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Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.
Amsterdam ist exotisch und international, sündig und sinnlich, „eigentlich findet man die Welt hier in komprimierter Form“, behauptet ein Inder, der in einem Café sitzt und mit seinem Handy hantiert. Im Coffeeshop nebenan verkauft ein Holländer mit Rastalocken Cannabis und gegenüber in einem Sushi-Restaurant picken junge Geschäftsleute in Seetang-Blätter gerolltes Krabbenfleisch. Und wer seinen Blick schweifen lässt, entdeckt bunte Giebel- und Patrizierhäuser, Brücken und Hausboote, Graureiher und Wasserhühner. Genug Gründe hierher zu segeln …
Die europäische Topmetropole liegt am Wasser und kann problemlos auf eigenem Kiel oder mit einer Charteryacht durch das Markermeer, über die Staande Mastroute oder den Noordzeekanaal erreicht werden. Direkt gegenüber dem pulsierenden Zentrum liegt der Sixhaven – hier kommen Besucher am besten unten.
Sixhaven
Der Sixhaven ist nicht der schönste Hafen Hollands, dafür aber gut gesichert und praktisch gelegen. Nur wenige Minuten vom Liegeplatz entfernt pendelt die Personenfähre zum Hauptbahnhof, der im Herzen der Innenstadt liegt.
Mit der Fähre gelangt man in fünf Minuten ins Zentrum.
Im Sixhaven gibt es alle Annehmlichkeiten. Strom und Wasser an den Stegen. Außerdem moderne und saubere Sanitäranlagen mit Duschen, Waschmaschinen und Trocknern sowie ein Clubhaus und natürlich Wifi. Einen großen Supermarkt der Kette „Dirk van den Broek“ findet man fußläufig (850 Meter) vom Hafen entfernt in der Meeuwenlaan 76 (1021 JK Amsterdam).
Die Abrechnung des Hafengeldes erfolgt über einen QR-Code, der am jeweiligen Liegeplatz zu finden ist. So gelangt man auf eine Webseite, auf der die Schiffsdaten registriert und das Liegegeld bezahlt werden.
Die Einfahrt zum Sixhaven
Beim Einlaufen in den Sixhaven weist einem der agile, freundliche Hafenmeister einen Platz zu. Die Einfahrt ist etwas schwer zu finden. Sie liegt hinter einem Wellenbrecher mit der Aufschrift W.V.D.S. SIXHAVEN. Im Hafen ist je nach Nachfrage etwas navigatorisches Geschick gefragt, weil es gerade im Sommer und am Wochenende schnell voll werden kann. Entsprechend eng ist dann der Raum zum Manövrieren. Eine Liegeplatzreservierung ist nicht möglich.
Weitere Infos zum Sixhaven gibt es auch unter www.sixhaven.nl/de
Typische Gracht in Amsterdam
Amsterdam selbst beherbergt 6.750 Baudenkmäler aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und auf den 160 Grachten liegen fast 2.500 Wohnboote. Es gibt 1.281 Brücken, die die 90 Inseln der Handels- und Hafenstadt verbinden.
Amsterdam kennt keine Pause. Hier ist immer was los.
Wer sich vom Hauptbahnhof aus einfach treiben lässt, kann das ganze Flair der Metropole erleben. Allerdings kann einen das auch etwas erschlagen, wenn man zuvor an so beschaulichen Orten, wie Vlieland oder Marken gewesen ist – schließlich ist es in Amsterdam vergleichsweise laut, rummelig, dreckig und trotzdem unglaublich faszinierend zugleich. Mehr noch: Wer die Stadt nicht gesehen hat, verpasst etwas.
Je nach Geschmack gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten. Beispielsweise: Van-Gogh-Museum, Königlicher Palast, Nationaldenkmal, die Krönungskirche Nieuwe Kerk, Madame Tussaud’s Scenerama, Rijksmuseum oder Anne Frank Haus …
Der Red Light District am Abend
Und natürlich lohnt es immer, am Abend einen Bummel durch das Rotlichtviertel zu unternehmen. Dabei findet man keinesfalls nur sündige Etablissements. Vielmehr reihen sich hier unzählige Kneipen, Bars, Coffeshops und Restaurants aneinander.
Der Cannabisverkauf in Coffeeshops gehört nicht nur in Amsterdam mit zum Stadtbild.
Tipp 1: Mit der Reederei LOVERS kann man eine sehr schöne Grachtenrundfahrt am Abend unternehmen (Abfahrt unweit des Hauptbahnhofs). Das mag nach Klischee klingen, lohnt aber allemal (und ist auch nicht so rummelig). Es ist ein interessanter Blick auf diesen niemals schlafenden Schmelztiegel der Kulturen. Und ich persönlich fand es auch faszinierend zu sehen, wie der Kapitän die Barkasse durch die engen Grachten manövriert hat.
Ein Highlight – eine Grachtenrundfahrt am Abend.
Tipp 2: Ein Teil der Staande Mastroute führt durch die Grachten von Amsterdam. Die Geschwader-Fahrt findet nachts statt, weil dann unzählige Brücken geöffnet werden. Ein einmaliges Erlebnis.
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