitere Liegeplätze auf den Kanaren
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Hoi Marga,
toller Bericht, ich plane im Februar mal zwei Wochen auf den Kanaren zu segeln vielleicht können wir uns mal austauschen.
wind in den segeln
ww