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Dr. Stefanie Kamke ist Frauenärztin in Bremen und seit ihrer Jugend begeisterte Seglerin. Mit ihrem Partner segelt sie im Urlaub auf der gemeinsamen Swan 48 VELLAMO, mit der er als Skipper für den Kojencharteranbieter SEGELWEGE unterwegs ist. Dazwischen ist sie immer wieder auf anderen Yachten und in wechselnden Revieren anzutreffen. Stefanie gehört als medizinische Beraterin und Autorin zur BLAUWASSER.DE-Stammredaktion.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Husøy
Der Archipel Træna liegt etwas über 30 Seemeilen vor der norwegischen Westküste genau auf dem Polarkreis. Diese raue und zerklüftete Landmarke im Nordmeer, bestehend aus fast 500 Inseln, Schären und Felsen, ist markant und schon von weitem zu erkennen. Wie der Rücken eines Drachens ragen die bis zu 300 Meter hohen Berge des Archipels aus dem Meer.
Die beiden bekanntesten Inseln Trænas sind Sanna, dessen Bergformation das Bild von Træna prägt, und Husøy, auf der auch der Gästehafen für Yachten zu finden ist. Etwas nördlich liegt die kleine Insel Selvær, die ebenfalls mit der eigenen Yacht erreicht werden kann und einen Anleger im Sund bietet. Über die Grenzen Norwegens hinaus bekannt ist Træna durch das jährlich Anfang Juli stattfindende Musikfestival, bei dem vier Tage lang Sanna und Husøy feiern und der sonst eher leere Yachthafen wie die gesamte Insel plötzlich kaum noch freien Platz bieten.
Liegeplätze im Hafen/Marina Husøy
Auf Husøy, der größten Gemeinde Trænas, liegt der Gästehafen für Yachten etwas südlich des Kernortes. Die Ansteuerung dorthin windet sich gut markiert zwischen den vorgelagerten Inseln hindurch. Die Einfahrt in den Hafenbereich ist kaum sichtbar und wirkt schmal, bietet aber beim Näherkommen eine bequeme Durchfahrtsbreite und Platz dahinter zum Manövrieren.
Im U-förmigen Hafen gibt es einen langen Gästesteg mit Klampen, um längsseits festzumachen. In der Regel sind hier nur Möwen zu finden. Selten auch mal ein weiterer Segler. Die Wassertiefe im Hafen liegt bei um die 3,5 Meter.
Etwas ortsnäher ist in der Karte der Torsholmen Kai verzeichnet, auch „Gästehafen 2“ genannt.
Allerdings betragen die Wassertiefen hier laut Seekarte am einzigen Steg nur zirka 1,4 bis 1,6 Meter und vor der daneben gelegenen hohen hölzernen Spundwand liegen Taue und Rohre im Wasser. Das Anlegen ist daher für Yachten mit Tiefgang nicht zu empfehlen.
Der eigentliche Kernort der Insel mit Fähranleger, Café, Restaurant, Supermarkt, vereinzelt kleinen Geschäften und der Touristeninformation ist etwa 15 Gehminuten vom Hafen entfernt. Der Fußweg dorthin folgt der sehr wenig befahrenen Hauptstraße der Insel. Im Ort liegt ein gut sortierter Supermarkt direkt am Fährhafen, der auch Treffpunkt für Touristen ist, die auf die Fähre warten.
Neben einer guten Auswahl an Lebensmitteln sind in dem einzigen großen Ladengeschäft der Insel auch Baumarkt- und Bootsartikel vorrätig.
Sehenswertes rund um den Hafen/Marina Husøy
Über die Inseln von Træna winden sich viele kleine Pfade und es lohnt, diese zu Fuß zu erkunden. Die Inseln sind nicht groß und die Wege nicht weit. Die Hauptinsel Husøy lässt sich problemlos an einem halben Tag vollständig erkunden.
Eine Wanderung vom Hafen aus startet ein kleines Stück die Straße hoch und dann links in die Wiese. Der Einstieg zum Wanderpfad ist neben der kleinen Zufahrtsstraße zu den dortigen Häusern kaum zu finden, entpuppt sich im Anschluss aber als gut sichtbarer Weg durch das Grün der Insel.
Aussichtspunkte, ein alter Runenstein und Skulpturen bieten Abwechslung und geben Einblicke in die Inselgeschichte. Der Weg über die sanften Hügel von Husøy bietet einen wunderbaren Blick auf die hohen Berge von Sanna und die zu Træna gehörenden Inseln. Ein Foto auf dem Polarkreis mit der markanten Bergkette Sannas im Hintergrund ist hier schon fast ein Muss.
Dass Træna auf dem Polarkreis liegt, ist auch am Fähranleger nicht zu übersehen. Dort ragt eine Weltkugel mit Längen und Breitengraden in den Himmel und markiert die 66° 33‘ 55‘‘ Nord, die durch den Archipel laufen.
Wer Zeit hat, der kann den Sprung nach Sanna (flacher Tagesankerplatz) oder Selvær (Anleger im Sund) entweder mit dem eigenen Boot wagen oder eine der mehrfach täglich fahrenden Fährverbindungen nutzen. Diese werden recht unterhaltsam offiziell „Træna Sea Tube“ genannt.
Nach einer entspannten Runde über die Insel lädt im Ort das Café Aloha zur Pause ein. In dem liebevoll eingerichteten Café mit sonniger Terrasse lässt es sich schlemmen. Kleine Mahlzeiten, hervorragender Kaffee und eine Auswahl leckeren Kuchens werden von der freundlichen Bedienung serviert. Der Kuchen „Verdens Bester“ (Weltbester) trägt seinen Namen hier zu Recht.
Im Ort finden sich immer wieder hübsche Ecken. Die Kirche, Kunsthandwerk, das ortseigene Museum, Fotoausstellungen und schön angelegte Gärten lassen die Hauptinsel Træanas idyllisch wirken. Eine kleine Sauna, die Bådstue-Naust, ist unweit des Fähranlegers neben dem Restaurant Havfolkets gelegen. Reservieren im Vorfeld ist notwendig. Die Bezahlung erfolgt über das norwegische Bezahlsystem VIPPS.
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