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Die Blauwasser-Redaktion recherchiert, produziert und veröffentlicht praxisnahe Themen rund um das Reisen auf dem Wasser. Das Team besteht aus erfahrenen Seglern und Experten.
Eine Rallye rund um die Welt
Vor rund 500 Jahren gelang ihnen als ersten Menschen eine Weltumsegelung: Ferdinand Magellan hatte die Reise um den Globus anno 1519 begonnen. Nach dessen Tod setzte Juan Sebastian Elcano sie ab 1521 fort. Das soll gefeiert und mit einem weiteren Jubiläum verbunden werden – dem 20. Jahrestag der Gründung von Grande Large Yachting. Die renommierte französische Werftengruppe organisiert eine Rally rund um die Welt, exklusiv für die Eigner von Katamaranen und Einrumpfyachten der Marken Allures, Outremer, Garcia, Gunboat und Alumarine.
Die Routen
Um die globale Tragweite dieses Ereignisses zu unterstreichen, wird es drei Varianten geben (siehe Karte): eine „Tropische Route“ entlang der Barfußroute sowie zwei noch anspruchsvollere Strecken. Die „Südliche Route“ führt durch die Magellanstraße, die „Nördliche Route“ folgt der Nordwestpassage. Diese drei Routen verlaufen jeweils von Ost nach West und treffen bei Tahiti zusammen. Von dort aus werden alle Boote den letzten Teil der Rally zusammen segeln.
Projekte zum Klimawandel
Weil es durch die am wenigsten befahrenen Teile der Ozeane gehen wird, kooperiert man mit Ozeanografischen Instituten und Forschungszentren, um diese einmalige Gelegenheit zu nutzen.
Teilnehmer der Rally können eine aktive Rolle bei Projekten zu den Folgen des Klimawandels spielen. Dazu setzen die Segler Forschungsbojen in abgelegenen Gebieten und übermitteln Wetterdaten an meteorologische Einrichtungen.
Bei weiteren Citizen Science Projekten gilt es, Seevögel und andere Meerestiere zu beobachten oder ein Monitoring durchzuführen, wie etwa zum Vorkommen von Phytoplankton – produziert es doch einen Großteil des Sauerstoffs in der Atmosphäre.
Weitere Monitorings stehen an zum Säuregehalt und der Temperatur der Ozeane sowie ihrer Verschmutzung durch Plastik. Außerdem können Teilnehmer den Zustand der Korallenriffe dokumentieren. Diese globale Aktion soll auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Eisdecken der Arktis und Antarktis, das Great Barrier Reef und die Galapagosinseln verdeutlichen.
Globales Bildungsprogramm
Als Teil eines globalen Bildungsprogramms werden alle Segler auch dazu ermuntert, an ihrem Herkunftsort Kontakt mit einer örtlichen Schule (oder mehreren Schulen) aufzunehmen. Die jeweiligen Schüler und Schülerinnen können die Boote dann auf ihrem Weg um die Welt verfolgen. Kontakte zu bereits vorhandenen Ansprechpartnern bei Schulen entlang der Route werden ebenfalls hergestellt. Sie werden über den Verlauf der Rally informiert, und die Teilnehmer können sie bei der Ankunft besuchen.
Lokale Gemeinschaftsprojekte
Segler mit besonderen Qualifikationen können bei Zwischenstopps an lokalen Projekten teilhaben und notwendige Reparaturen oder Wartungsarbeiten durchführen. Um welche Gemeinschaftsprojekte es sich konkret handelt, hängt von den Vorschlägen der Einheimischen ab. Vorrang hat das, was am allernötigsten ist und am besten mit den Fähigkeiten und der Expertise der Segler zusammenpasst.
Die Routen im Detail
Tropische Route
2021
Start: Cherbourg/La Grande Motte (August/September) – Sevilla – Kanarische Inseln (September-November) – Barbados/Martinique (Dezember) – Überfahrt östliche Karibik (Dezember – Februar)
2022
Martinique (März) – San Blas – Panama (April) – Galapagos (April) – Marquesas (Mai) – Überfahrt Marquesas – Tuamotus (Mai–Anfang Juni) – Tahiti (Juni) – Überfahrt Society Islands (Juli) – Bora Bora (Ende Juli) – Überfahrt Cook Islands, Niue, Samoa (August) – Vava’u, Tonga (September) – Fiji – Noumea (Mitte Oktober) – Opua/Neuseeland (Anfang November)
Zwischenstopp in Neuseeland aufgrund der Zyklonsaison im südlichen Pazifik: November–Februar
2023
Auckland, Neuseeland (Februar) – Opua – Lord Howe Island – Sydney (März) – Australien (März–Mai) – Überfahrt Vanuatu (Juni) – Thursday Island (Torres Strait) – Überfahrt Indonesien (Juli–August) – Kokosinseln (Ende August) – Überfahrt Rodrigues – Mauritius (September) – La Reunion (Mitte Oktober) – Durban – Überfahrt Südafrika (November–Dezember)
2024
Kapstadt (Januar) – Namibia – St. Helena – Cabedelo, Brasilien (Februar) – Überfahrt Brasilien (März–April) – Azoren (Mai) – Heimkehr (Juni)
Südliche Route
2021
Start: Cherbourg/La Grande Motte (August) – Kanarische Inseln (September) – Kapverdische Inseln – Fernando de Noronha (Brasilien) – Cabedelo (Oktober) – Salvador da Bahia – Rio de Janeiro – Buenos Aires (November) – Argentinien und Patagonien – Mar del Plata – Puerto Madryn (Dezember)
2022
Magellanstraße – Überfahrt Chile–Fjordland (März) – Valdivia (Ende März) – Östliches Island (April) – Pitcairn – Gambierinseln – Tuamotus (Mai–Anfang Juni) – Tahiti (Juni) – ab dann, wie die tropische Route
Nördliche Route
2021
Start: Cherbourg (Mai) – Orkney Archipel (Juni) – Färöer – Reykjavik, Island – Überfahrt Südgrönland (Juli) – Nuuk (August) – Nordwestpassage (Ende August–September) – Dutch Harbor – Hawaii (Oktober)
Zwischenstopp Hawaii: November–März
Hurrikansaison nördlicher Pazifik: Mai–November
Zyklonsaison im südlichen Pazifik: November–Mai
2022
Honolulu, Hawaii (Ende März) – Marquesas (April) – Tuamotus (Mai–Anfang Juni) – Tahiti (Juni) – ab dann, wie die tropische Route
Die Idee zur Rallye
Die Idee zur Grand Large World Rally hatte Jimmy Cornell, der Initiator der Atlantic Rally for Cruisers (ARC), dem bisher weltweit größten transozeanischen Ereignis. In den letzten 33 Jahren organisierte Jimmy Cornell bereits sechs Round-the-World-Events, außerdem 36 transatlantische und zwei transpazifische Regatten. Im Jahr 1992, dem 500.. Jahrestag von Christoph Kolumbus Entdeckerreise, segelten 146 Yachten bei der America 500 die historische Route zur Neuen Welt. Es war das bislang größte Event zu 500-Jahr-Feiern.
Finde die Idee großartig wo wir mit unserer Tuvalu im Jahr 2021 die Weltumsegelung starten werden.