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Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.
Messenger und Tracker über Satelliten-Kommunikation
Mit dem GPSMAP 86i hat Garmin ein satellitengestütztes Kommunikationsinstrument herausgebracht, das für Langfahrtsegler interessant ist. Es handelt sich dabei um ein kleines Handgerät, mit dem Kurznachrichten und E-Mails über das Iridium-Satellitennetz gesendet und empfangen werden können. Garmin nennt diese Technik InReach und es gibt verschiedene Geräte, die auf dieser Basis arbeiten. In diesem Beitrag soll es nur um das GPSMAP 86i gehen, das speziell für Segler auf Langfahrt optimiert wurde.
Neben der Möglichkeit Kurznachrichten zu versenden und zu empfangen, bietet das GPSMAP 86i eine SOS-Funktion, wie man sie beispielsweise von einer EPIRB kennt, sowie diverse Tracking-Funktionen. Dazu gehört auch, dass ein Personenkreis, der den entsprechenden Internetlink kennt, die Position des Gerätes beziehungsweise die Crew an Bord einer Yacht auf einer Karte kontinuierlich verfolgen kann. Das könnte beispielsweise bei einer Ozeanüberquerung interessant sein. So sind die Familie oder auch Freunde stets im Bilde, wo sich das Gerät befindet. Das ist natürlich auch ein wichtiges Feature bei einem Seenotfall, insbesondere dann, wenn die Crew in die Rettungsinsel muss.
Mich hat das neugierig gemacht und so habe ich das Gerät auf drei längeren Passagen ausführlich getestet. Konkret: während der Überquerung der Biskaya (300 Seemeilen), auf dem Weg von der Algarve nach Madeira (500 Seemeilen) und auf einem Törn von La Palma nach Portugal (750 Seemeilen).
Hinweis: Telefonieren ist mit dem GPSMAP 86i nicht möglich.
Das Gerät
Der Messenger macht einen ziemlich robusten Eindruck, ist schwimmfähig und wasserbeständig. Die offizielle Schutzklasse ist IPX7, was für einen Schutz gegen „zeitweiliges Untertauchen“ steht. Das GPSMAP 86i ist knapp 18 Zentimeter lang, sieben Zentimeter breit und etwa viereinhalb Zentimeter dick. Das Display misst 3,8 mal 6,3 Zentimeter bei einer Bildschirmdiagonale von 7,6 Zentimetern – das entspricht drei Zoll. Das Display ist gut lesbar und dimmbar. Die Tastenbedienung erfolgt über acht Tasten und ein Cursor-Steuerfeld. Ein Slot für eine SD-Karte ist auch vorhanden.
Der GPSMAP 86i liegt gut in der Hand und wiegt 272 Gramm. Laut Hersteller beträgt die Akku-Laufzeit (integrierter Lithium-Ionen-Akku) bis zu 35 Stunden im Modus mit 10-minütigem Tracking und bis zu 200 Stunden im Expeditionsmodus.
Geladen wird das Gerät über ein USB-Kabel oder eine Ladeschale – beides gehört zum Lieferumfang. Die Ladeschale hat den Vorteil, dass das Gerät fest in der Halterung liegt und geladen werden kann, ohne dass die Gummiabdeckung auf der Rückseite geöffnet werden muss, wie es beim Laden über das USB-Kabel der Fall wäre. Bei geöffneter Gummiabdeckung auf der Rückseite könnte Wasser in das Gerät eindringen.
Die Ladeschale kann auch im Außenbereich verwendet werden. Das ist interessant, da es sich um ein satellitengestütztes Kommunikationssystem handelt und sich das Gerät für den besten Empfang nicht unter Deck befinden sollte. Ein geeigneter Montageort für die Ladeschale wäre somit das Cockpit.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des GPSMAP 86i erfolgt in mehreren Schritten.
1. Das GPSMAP 86i registrieren
Für die Nutzung der InReach-Technologie ist die Aktivierung des Gerätes erforderlich. Die Nutzer-Registrierung wird unter inreach.garmin.com vorgenommen. Die Registrierung erfolgt in sieben Schritten. Festgelegt werden neben den Benutzerdaten die Abrechnungsmodalitäten und eventuelle Notfallkontakte. Außerdem erfolgt logischerweise auch die Zuordnung des Gerätes zum kreierten InReach-Account. Für die Registrierung und Aktivierung ist es erforderlich, dass das Gerät eingeschaltet wird, da im Gerät Informationen abgerufen werden müssen, um es dem Account zuzuordnen.
2. Einen Tarif wählen
Ganz grundsätzlich kann zwischen Tarifen für Privatpersonen oder Unternehmen gewählt werden. Da wir Segler in der Regel privat unterwegs sind, werden im Folgenden die Tarife für Privatpersonen betrachtet, von denen es derzeit drei verschiedene gibt. Sie heißen: „Safety“, „Recreation“ und „Expedition“ und werden monatlich abgerechnet.
Safety-Tarif
Der Safety-Tarif ist, wie der Name schon sagt, für die Sicherheit gedacht. Dies ist der preiswerteste der drei Tarife, was die monatliche Grundgebühr angeht. Inklusive sind lediglich zehn Textnachrichten (160 Zeichen je Nachricht). Jede weitere Nachricht kostet beispielsweise 55 Euro-Cent. Dieser Tarif ist für all jene geeignet, die mit dem GPSMAP 86i nur selten kommunizieren wollen. Das könnte beispielsweise eine Crew mit kleiner Personenzahl sein, die eine längere Seestrecke über mehrere Tage zurücklegt und einmal am Tag eine Nachricht mit der aktuellen Position und einem kurzen Statusbericht an die Daheimgebliebenen senden möchte. Außerdem ist jeder Trackingpunkt kostenpflichtig (zehn Cent pro Punkt).
Recreation-Tarif
Dieser Tarif ist etwas teurer bei der monatlichen Grundgebühr als der Safety-Tarif und dafür sind 40 Textnachrichten sowie ein unlimitiertes Tracking inklusive. Der Mindestabstand zwischen zwei Tracking-Punkten liegt bei zehn Minuten. Das sollte für uns Segler allemal ausreichen – auch dann, wenn wir Regattasegeln. Wer mehr als 40 Nachrichten pro Monat versendet, zahlt auch hier 55 Euro-Cent für jede weitere Nachricht.
Expedition-Tarif
Dieser Tarif ist noch etwas teurer als die anderen beiden Tarife bezogen auf die monatliche Grundgebühr. Dafür ist in diesem Tarif weder die Anzahl der versendeten Nachrichten noch die Anzahl der Tracking-Punkte limitiert. Außerdem beträgt der Mindestabstand zwischen zwei Tracking-Punkten nur zwei Minuten. Das wäre dann der Tarif für Dauer-Benutzer.
Ein Abonnement-Modell wählen
Wie zu erkennen ist, ist jeder der Tarife für eine unterschiedlich starke Nutzung gedacht. Außerdem kann ein gewählter Tarif in zwei verschiedenen Abonnement-Modellen gebucht werden. Wahlweise als Jahresvertrag mit fester Grundgebühr oder als flexibler Vertrag, bei dem die Tarife beliebig gewechselt oder gar ausgesetzt werden können.
Für mich persönlich ist die flexible Variante die interessantere Variante, weil ich das System eher gelegentlich auf längeren Überfahrten und weniger beim küstennahen Segeln benötige. Außerdem benötige ich es derzeit nur saisonal, da ich nicht durchgehend an Bord bin. Das ist bei vielen Seglern, die ich kenne, jedoch anders.
Funktionen des GPSMAP 86i
Bei der ersten Inbetriebnahme war ich ziemlich überrascht, wie viele verschiedene Apps im Hauptmenü zu finden sind – in Summe 33 Stück! Das suggeriert einen immensen Funktionsumfang. Bei näherer Betrachtung bestätigt sich, dass der Funktionsumfang in der Tat sehr gut ist, man hätte aber einige Apps zusammenführen können. Es wirkt ein wenig so, als ob das Menü künstlich aufgebläht wurde.
Darüber hinaus sind für Segler längst nicht alle Funktionen von Bedeutung. Das liegt daran, dass das Gerät ursprünglich für den Outdoor-Betrieb an Land und weniger auf dem Wasser konzipiert wurde. Nichtsdestotrotz sind auch für Segler viele wertvolle Funktionen vorhanden. Und auch wir Segler machen ja hin und wieder Landausflüge, bei denen das Gerät beispielsweise im Wanderrucksack in abgelegenen Gebieten durchaus eine wertvolle Hilfe sein kann.
Folgende Dinge sind mit dem GPSMAP 86i möglich:
SOS – einen Notruf absenden
Die vermutlich wichtigste Funktion des Gerätes ist, dass damit ein Notruf abgesetzt werden kann. Da die Kommunikation auf dem Satellitennetz von Iridium basiert und dieses Netz den gesamten Planeten umspannt, ist das Absetzen eines Notrufes weltweit möglich. Damit wird der GPSMAP 86i zu einer persönlichen EPIRB. Mehr noch: Durch den eingebauten Messenger kann in einer Notsituation mit dem Systemoperator gechattet werden – zumindest solange, wie der Akku geladen ist. Das ist ein gravierender Vorteil gegenüber einer klassischen EPIRB, dennoch ersetzt das System keine EPIRB, da eine EPIRB völlig autark arbeitet und die Stromversorgung deutlich zuverlässiger geregelt ist. Allerdings ergänzen sich die beiden Systeme hervorragend.
Der Notruf wird über eine große Taste, die sich an der Außenseite des Gerätes befindet, ausgelöst, indem die Taste für ein paar Sekunden gedrückt gehalten wird. Damit der Notruf nicht versehentlich ausgelöst wird, befindet sich die SOS-Taste unter einer Gummikappe, die mit dem Wort „SOS“ beschriftet ist.
Bevor der Notruf endgültig scharf geschaltet wird, warnt das Gerät zunächst akustisch und optisch für 20 Sekunden vor, sodass der Alarm gegebenenfalls noch zurückgenommen werden kann, falls es sich um ein Versehen handelt – beispielsweise, wenn das Gerät unbeabsichtigt in die Hände von Kleinkindern geraten ist.
Der Notruf wird über GEOS Worldwide abgewickelt. Wenn ein Notfall ausgelöst wird, übermittelt das Gerät die aktuelle Position und über den eingebauten Messenger setzt sich ein Mitarbeiter aus der Notfallzentrale von GEOS mit dem Absender in Verbindung. Nachdem die Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden, werden zudem persönliche Ansprechpartner des Havaristen kontaktiert, sofern diese bei der Registrierung des GPSMAP 86i als Notfallkontakt hinterlegt wurden. Außerdem kann der Notruf zurückgenommen werden, für den Fall, dass eine Lösung gefunden wurde.
Hinweis: Ich selbst habe keinen Notfall ausgelöst, damit nicht versehentlich Rettungsmaßnahmen durch meinen Gerätetest eingeleitet werden. Allerdings veranschaulicht das folgende Video des Herstellers sehr gut, was passiert, wenn die SOS-Taste gedrückt wird.
Der Messenger: Kurznachrichten versenden und empfangen
Anders als bei einem Mobilfunktelefon oder Smartphone hat das GPSMAP 86i keine eigene Telefonnummer. Es ist also nicht möglich, einem größeren Personenkreis vor Reiseantritt die eigene Telefonnummer mitzuteilen. Wer mit einer bestimmten Person kommunizieren möchte, muss dieser vom Messenger aus zunächst eine Nachricht senden und sie dadurch autorisieren. Die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse des Empfängers landet damit automatisch auf einer sogenannten Whitelist und ist folglich berechtigt, durch Antworten mit dem Geräteinhaber zu kommunizieren.
Als Absender-Telefonnummer taucht beim Empfänger im Display eine dynamisch zugewiesene Mobilfunknummer auf (siehe nächster Screenshot links – oben), die zum InReach-System gehört. Da ich im Test an einen Empfänger mit einer deutschen Mobilfunknummer geschrieben habe, war meine Absender-Telefonnummer ebenfalls eine deutsche Mobilfunknummer. Das ist sinnvoll, weil so dem Empfänger die Möglichkeit gegeben wird, kostenneutral zu antworten, da er nicht an eine kostspielige Telefonnummer des Iridium-Netzwerks antwortet, sondern an eine deutsche Mobilfunknummer.
Außerdem wird beim Übertragen einer Nachricht stets die aktuelle Position in Form einer Internetadresse mitgesendet, sodass der Empfänger durch Aufruf der Internetadresse sehen kann, wo sich der Absender gerade befindet. Das erspart das mühsame Eintippen von Positionsdaten und ist ein schönes Feature, wie ich finde.
Jede verfasste Nachricht kann als SMS oder E-Mail an eine oder mehrere Personen gleichzeitig versendet werden und ist auf 160 Zeichen pro Nachricht limitiert. Im Editor ist stets die verbleibende Restzeichenzahl zu erkennen. Auf SMS kann direkt geantwortet werden. Bei E-Mails ist das so nicht möglich. Hier muss ein Link, der in der E-Mail enthalten ist, angeklickt und über eine Weboberfläche geantwortet werden, was allerdings unkompliziert funktioniert.
Eine Nachricht kann wahlweise direkt am Gerät oder über ein via Bluetooth gekoppeltes Smartphone eingegeben und versendet werden. Für die Smartphone-Kopplung wird die Garmin Explore App benötigt. Die Eingabe über das Smartphone ist von Vorteil, da die Bedienung der im Gerät integrierten Bildschirmtastatur über die Cursortasten recht mühsam ist. Mit der Zeit bin ich aber immer schneller in der Bedienung geworden.
Grundsätzlich macht das System auf dem Gerät auch Wortvorschläge, allerdings sind diese nicht zwingend geeignet. Beispielsweise ist das Wort „Wind“ nicht hinterlegt. Anderes Beispiel: Das Gerät kennt keine Wochentage. Wenn ich also von meiner Ankunft schreiben und sagen möchte, dass ich „am Sonntag ankomme“, dann kennt das System das Wort Sonntag nicht und schlägt stattdessen „Sonne“ oder „Song“ vor. Das ist nicht unbedingt hilfreich, zumal „Sonntag“ ein recht langes Wort ist. Es ist aber auch nicht weiter schlimm, da die meisten Nutzer vermutlich das gekoppelte Smartphone verwenden werden, weil dies viel komfortabler ist und dann spielt das keine Rolle mehr.
Immer wenn das Gerät eine Nachricht übertragen oder empfangen hat, gibt es ein akustisches Signal von sich. Ich finde das praktisch, es kann in den Einstellungen aber auch deaktiviert werden.
Tracking
Eine weitere Funktion auf dem GPSMAP 86i ist das Tracking. Das Tracking läuft vollautomatisch, wenn es aktiviert wird, und es können folgende Intervalle eingestellt werden: 10 Minuten, 20 Minuten, 30 Minuten, 1 Stunde, 2 Stunden oder 4 Stunden.
Auf dem bevorstehenden Bild sind folgende Dinge zu sehen: eine Stecknadel am Startpunkt in etwa auf der Höhe von Madeira. Die pinke Linie zeigt den direkten Weg zur aktuellen Position vor der Küste von Portugal an, die hellblaue Linie zeigt die tatsächlich gefahrene Route beziehungsweise die Tracking-Informationen an. Sie ist unterbrochen, da wir das Tracking nicht durchgehend haben laufen lassen.
Tracking-Informationen können öffentlich geteilt werden – beispielsweise ist es auch möglich, mit Facebook oder Twitter zu verknüpfen. Zudem kann jede Person, die den Link kennt, das Tracking aufrufen.
Karten
Auf dem Gerät ist eine weltweite Basiskarte vorinstalliert. Es ist aber auch möglich, Garmin-Seekarten hinzuzufügen. Dann wird das Gerät zusätzlich zum Miniplotter. Diese Funktion habe ich allerdings nicht ausprobiert.
Weitere Garmin-Geräte koppeln
Wenn weitere Navigationsgeräte von Garmin an Bord vorhanden sind, können diese ebenfalls mit dem GPSMAP 86i über die App Connect-IQ gekoppelt werden. Die Navigationsdaten stehen dann zusätzlich auf dem Gerät zur Verfügung und sind dort ablesbar. Ich habe das mal mit den Winddaten gemacht, wie auf dem nachstehenden Bild zu erkennen ist.
Darüber hinaus ist es auch möglich, den Autopilot an Bord, sofern er von Garmin stammt, mit dem GPSMAP 86i zu steuern. Eine entsprechende App ist auf dem Gerät vorgesehen. Das gleiche gilt für die Musiksteuerung bei Geräten der Marke Fusion. Sie können ebenfalls gekoppelt werden.
Datenanzeigen
Im Gerät gibt es diverse Anzeige-Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Daten. Beispielsweise ist ein Höhenmesser integriert, ebenso ein Reisecomputer oder ein Kompass. Sämtliche anzuzeigende Datenfelder können frei zusammengestellt werden, so, wie man es von vielen klassischen GPS-Geräten kennt.
Außerdem können die GPS-Filter angepasst werden und so die Geschwindigkeits- und Kursanzeigen gedämpft beziehungsweise geglättet werden.
Wetter
Mit dem Gerät können auch Wetterinformationen abgerufen werden. Das würde ich aber nicht überbewerten. Es besteht zwar die Möglichkeit, neben dem klassischen Landwetter auch sogenanntes Premium-Seewetter abzurufen, allerdings handelt es sich hierbei um eine relativ rudimentäre Vorhersage, die nur für eine Position gültig ist.
Wir Segler sind mit Gribfiles und Windflussdiagrammen in der heutigen Zeit ja sehr verwöhnt, was die optische Darstellung von Wettervorhersagen angeht. Da kann ein Messenger mit 3-Zoll-Display logischerweise eher nicht mithalten. Alternativ zur Textdarstellung ist auch eine Kartendarstellung möglich. Auf vier verschiedenen Karten können ein Regenradar, die Wolkenabdeckung, die Temperaturen und der Wind angesehen werden.
Weitere Funktionen
Es gibt noch unzählige weitere Funktionen, die aber nicht die gleiche Wichtigkeit für Segler wie die vorstehenden haben, und es sprengt den Rahmen sie alle hier ausführlich im Detail vorzustellen. Ich möchte sie aber der Form halber in aller Kürze erwähnen.
Wegpunkte und Routen
Zu den weiteren Funktionen gehören auch die klassischen Funktionen, die jedes GPS-Gerät hat, wie das Anlegen von Wegpunkten und das Zusammenstellen von Routen. Dies kann wahlweise direkt auf dem Gerät oder über ein gekoppeltes Smartphone erfolgen. Dazu gehört auch, dass Tracks im- und exportiert werden können.
Benachrichtigungen
Wenn ein Smartphone gekoppelt ist, werden sämtliche Benachrichtigungen, die auf dem Smartphone eingehen, auch auf dem Messenger abgebildet. So wurde mir beispielsweise im Hafen, als mein Smartphone empfangen hatte, auch auf dem GPSMAP 86i mitgeteilt, dass ein Paket in der Redaktion zugestellt wurde beziehungsweise welche Neuigkeiten mich auf Facebook erwarten.
Birds Eye Direct
Diese App erlaubt das Herunterladen von Satellitenbildern auf das Gerät. Hierfür wird eine WLAN-Verbindung mit Internetzugang benötigt. Ich habe das einmal exemplarisch mit dem Hafenplan der Marina de Lagos gemacht. Grundsätzlich ist das praktisch, beispielsweise bei der Einfahrt in ein Atoll oder eine Lagune sowie beim Wandern.
Taschenlampe
In das Gerät wurde auch eine Taschenlampe integriert. Sie ist dimmbar und kann auch bestimmte Blinkmuster aussenden, wie beispielsweis ein SOS. Ich kann nicht abschätzen, wie hoch die Reichweite ist, aber das könnte auf See in der Rettungsinsel von Interesse sein.
Sonstige Funktionen
Es gibt noch eine Menge weitere Funktionen, wie Taschenrechner, Handpeilkompass, Flächenberechnung, Kalender, Sonne- und Mond-Zeiten, Fotobetrachter, Wecker oder Stoppuhr.
Fazit
Man merkt bei der Benutzung schnell, dass Garmin sich sehr viele Gedanken gemacht hat, was mit dem Gerät alles möglich sein soll und im Ernstfall weiterhelfen kann, wie beispielsweise das SOS-Signal bei der Taschenlampe oder die lange Akku-Laufzeit. Auf den ersten Blick wirkt die Fülle an Möglichkeiten und Apps zwar etwas unübersichtlich, aber das legt sich mit der Zeit, wenn man erst einmal verstanden hat, was wofür gedacht ist.
Auf jeden Fall ist das GPSMAP 86i ein wichtiges Backup bei einem Seenotfall, da hiermit sehr gut kommuniziert werden kann, sofern nicht ohnehin ein Satellitentelefon mitgeführt wird. Hilfreich ist auch, dass es sich um ein Gerät mit hoher Schutzklasse handelt, das alles in einem System vereint und es somit „idiotensicher“ ist. Nicht nur auf dem Wasser auch an Land, wenn die Handyabdeckung einmal schwierig ist.
Als sehr praktisch empfinde ich die unkomplizierte Messenger- und Tracking-Funktion, insbesondere auch in Verbindung mit einem Smartphone. Es ist zwar eine vom Funktionsumfang her einfache Erreichbarkeit, aber eine effektive. Was mir daran gefällt, ist, dass das System unkompliziert ist. Ich muss mich einmal registrieren und kann dann – sofern ich den flexiblen Tarif wähle – das Gerät jederzeit aktivieren, wenn ich es brauche, und in den anderen Zeiten deaktivieren. Das schont die Bordkasse und kann für Crews, die nicht ständig Ozeane überqueren und nur gelegentlich eine solche Kommunikationsmöglichkeit benötigen, von Interesse sein – etwa bei der Überquerung der Biskaya. Damit wird der GPSMAP 86i zu einer interessanten Alternative zum klassischen Satellitentelefon mit seinen tendenziell komplizierten und kostspieligen Preisstrukturen – auch wenn man damit nicht telefonieren kann.
Es gibt noch flexiblere Tarife für den GPSMAP86i von ProteGear, mit zusätzlichen Services wie einer eigenen Email-Adresse, TenderTracking, Roaming Geofences uvm.
Ein objektiver Vergleich zum Yellow Brick von Irridium wäre interessant.
Guten Morgen,
Kannst Du noch ein Bild mit der graphischen Darstellung der Seewetterkarte veröffentlichen?
Liebe Grüsse, Thomas
Warum finde ich keine Spezifikationen zum für das GPSMap 86i notwendigen Ladegerät? Stelle ich mich nur zu ungeschickt an? Das ist ja möglich.
Was mir auffällt ist, dass – wenn ich die Garmin Seite besuche und bei Zubehör suche – ein Foto eines passenden Ladegerätes zu sehen ist. Die Auflösung ist aber derart niedrig, dass beim besten Willen die von mir gewünschten Spezifikationen nicht zu erkennen sind. Soll damit – Fragezeichen – die Anschaffung eines Garmin Originalnetzteils erzwungen werden und verhindert wrden, dass man ein vielleicht schon vorhandenes Netzteil nutzt?
Da ist ein USB-Kabel dabei. Also alles ganz unkompliziert
Tipp: flexible Datentarife gibt es bei Protegear.
Würdet ihr das Gerät für eine Atlanik Überquerung auf der Barfußroute empfehlen? Der Preis der Pakete ist recht günstig um von einer Person von zuhause mit Wetter Updates versorgt zu werden? Oder was würdet Ihr empfehlen?
Wie sieht es mit den Frei Nachrichten aus? Zählen diese nur für versendete Nachrichten oder auch für Empfangene Nachrichten.
liebe Grüße
Christoph
Hallo Leute,
habe den 86i seit 1 Jahr. Klar zu empfehlen. Mir ist leider ein Mißgeschick passiert: habe den internen Speicher formatiert und nicht – wie gewollt – die SD-Karte. Nunmehr verbindet sich das Gerät nicht mehr mit dem Rechner (Mac). Vermutlich ein Treiberproblem. Sonst könnte ich die Software über Garmin Express downloaden. Kann jemand helfen?
LG
Peter