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An Bord der Hanseat 35 „Herr Nilsson“ mit Freundin Katrin im Sabbatical entlang der europäischen Küsten unterwegs.
Einst fragte ich mich, wie man das eigene Schiff auf einer Langfahrt oder Weltumsegelung vor ungebetenen Gästen schützen kann und gleichzeitig eine gute Belüftung erreichen kann. Auf fast allen Schiffen, die ich kenne, nutzen die Eigner aufgestellte Luken um eine gute Belüftung herbeizuführen. Dies steht im Widerspruch zur Sicherheit, da man praktisch bei offener Haustür schläft.
Vor diesem Hintergrund hatte ich eine Idee für eine einfach zu verwirklichende Lukensicherung, die fast jeder Eigner selber nachbauen kann. Benötigt werden vier Pfostenlaschen (auch U-Stützschuhe genannt), zwei Gewindestangen und vier Langmuttern.
Das Material: Vier U-Stützschuhe, zwei Gewindestangen und vier Langmuttern.
Als Vorbereitung werden die Gewindestangen auf die benötigte Länge gekürzt. Sie entspricht in der Regel der Breite der Luke.
Nun werden die Stützschuhe seitlich in die offene Luke gesteckt (zwei auf jeder Seite) und die Langmuttern auf die Enden der Gewindestangen gedreht – in etwa so weit, dass am Ende rund fünf Zentimeter Gewinde zu sehen sind. Danach werden die Gewindestangen diagonal in die Löcher der Stützschuhe gesteckt.
Die Gewindestangen werden “diagonal” in Stützschuhe gesteckt.
Abschließend Stange und Stützschuhe in die gewünschte Position schieben und die Langmuttern anziehen. Beim Festziehen werden die Stützschuhe seitlich in den Luken festgeklemmt. Das ist alles.
Mit einem einfachen Schlüssel können die Muttern angezogen werden.
Tipp: Um eine Stolperfalle zu verhindern, habe ich eine Seite des Stützschuhs (die nach außen/oben stehende) abgeflext. Die Enden habe ich geschliffen und zusätzlich mit Gewebeband umklebt, um Verletzungen durch scharfe Kanten vorzubeugen.
Gut zu sehen, wie die Stützschuhe eingeklemmt werden.
Die Einbruchsicherung kann von Hand nicht gelöst werden. Mit Werkzeug kann man die Langmuttern natürlich auch von außen abmontieren. Allerdings geht es ja in erster Linie darum, Gelegenheiten zu vereiteln. Wenn jemand mit Werkzeug im Gepäck einbrechen möchte, dann kommt er ohne größere Probleme auch rein. Ob durch die Luke oder den Niedergang.
Fertig: Die offene Luke ist geschützt.
Ich kann nicht einschätzen, ob das System für alle Schiffs- bzw. Lukenmodelle passt – uns hat es auf jeden Fall geholfen und ich wollte euch die Idee nicht vorenthalten.
Hier auch noch eine Video-Anleitung:
Hallo Markus, Avielen Dank, dass Du Deine Idee mit uns teilst. Der Ansatz eine überraschendes Eindringen zu verhindern oder zu Verzögern ist genau richtig, um der Crew im Falle eines Falles Zeit für Notruf oder Gegenwehr zu geben. Das von Dir vorgeschlagene System hat allerdings den Haken, dass es auch von der Crew nicht schnell und ohne Wekzeug geöffnet werden kann. So ist im Fall von Feuer oder Wassereinbruch ein ggf. wichtiger Fluchtweg versperrt, die Kajüte wird bei Rauchentwicklung zu einer tödlichen Falle. Vielleicht siehst Du noch ein Schnellöffner vor, der nur durch die Crew bedient werden kann? Auch vor… Mehr lesen »
Hallo Fritze, danke für deinen Kommentar. Habe ihn jetzt erst gelesen – also sorry für die späte Antwort. Du hast in den angesprochenen Punkten in jedem Fall recht. Man sollte darauf achten, dass man sich den Fluchtweg nicht unnötig versperrt!!! Daher ganz kurz, wie wir es machen: 1. Auf See haben wir die Sicherung niemals drin, sondern nur im Hafen / der Marina. 2. Wir haben außerdem eine Mittelluke im Salon, die groß genug ist, dass wir auch dort im Notfall rauskönnen. Sind wir irgendwo an Land unterwegs, dann ist diese Luke zu und die Vordere (mit der Einbruchssicherung) offen.… Mehr lesen »
Ich hätte noch einen weiteren Tip: Damit die Langmuttern der Gewindestangen von aussen nicht einfach rausgedreht werden können, könnte man auf der Innenseite der Halterungen selbstsichernde kurze Muttern verwenden, die sicherlich viel schwerer aufzudrehen sind. Man kann sie von aussen auch nicht sehen.