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Seit der Kindheit ist Ulrich unter Segeln auf dem Wasser unterwegs. Auf der rauen Nordsee genauso wie in allen Mittelmeerrevieren oder in exotischen Destinationen wie der Karibik oder den Seychellen. Heute ist er der Chef der renommierten Yachtcharteragentur CHARTERWELT, die jährlich Hunderte von Seglern aufs Wasser bringt. Seiner Segelleidenschaft geht er trotzdem weiter nach, auf der persönlichen Bucket-List stehen zurzeit Madagaskar und Neukaledonien.
Alter, Größe, Schiffstyp, Kabinenaufteilung, Ausstattung – worauf kommt es bei der Auswahl der Charteryacht an?
Wer einen Charterurlaub unter Segeln plant, benötigt eine Yacht. Welche Auswahlkriterien sind wirklich wichtig und welche spielen eher keine Rolle? Oder anders gefragt: Gibt es für unterschiedliche Crewkonstellationen, Vorhaben, Erfahrungen, Geldbeutel oder Reviere auch Unterschiede bei der Bewertung der Auswahlkriterien einer Yacht?
Einige Crews zum Beispiel entscheiden sich dazu, ausschließlich neue Schiffe zu buchen. In der Annahme, ein perfektes Schiff ohne Probleme zu bekommen. Andere Crews versuchen Geld zu sparen und buchen eine kleine oder in die Jahre gekommene Charteryacht. Ein ganz anderer Trend ist dagegen der Wunsch nach mehr Privatsphäre, bei der jedes Crewmitglied eine eigene Kabine hat. Für andere sind wiederum Ausstattungsmerkmale wie Wassermacher, Klimaanlage, Lattengroß oder Bugstrahlruder entscheidend. Dazu kommen Fragen nach der Kabinenaufteilung, Anzahl der Nasszellen, Ausrüstung oder dem Alter der Yacht. Oder welche Bedeutung die Entscheidung für einen Katamaran oder einen bestimmten Yachthersteller hat.
In diesem Artikel geht es somit ausschließlich um die Yacht selbst: Welche Auswahlkriterien gibt es, welchen Einfluss haben diese und unter welchen Umständen sind diese für wen von Bedeutung? Im Folgenden betrachten wir diese Aspekte einer Charteryacht:
- Schiffstyp
- Alter
- Größe
- Layout (Kabinenaufteilung)
- Ausstattung
Wer mehr über den Chartermarkt und die sichere Buchung einer Charteryacht wissen möchte, findet in diesem Artikel wertvolle Informationen.
Der Schiffstyp der Charteryacht
Katamaran versus Kielyacht
In der Praxis gibt es bei der Frage Katamaran oder Kielyacht wenig Beratungsbedarf, die meisten Crews haben diese Entscheidung bereits im Vorfeld getroffen. Das macht auch Sinn, da es sich hier in erster Linie um eine Geld- und Komfortfrage handelt: Katamarane kosten im Vergleich zu Kielyachten mit der gleichen Anzahl an Kabinen im Mittel um die 50 Prozent mehr Chartergebühren. Auch bei den Nebenkosten (Hafengebühren, Diesel, Endreinigung) muss mit Extrakosten in dieser Größenordnung gerechnet werden.
Das Geld ist investiert in ein deutlich größeres Platzangebot in allen Bereichen: Cockpit, Kabinen, Nasszellen, Küche, Salon und Decksflächen bieten damit ein enormes Plus an Komfort. Das aufrechte Segeln ohne Schräglage und das dadurch bei Segelneulingen verbundene Sicherheitsgefühl mag ebenfalls ein Entscheidungskriterium für den Katamaran sein. Dazu haben große Katamarane oft auch zusätzliche Extraausstattungen wie einen Wassermacher.
Die Segeleigenschaften sprechen dagegen eher für eine Kielyacht, insbesondere bei schwachen Winden und Am-Wind-Kursen. Von daher ist die Frage „Katamaran oder Kielyacht“ auch eine Glaubensfrage: Will ich sportlich segeln oder mit dem Wohnmobil aufs Wasser?
Die Entscheidung für einen Katamaran aus Gründen des geringen Tiefgangs ist in der Praxis eher zweitrangig. Lediglich in einigen tropischen Revieren (wie beispielsweise den Bahamas) stehen Charterseglern mit einem Katamaran signifikant mehr Optionen zur Verfügung als Seglern auf Kielyachten (insbesondere Ankerplätze).
Hersteller und Sondermodelle
Die großen Charterflotten dieser Welt werden von europäischen Serienyachtherstellern wie Bavaria, Hanse, Beneteau, Jeanneau, Dufour oder Elan dominiert. Bei den Katamaran-Herstellern sind neben den europäischen Yachtherstellern (Bali, Lagoon, Fountaine Pajot, Nautitech) auch die Modelle von Robertson and Caine aus Südafrika auf dem Markt.
Die wenigsten Chartersegler haben in Bezug auf diese Hersteller eindeutige Präferenzen. Das ist auch nachvollziehbar, da die objektiven Unterschiede zwischen den Herstellern zumeist gering und die Qualität und der Preis vergleichbar sind. Andere Kriterien wie Alter, Ausstattung, Kabinenaufteilung, Wartungszustand etc. sind hier als Entscheidungskriterium deutlich wichtiger.
Höchstens werfttypische oder bauliche Gegebenheiten können hier noch eine Rolle spielen: Sehr viele der heutigen Schiffe mit ihren breiten Hecks haben zum Beispiel eine Doppelruderanlage, die das Manövrieren des Schiffes etwas schwieriger macht. Oder das werfttypische Konzept einer Selbstwendefock von Hanse oder Dufour, die das Segeln etwas vereinfacht.
Der Chartermarkt für Sondermodelle von hochwertigen Yachtherstellern ist äußerst klein und macht vermutlich nicht viel mehr als zwei Prozent aus. Wer aber zum Beispiel Wert auf schnelles Segeln mit einem Performance-Cruiser legt, findet auch Schiffe von Salona, Pogo, X-Yachts, Grand Solei, Outremer, RM Yachts und anderen auf dem Markt.
Auch hochwertige Fahrtenyachten von zum Beispiel Halberg Rassy oder Alubat finden sich vereinzelt. Entweder bei Spezialveranstaltern oder als Einzelstück in herkömmlichen Charterflotten. Da diese Schiffe in der Anschaffung signifikant teurer sind, muss hier auch mit deutlich höheren Chartergebühren gerechnet werden.
Das Alter der Charteryacht
In den großen internationalen Charterflotten bleiben die oft in Kaufcharter-Modellen bereitgestellten Yachten in der Regel etwa sechs bis sieben Jahre im Programm und werden dann durch neue Schiffe ersetzt. Manche Firmen betreiben einzelne oder mehrere Yachten auch über diese Zeitspanne hinaus oder bieten mit einer Art Economy-Flotte auch ältere Schiffsmodelle an. Grob geschätzt kann man sagen, dass die Preisersparnis in Bezug auf das Alter der Yacht durchaus bis zu 30 Prozent betragen kann.
Das Alter der Charteryacht ist aber keinesfalls zwingend das entscheidende Merkmal, vielmehr gilt auch: Bei der Bewertung eines Angebots sticht der Pflegezustand einer Charteryacht ganz klar das Alter der Yacht! Denn tatsächlich gibt es drei Jahre alte Schiffe im Markt, die in einem erbärmlichen Zustand sind, und umgekehrt zehn Jahre alte Schiffe, die keine Wünsche offenlassen.
Das Problem ist hier natürlich die Frage, wie das Thema Pflegezustand überprüft werden kann. Sind bei Internetangeboten zum Beispiel nur Werft- und keine Originalfotos vorhanden und wird auch nicht der Name des Flottenbetreibers genannt, macht es die sowieso schon schwierige Einschätzung noch einmal schwieriger.
Hier helfen entweder Empfehlungen von verlässlichen Segelfreunden, der gute Ruf eines Charteranbieters oder die Einschätzungen von Marktkennern. Viele renommierte Charteragenturen (Vermittler) verwenden beispielsweise viel Zeit und Mühe darauf, ihren Kunden nur Schiffe von Partnern anzubieten, die in Bezug auf den Pflege- und Wartungszustand einen bekannt guten Job machen. Oder sie bieten von anderen Anbietern nur die Schiffe an, die nicht älter als drei, vier Jahre sind. Dazu kennen diese Vermittler dann oft auch die Charterfirmen sehr genau, bei denen preisbewusste Kunden auch ohne Probleme ein zehn Jahre altes Schiff buchen können.
Die Größe der Charteryacht
Die Größe der Yachten im Chartermarkt, die auch ohne Skipper gemietet werden können (Bareboat-Charter), bewegt sich zwischen 30 und 56 Fuß Länge (etwa zwischen neun und 17 Meter). Bei Katamaranen beschränkt sich das Angebot auf Größen zwischen 36 und 52 Fuß. Die notwendigen Befähigungsnachweise (Führerscheine) für alle diese Größen sind identisch. Mögliche Rückfragen oder das Einfordern von Erfahrungsnachweisen können dabei bei großen Yachten schon mal eher vorkommen.
Natürlich ist die gewählte Schiffsgröße auch eine Komfortentscheidung. Je größer die Yacht, desto mehr Platz, Lebensraum und Privatsphäre stehen zur Verfügung. Diese Kosten-Nutzen-Abwägung ist eine individuelle Entscheidung, die im Idealfall aber von der ganzen Crew getragen wird. Zumal die finanziellen Mittel sowie das Bedürfnis nach Komfort und Privatsphäre sehr unterschiedlich sein können.
Die Größe der Yacht an das eigene Können anzupassen, richtet sich in erster Linie an den Skipper, der für die Schiffsführung verantwortlich ist. Er muss entscheiden, ob er sich das Handling der Yacht zutraut und bis zu welcher Größe oder welchem Schiffstyp er bereit ist, neue Erfahrungen zu machen. Pauschal lässt sich feststellen, dass mit der Größe der Yacht auch das Handling anspruchsvoller wird, insbesondere bei Manövern in Häfen.
Vereinzelt hat auch das Revier Einfluss auf die Größe der Yacht. Ein Bummeltörn durch die kleinen Inselhäfen der dänischen Südsee ist mit einer 50 Fuß großen Yacht kaum möglich, dazu sind die Liegeplätze dort einfach zu klein. Auch sonst gibt es mit einer kleinen Yacht in vielen Revieren oft mehr (und preiswertere) Möglichkeiten zum Festmachen.
Ganz anders kann dagegen die Bewertung der Yachtgröße in anspruchsvollen Revieren wie den Atlantischen Inseln (Kanaren, Kapverden, Azoren) oder der Karibik ausfallen. Hier, auf Etappen im offenen Atlantik, verspricht ein großes Schiff mehr Sicherheit und Stabilität. Sind die Reviere dazu überwiegend Ankerreviere, entfällt auch das anspruchsvollere Handling großer Yachten in Häfen. Und: Müssen in einem Revier auch längere Etappen gesegelt werden, bieten große Schiffe durch ihr höheres Geschwindigkeitspotenzial kürzere Seezeiten.
Die Kabinenaufteilung und das Layout von Charteryachten
Natürlich stehen das Layout und die Kabinenanzahl und -aufteilung in einem direkten Zusammenhang mit der Schiffsgröße. Deshalb hier vorab ganz allgemein: Nur bei den kleinen Kielyachten zwischen 30 und 34 Fuß gibt es ein Layout mit nur zwei Doppelkabinen für kleine Crews (viele haben aber selbst in dieser Schiffsgröße auch schon drei Doppelkabinen). Bis 40 Fuß Größe sind in den meisten Fällen drei geräumige Doppelkabinen zu finden (zwei achtern, eine im Vorschiff). Ab 41 Fuß gibt es die ersten Modelle mit 4 Doppelkabinen, wobei die beiden Kabinen im Vorschiff dann bisweilen recht schmal ausfallen. Ab etwa 49 Fuß finden sich auch Kielyachten mit fünf Doppelkabinen, von denen eine dann oft auch eine Stockbettkabine ist (zwei Einzelkojen übereinander).
Für deutlich mehr Platz und Komfort gibt es auch große Yachten um die 50 Fuß mit nur drei Doppelkabinen. Diese sogenannte Eignerversion ist durchaus beliebt, zumal dann nicht nur die Kabinen (insbesondere die sogenannte Eignerkabine) ein deutliches Plus am Raumangebot bieten.
Bei Katamaranen kann man sehr pauschal festhalten: Fast immer gibt es vier weitestgehend gleichberechtigt große Doppelkabinen (in jedem Rumpf zwei). Nur kleine Katamarane, wie zum Beispiel der Mahe 36, haben auch mal nur drei Doppelkabinen. Ab etwa 47 Fuß geht es auf Katamaranen dann los mit fünf Doppelkabinen, ab etwa 50 Fuß auch mit sechs.
Sogenannte Skipperkabinen, die nur von Deck aus über eine Luke erreichbar sind, sind in der Regel nur auf großen Yachten vorhanden. Für ein Crewmitglied sind diese Kabinen kaum zu empfehlen, in der Regel sind diese sehr klein und stickig, weit weg vom sozialen Geschehen und auf See bisweilen nicht erreichbar.
Auch die Anzahl von Nasszellen (Toiletten- und Duschkabinen) ist für viele von Bedeutung. Familiencrews kommen schon mal gut mit nur einer Nasszelle aus, sind viele Paare an Bord, werden oft eigene Nasszellen gewünscht. Pauschal lässt sich nur soviel sagen: Je größer das Boot, desto mehr Nasszellen sind an Bord. Ab etwa 38 Fuß sind häufig bereits zwei Nasszellen an Bord, ab 40 Fuß können je nach Größe und Kabinenanzahl auch drei und ab 50 Fuß auch bis zu vier Nasszellen vorhanden sein. Bei den Katamaranen hat zumeist spätestens ab etwa 40 Fuß jede Kabine ihre eigne Nasszelle, nur bei den kleineren Modellen gibt es bisweilen in jedem Rumpf nur eine Nasszelle für beide Doppelkabinen.
Kommen wir zu der Frage, für wen welches Bootslayout geeignet ist und mit wie vielen Personen welches Schiff genutzt werden sollte. Generell lässt sich für Kielyachten folgendes festhalten: Das Raumangebot einer Kielyacht mit allen verfügbaren Schlafplätzen inklusive Salon komplett zu belegen, ist für die meisten Crewkonstellationen keine gute Idee (außer vielleicht für eine junge Studierendengruppe).
Aber natürlich hängt so eine Entscheidung auch davon ab, wie vertraut man miteinander ist und ob zum Beispiel schmale Doppelkabinen mit einem Paar belegt werden können oder ob hier zwei Einzelpersonen untergebracht werden müssen. Oder ob eine der Kabinen statt einem Doppelbett sogenannte Stockbetten mit zwei Einzelkojen übereinander hat (ein Layout, das nur bei Schiffen mit vier oder fünf Kabinen vorkommt). Nur auf Katamaranen stellt sich die Frage der Belegung nicht: Bei der Größe der Kabinen und dem vorhandenen Raumangebot insgesamt ist eine Vollbelegung in jedem Fall vertretbar.
Für Kielyachten hat sich dagegen folgende Empfehlung durchaus bewährt: Der Salon sollte in jedem Fall frei bleiben, der Bordalltag ist sonst für alle Beteiligten oft unnötig eng und chaotisch. Auch darüber hinaus ist derjenige deutlich entspannter unterwegs, der keine Vollbelegung der Kabinen einplant. Eine bewährte Richtgröße ist zum Beispiel, eine Yacht mit fünf Doppelkabinen nur mit acht Personen zu belegen. Oder auf einer Yacht mit vier Kabinen und sehr schmalen Doppelbetten in den Vorschiffkabinen zumindest keine acht Einzelreisenden einzuplanen. Dazu vielleicht noch dieser bewährte Tipp: Ein gut gepflegtes älteres und größeres Schiff ist oft die bessere Lösung als eine neue, aber enge Yacht.
Die Ausstattung von Charteryachten
Ganz allgemein gilt folgende Aussage: Seriöse Flottenbetreiber haben alle eine mehr oder weniger einheitliche Standardausrüstung, die bereits im Preis inbegriffen ist. Dazu zählen Dinge wie Plotter, Selbststeueranlage, Bimini, Sprayhood, Badeplattform, HiFi-Anlage, UKW-Funk, Küchenausrüstung, Schlafutensilien, eine umfangreiche Sicherheitsausrüstung mit Rettungswesten, Lifebelts, Rettungsinsel, Seenotrettungsmittel und einiges mehr (siehe komplette Liste hier im Übergabeprotokoll). Mittlerweile gehört bei neuen Schiffen (ab etwa 40 Fuß) auch ein Bugstrahlruder fast schon mit zur Grundausstattung und hat heute keinen erkennbaren Einfluss mehr auf den Preis. Insgesamt aber gilt auch hier: Der Umfang, die Qualität und der Zustand dieser Standartausrüstung sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Beurteilung eines Charteranbieters.
Über die Standardausrüstung hinaus gibt es weitere Extras: Ein Schlauchboot zum Beispiel ist im Mittelmeer oder in Überseerevieren immer mit im Schiffspreis enthalten, in Deutschland oder den Niederlanden muss es kostenpflichtig hinzugebucht werden. Der Außenbordmotor muss dagegen fast überall als Extra gebucht werden (um die 60 bis 130 Euro pro Woche), genauso wie Bettzeug und Handtücher (um die zehn bis 30 Euro pro Person).
Allerdings gibt es auch Flottenbetreiber, bei denen diese Extras bereits im Endpreis enthalten sind. Dazu zählt dann auch die ansonsten obligatorische Endreinigung (je nach Schiffsgröße zwischen etwa 80 und 250 Euro), nicht aber der Schiffsdiesel, der vor der Rückgabe stets auf eigene Kosten aufgefüllt werden muss. Am Stützpunkt vor Ort können gegen Gebühr oft auch Wasserspielzeuge wie Kanus, SUPs oder Unterwasserscooter ausgeliehen werden. Für erfahrene Segler und bestimmte Schiffstypen stehen teilweise auch weitere Segel wie Spinnaker oder Gennaker zur Verfügung.
Einige Ausrüstungsgegenstände haben auch mit dem Alter der Yacht zu tun. Ein moderner und großer Plotter direkt im Cockpit ist zum Beispiel oft nur bei neueren Charteryachten Standard. Das gilt auch für Details wie eine Bluetooth-Verbindung zur Stereoanlage, Steckdosen auch in den einzelnen Kabinen, USB-Anschlüsse zum Laden der Mobiltelefone oder ein Spannungswandler, der auch ohne Landstrom 220 Volt liefert.
Im weitesten Sinne mit zur Ausrüstung gehören auch die Segel. Heute sind alle Vorsegel auf allen Charteryachten (Kielyachten und Katamaranen) Rollreffanlagen. Nur beim Großsegel gibt es noch Unterschiede, aber auch hier gilt: Die absolut überwiegende Mehrzahl der Großsegel auf Kielyachten sind ebenfalls Rollreffsegel.
Erfahrene und sportliche Segler, die Wert auf eine gute Performance legen, bevorzugen allerdings ein Schiff mit einem Lattengroß. In den meisten Charterflotten kann dieser Wunsch auch erfüllt werden, auch wenn die Auswahl der Schiffe dann erheblich schrumpft. Anders bei Katamaranen: Hier ist das Großsegel immer ein Lattengroß, das mit dem Fall gesetzt und mit den verschiedenen Reffleinen gerefft werden muss (auf neuen und größeren Katmaranen heute meist mit Hilfe von einer Elektrowinsch). Die Möglichkeiten, auch große Zusatzsegel wie Gennaker oder Spinnaker einzusetzen, werden auf Charterschiffen in der Regel nur sehr selten genutzt und sind immer ein Extra mit Zusatzkosten (etwa 100 bis 300 Euro pro Woche).
Ganz allgemein: Die Ausrüstung von Charteryachten ist in der Regel so ausgelegt, dass wir mit unseren Reisetaschen an Bord springen und losfahren können. Ob und welche Zusatzausrüstung darüber hinaus für eine Charterreise sinnvoll ist, ist in diesem Artikel zusammengefasst.
Fazit: Die richtige Wahl der Charteryacht
Die angebotenen Yachten auf dem internationalen Chartermarkt sind weitestgehend homogen. Die Frage nach einem bestimmten Yachthersteller ist in der Regel weniger wichtig und nur dann relevant, wenn Sondermodell wie Cruiser-Racer gesucht werden. Viel wichtiger sind meist die anderen hier behandelten Fragen: Größe, Kabinenaufteilung und Anzahl der Nasszellen, das Alter in Verbindung mit dem Pflegezustand, der Umfang und die Qualität der Ausrüstung oder die Besegelung der Charteryacht. All das sollte zum Vorhaben des Törns, den finanziellen Mitteln der Crew und den persönlichen Präferenzen passen. Diese individuellen Fragen sind somit meist auch schnell und einfach zu beantworten. Nur Fragen nach der Qualität der Ausrüstung oder dem Pflegezustand sind auch mit Chartererfahrung oft schwer zu beurteilen. Hier ist man dann meist auf Empfehlungen oder die Hilfe von professionellen Marktkennern wie Charteragenturen angewiesen.