Hafen/Marina Ålesund (Norwegen)

Ein Beitrag von

Martin Goerke

Martin ist Berufssegler mit über 100.000 Seemeilen Erfahrung auf Yachten und Traditionsschiffen. Als Miteigner der Swan 48 VELLAMO bietet er über seine Agentur SEGELWEGE Kojencharter-Törns in wechselnden Revieren an. Daneben führt er als Psychologe Coachings und Trainings zum Thema Kommunikation und Crewführung an Bord durch.

Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Ålesund

Die Stadt Ålesund erstreckt sich über mehrere Inseln, die durch Brücken mit zum Teil geringen Durchfahrthöhen miteinander verbunden sind. Die Entscheidung für die richtige Einfahrt ist allerdings auch schon der schwierigste Teil der Ansteuerung. Der kommunale Gästehafen Vågen liegt mitten im Stadtzentrum auf der Ostseite des Brosundes zwischen den Inseln Aspøya und Nørvøya mit dem markanten Berg Aksla. Dessen Aussichtslokal ist gut zu identifizieren. Die Ansteuerung des Hafens erfolgt von der Nordseite aus.

Liegeplätze im Hafen/Marina Ålesund

Der Hafen hat zwei Teile, an denen jeweils Schwimmstege ausgebracht sind. Dazwischen liegt eine schmale Durchfahrt, an deren Spundwand häufig Fischerboote festmachen. Auch liegen hier manchmal Yachten – doch für längere Liegezeiten ist die Spundwand ungeeignet, allein schon wegen der Fischer. Und da Ålesund zur Springzeit fast zwei Meter Tidenhub hat, ist ein Platz am Schwimmsteg in jedem Fall vorzuziehen. Mehr dazu gibt es hier.

Der Gästehafen von Ålesund teilt sich in einen Nord- und einen Südhafen. ©Martin Goerke

Liegen im Päckchen ist üblich und auch zwischen den Schwimmstegen ist ausreichend Platz dafür. Die Plätze im breiteren, nördlichen Teil des Hafens sind tief. Im kleineren Südteil des Hafens herrschen dagegen deutlich geringere Wassertiefen vor. Je nach Tiefgang empfiehlt sich also ein vorsichtiges Herantasten bei ausreichendem Wasserstand.

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Infrastruktur und Sehenswertes rund um den Hafen/Marina Ålesund

Die Liegeplätze werden über eine App (GoMarina) elektronisch bezahlt. Strom und Wasser sind im Preis inbegriffen. WLAN gibt es kostenfrei nach Anmeldung über SMS oder über das Netz der Touristeninformation am nördlichen Hafenteil.

Der nördliche Teil des Gästehafens von Ålesund. ©Martin Goerke

Toiletten sind am Ende des Südteils nahe der Brücke im Untergeschoss eines Kiosks untergebracht (öffentliche Duschen sind nur im örtlichen Schwimmbad zu finden). Ein paar Meter weiter gibt es ein Café/Restaurant und drei besondere Sitzbänke mit Sicht auf den Hafen. Die Rohre, aus denen die Bänke gebaut sind, führen warmes Wasser, so dass die Sitze immer gewärmt sind. Damit lässt es sich sogar bei kalten, nordischen Temperaturen gemütlich draußen sitzen.

Ålesunds Gästehafen bietet mehrere Supermärkte in unmittelbarer Nähe zu den Stegen sowie eine Bootstankstelle und eine Pumpstation für Rückhaltetanks zwischen den beiden Hafenteilen. Ein Bus zum Flughafen fährt direkt an der Nordseite des Hafens ab – gleich neben der Touristeninformation.

Geht man über die Brücke am Südende des Hafens, mündet wenige Meter weiter die Apotekergata in die Kirkegata. In der Apotekergata rechts liegt an der nächsten Kreuzung ein Schiffsausrüster, der ein erstaunlich großes Sortiment jenseits des Angelbedarfs hat. In der Kirkegata links liegt an der nächsten Kreuzung unter dem irreführenden Schild „Bøker“ (Bücher) ein Schreib- und Bürowarenladen, dessen Untergeschoss eine offizielle Vertriebsstelle für Seekarten ist und in dem man praktisch jede norwegische Karte bekommen kann.

Ebenfalls erwähnt werden soll hier das Restaurant Sjøbua, das am Ende der Brunholmgata direkt am Hafen liegt und das (bei allerdings norwegischen Preisen) herausragende Fischgerichte bietet. Das Lokal ist abends so gut wie immer voll, so dass man reservieren muss.

Things to do in Ålesund

Die Stadt Ålesund wirbt vor allem mit ihrem Jugendstil-Stadtbild, das auf den Neuaufbau der Stadt nach einem verheerenden Brand im Januar 1904 zurückgeht. Neben einem Spaziergang durch die Stadt liegt es nahe, die 418 Stufen auf den Hausberg Aksla hinaufzusteigen und entweder von der Treppe aus die (kostenfreie) Aussicht auf die Stadt zu genießen oder für die Aussichtsplattform am oberen Ende Eintritt zu bezahlen.

Vom Hausberg Aksla hat man eine fantastische Aussicht auf die Umgebung. ©Martin Goerke

Auch der Besuch des Aquariums mit Seehunden und Fischottern lohnt sich. In der näheren Umgebung liegen weitere Attraktionen – weltbekannt sind die Vogelinsel Runde sowie der Fjord der Fjorde, der Geirangerfjord. Das Ende dieses Fjords liegt über 60 Seemeilen von Ålesund entfernt, so dass man dafür sehr viel Zeit braucht, vor allem, da die spektakulärsten Teile des Fjords im inneren Geirangerfjord kurz vor dem Scheitel liegen. Von Ålesund aus lässt sich der Fjord aber auch als Tagesausflug mit dem Ausflugsschiff oder sogar dem Postschiff der Hurtigroute besuchen – hier hilft ein Besuch in der Touristeninformation weiter, wo man auch Informationen über den weniger weit bekannten Hjørundfjord oder die Sunnmore-Alpen bekommt.

Im Süden der Insel Aspøya, die immer noch zum Innenstadtbereich zählt, liegt eine auf vielen Seekarten als Marina erkennbare Steganlage. Dabei handelt es sich nicht um einen Gästehafen (obwohl es im Zweifelsfall bestimmt auch möglich wäre, für eine Nacht dort festzumachen), sondern um eine Privat- und Werftmarina (Aspevågen-Marina). Rings um die Anlage herum liegen mehrere auf Schiffs- und Yachtreparaturen spezialisierte Betriebe, unter anderem für Motorreparaturen. Die Adresse als Anlaufpunkt im Kopf zu haben, ist sinnvoll. Allerdings macht die Werft Sommerferien während der wohl für die meisten Yachten üblichen Reisezeit. Ein Überwintern in einer der Werfthallen ist hier aber möglich – dank der Höhe der Halle sogar mit stehendem Mast!

Die Aspevågen-Marina gehört zu einer großen Werft. ©Martin Goerke

Hinweis: Hast du noch eine Ergänzung oder einen Tipp zu diesem Ort? Oder zu einem anderen im Revier? Dann schreibe uns und hilf mit, diese Infos aktuell zu halten. Entweder hier bei den Kommentaren oder schicke uns eine Mail.  

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Martin
Martin
3 Monaten her

Aktualisierung aus dem September 2024: die Sanitäranlagen sind frisch renoviert; über die App für die Hafengebühr bekommt man den Zugangscode und hat dann auch nachts Zutritt. Und im Hafen gibt es seit wenigstens zwei Jahren eine schwimmende Sauna mit Blick auf die Mole.