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Als Kind hat Patrick sich vorgenommen: „Wenn ich groß bin, fahr ich mit dem Segelschiff um die Welt!" Fast 40 Jahre später: Patrick ist der Hausmeister, Papa und Kapitän auf dem Stahlschiff FALKOR. Er segelt mit Sherrie und ihren zwei Kindern Emma (5) und Kai (3) über den Globus. Sie sind seit April 2017 unterwegs und erkundeten zuerst Europas Küsten, bevor sie sich in die Karibik aufmachten. Weiteres Ziel: ungewiss.
Fantasievolle Freizeitbeschäftigung für kleine Bauwassersegler
Eine Blauwasserreise mit Kindern ist ein fantastisches Erlebnis, das die Familie zusammenschweißt. Aber es ist zuweilen auch anstrengend und intensiv, denn Kinder wollen beschäftigt werden. Die Klassiker Strand und Schwimmen gehen nicht immer, sei es wegen des Wetters oder weil man gerade auf Fahrt ist. Wir haben hier sieben Möglichkeiten zusammengetragen, um Kinder auf dem Schiff zu beschäftigen. Allen Aktivitäten gemeinsam ist, dass nichts Spezielles dazu benötigt wird, dafür aber die Kreativität und Fantasie der Kinder angeregt wird.
Spaß mit Kids an Bord.
1. Köder basteln
Fast jedes Blauwasserboot schleppt auf längeren Passagen eine Angelleine mit Köder hinter sich her. Leckere Doraden (Mahi Mahis) oder Thunfische bessern die Bordküche auf. Leider gehen immer wieder Köder verloren. Warum nicht mit den Kindern einfach selber neue basteln?
Am einfachsten ist wahrscheinlich ein Zahnpastatubenköder; er imitiert einen Tintenfisch:
1. Eine leere Zahnpastatube am Ende aufschneiden, sodass sie hinten offen ist.
2. Die Tube – bis auf den Kopf – längs in Streifen schneiden.
3. Augen mit einem wasserfesten Stift aufmalen.
4. Haken mit Vorfach durchfädeln. Das gebogene Ende des Hakens sollte mit den „Tentakeln“ bündig abschließen. Als Abstandshalter dienen ein paar Perlen
Mit etwas Fantasie wird aus einer Zahnpastatube ein toller Köder.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, es muss nicht unbedingt eine Zahnpastatube sein. Und ja, damit kann man wirklich Fische fangen. Aber bitte nur angeln, wenn man den Fisch auch essen will.
Tipp: Auf Youtube nach „Angel Köder selber bauen“ suchen.
Eine Dorade (Mahi Mahi) konnte dem Köder nicht widerstehen.
2. Zierknoten knüpfen
Knoten üben ist natürlich ein Klassiker auf Segelschiffen. Aber es muss nicht immer ein langweiliger Palstek sein. Wer sich mit dünnen Leinen vor der Reise eindeckt, kann aus Zierknoten schöne Schlüsselanhänger oder Armbänder fertigen. Dazu ein Knotenbüchlein und die Kinder sind beschäftigt – zumindest in der Theorie 😉
Beim Schneckendrehen ist Fingerfertigkeit gefragt.
Tipp: Beim nächsten Ersatzteilkauf eine Rolle mit dünner Leine mitbestellen!
3. Wolken gucken
Kinder haben eine grenzenlose Fantasie. Aus Wolken werden Schafe, der Nikolaus oder auch ein Kochtopf. Einfach mal mit den Kindern den Himmel angucken und schon kommen lustige Gestalten und Geschichten zum Vorschein. Abends kann man sich den Sternenhimmel zusammen anschauen und individuelle Sternbilder erfinden.
Ein Elefant, ein Zwerg oder ein Auto? Kinder können in den Wolkenformationen die tollsten Dinge erkennen.
4. Puppenstube basteln
Aufgrund des mangelnden Platzes sind Spielsachen rar an Bord und es sind vor allem immer dieselben. Zeit für etwas Neues! Aus ausgespülten Milch- oder Saftkartons lassen sich mit Schere und Kleber ausgezeichnete Häuser, Garagen, Schiffe u. ä. für Puppen oder Autos basteln. Und schon ist wieder Leben in der Kinderecke.
Aus Tetrapacks und Kartons entstehen Puppenhäuser, Autogaragen und Co.
Tipp: Mit einem Teppichmesser lassen sich einfach Türen und Fenster in die Kartons schneiden – aber am besten mit der Unterstützung von Papa oder Mama.
5. Logbuch schreiben
Jeden Tag erlebt die Familie neue Abenteuer. Eine Blauwasserreise ist eine Reise fürs Leben. Wenn die Kinder zu klein zum Schreiben sind, können sie Mama oder Papa ihre Erinnerungen diktieren und etwas dazu malen. Wir machen alle paar Tage einen Eintrag und es immer wieder lustig zu sehen, was Kinder als bemerkenswert empfinden und was nicht.
Übrigens gibt es seit kurzem auch ein extra Logbuch nur für Kinder im Alter von 3-7 Jahren von den Buchautoren und Weltumseglern Judith und Sönke Roever. Es heißt: „Mein Logbuch“ und ist im Delius Klasing Verlag erschienen. Das Buch kann spielend benutzt werden: Es gibt liebevoll illustrierte Listen, in denen gesichtete Seezeichen, Schiffe, Tiere und vieles mehr angekreuzt werden können, wie in einem Reisetagebuch werden die Erlebnisse in Worten oder Bilder festgehalten und die Stempel und Aufkleber vom Hafenmeister zeigen, wohin die Reise führte.
„Mein Logbuch“ ist nicht nur eine kreative Beschäftigung für den Nachwuchs, sondern auch ein tolles Erinnerungsstück.
Tipp: „Mein Logbuch“ zusammen mit Buntstiften verschenken. Das ist eine schöne Überraschung zum Beginn der Reise und stimmt die Kinder auf den Segeltörn ein.
6. Kinder verkleiden
Kinder verkleiden sich unheimlich gerne. Dazu muss nicht unbedingt Fasching sein. Auch auf einem kleinen Schiff findet sich mit etwas Fantasie immer genug zum Verkleiden.
Heute ein Pirat, morgen ein König – Kinder lieben es, sich zu verkleiden.
Tipp: Ein Schminkset vervollständigt das Outfit (aber erhöht natürlich auch die potentielle Schweinerei …).
7. Eier kochen und bemalen
Vor jeder Passage kochen wir ein paar Eier vor. Sie sind ein einfacher und nahrhafter Snack für zwischendurch. Warum nicht einfach daraus bemalte Eier machen? Ob Ostern oder Weihnachten – unsere Kinder lieben es, Eier zu dekorieren. Während Mama und Papa Klarschiff für die Passage machen, verzieren die Kinder unsere Eier mit Buntstiften oder Aufklebern. So sind sie in die Vorbereitungen eingebunden und beschäftigt.
Eier anmalen macht Spaß – das ganze Jahr über.
Tipp: Die Eier in kaltes Wasser legen, zum Kochen bringen und erst wieder nach dem Abkühlen aus dem Wasser nehmen. Spart Wasser und Energie und die Eier lassen sich leichter schälen.
Wir haben auch immer gerne “Ich sehe was, was du nicht siehst gespielt” und viel aus Papier gebastelt. Es gibt einfache Formen und hinterher wird mit dem gefalteten Tier/Fahrzeug o.ä. noch fleißig weiter gespielt.