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Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.
Die Exumas sind eines der attraktivsten Segelreviere der Welt
Die Bahamas sind für viele Segler ein Sehnsuchtsziel und gelten als eines der attraktivsten Segelreviere der Welt. Hier stehen unter der karibischen Sonne Traumstrände, Traumbuchten und Traumwetter genauso auf dem Törnplan wie Einsamkeit, Exotik und Exklusivität.
Die Bahamas befinden sich südöstlich der USA und nordöstlich von Kuba. Wer sich mit ihnen näher beschäftigt, stellt fest, dass der Inselstaat einst der britischen Krone unterstand, jedoch seit 1973 autonom ist (geblieben sind Englisch als Amtssprache und der Linksverkehr).
Den klangvollen Namen mit den vielen Vokalen, der damit unweigerlich in einer Reihe mit anderen exotischen Namen wie Madagaskar, Havanna oder Panama steht, vergaben einst spanische Konquistadoren, weil das Wasser rund um die unzähligen Inseln so flach ist, dass sie es als Baja Mar bezeichneten, was flaches Meer bedeutet. Dieses „flache Meer“ ist mit seinen türkisfarbenen Ausläufern aus dem Weltall und auf Luftbildern nur schwer zu übersehen. Kein Wunder, die Bahamas haben eine Ausdehnung von mehr als 400 Seemeilen.
Innerhalb der Inselwelt der Bahamas gibt es verschiedene Provinzen beziehungsweise unterschiedliche Segelregionen. Blauwassersegler, die mehrere Teile der einzigartigen Inselwelt besegelt haben, heben allerdings immer wieder hervor, dass es im Inselreich der Exumas am reizvollsten ist, weil der Sand hier angeblich noch heller, der Himmel noch blauer und das Wasser noch türkiser ist. Einheimische gehen sogar so weit zu sagen, dass die Exumas das Herz der Bahamas sind. Grund genug, sich dieses Revier näher anzusehen.
Die Exumas bestehen aus einer langen Inselkette
Charakteristisches Merkmal des Segelreviers der Exumas ist eine langgezogene Inselkette, die im Norden nahe der Hauptstadt Nassau beginnt und im Süden mit der namensgebenden Insel Great Exuma Island endet. Dazwischen liegen auf einer Segelstrecke von rund 100 Seemeilen 365 vornehmlich unbewohnte Inseln und Inselchen. Es gibt somit eine Insel für jeden Tag im Jahr. 🙂
Durch die einzigartige Topografie finden Segler im Osten der Eilande über 1.000 Meter tiefes Atlantikwasser, während sich im Westen eine gigantische, nur wenige Meter tiefe Sandbank bis hinter den Horizont erstreckt. Am Übergang befindet sich die Inselkette der Exumas. Für Segler bringt diese Topografie eine attraktive Mischung aus Ozeansegeln im blauwasserblauen Tiefwasser auf der einen und Buchtenbummeln im karibiktürkisfarbenen Flachwasser auf der anderen Seite mit sich.
Die atlantische Tiefsee wird Exuma Sound genannt, während die flache Sandbank Exuma Bank heißt. Die Durchfahrten zwischen den Inseln wiederum werden als Cut bezeichnet, was so viel wie Einschnitt bedeutet. Wer sich mit Segelanweisungen in Törnführern oder Revierinformationen sowie den Seekarten auseinandersetzt, wird diesen geografischen Bezeichnungen mit konstanter Regelmäßigkeit begegnen und folglich ist es gut, sie zu kennen.
Das Segeln in den Exumas läuft gechillt ab
Im Vergleich zu den Klischee-Karibikinseln der Windward Islands oder Leeward Islands im Antillenbogen sind die Segeldistanzen innerhalb der Exumas kurz und es geht deutlich ruhiger und gechillter zu. Hier sind die Strände leerer, die Ankerfelder weitläufiger. Es wummern auch keine lauten Reggae-Rhythmen aus runtergerockten Strandbars bis spät in die Nacht über die Buchten, da es schlicht keine Bars gibt. Stattdessen gibt es Natur pur und die wird im Stillen, teilweise auch mit Ehrfurcht vor ihrer Schönheit, genossen.
Außerdem sind die Exumas anonymer als die restliche Karibik, weil die Segler hier mehr unter sich bleiben. Das mag auch daran liegen, dass es eine kleine, aber feine Megayachtszene gibt, die dezent und unauffällig agiert. Laut wird es allenthalben in den Yachtclubs, wie beispielsweise im legendären Staniel Cay Yachtclub. Das Clubhaus ist eher eine Bretterbude als ein Etepetete-Etablissement. Hier trifft man sich in Flip-Flops zum Sundowner bei einem lokalen Kalik-Bier und lässt den Segeltag Revue passieren.
Die touristischen Attraktionen der Exumas
Im Grunde genommen steht in den Exumas die Natur an erster Stelle. Ihre atemberaubende Schönheit ist das Salz in der Segelsuppe und viele Segler sind schlicht dankbar dafür, dass sie so ein schönes Fleckchen Erde erleben und die zugehörigen Positionen in ihrem Logbuch vermerken dürfen, sodass es eigentlich keine weiteren touristischen Attraktionen braucht, um hier glücklich zu sein.
Unterm Strich gibt es nur sehr wenige touristische Highlights oder Hotspots in den Exumas zwischen Allan’s Cay im Norden und Staniel Cay in der Mitte der Inselkette, die man als Segler gesehen haben muss. Dazu gehören neben vielen attraktiven Schnorchelgründen die Leguane auf Allan’s Cay oder die schwimmenden Schweine am Strand von Big Major Spot.
Im Süden von Norman’s Cay liegt das Wrack einer alten Propellermaschine im seichten Wasser und die eine oder andere Höhle wartet genauso auf Besucher wie der Creek mit Schildkröten quer durch das Eiland von Shroud Cay oder die fischreichen Flachwasserzonen von Warderick Wells.
Nicht vergessen werden darf auch das Schnorcheln in der Feuerball-Grotte nahe dem bereits erwähnten Yachtclub von Staniel Cay, die ihren Namen in Anlehnung an den gleichnamigen James-Bond-Film erhielt, weil sie darin vorkommt. In die Höhle führen verschiedene Eingänge, was zu einem interessanten Farbspiel in ihrem Inneren führt.
Diese Eckpunkte kennt jeder, der in den nördlichen Exumas unterwegs ist und dennoch sind sie nicht überlaufen, da es keinen Massentourismus gibt. Hier und da kommen ein paar Ausflugsboote aus Nassau herüber, dabei handelt es sich aber eher um hochmotorisierte kleine Motorboote und nicht um große Fahrgastschiffe.
Zum geringen Tourismusaufkommen hat sicherlich auch beigetragen, dass die Exumas ein sehr hochpreisiges Revier sind und das Reisen entlang der Exumas ein gewisses finanzielles Polster voraussetzt. Außerdem liegen viele Attraktionen im Exuma Land and Sea Park, was weitere Restriktionen mit sich bringt, da dies ein großräumiges Naturschutzgebiet ist.
Wichtig: Eines haben alle Punkte gemein: Es ist unerlässlich, ein vernünftiges Beiboot mit entsprechender Motorisierung zu besitzen, da durchaus auch längere Strecken zurückgelegt werden müssen, wenn man sich am, im und unter Wasser umsehen möchte.
Das Naturschutzgebiet des Exuma Land and Sea Parks
Ein besonderes Highlight in den nördlichen Exumas ist der Exuma Land and Sea Park, ein Naturschutzgebiet, das bereits 1958 – also vor über 60 Jahren (!) – etabliert wurde. Der Exuma Land and Sea Park misst etwa 22 Seemeilen in der Länge und 8 Seemeilen in der Breite. Damit umfasst er eine Fläche von mehr als 45.000 Hektar, was umgerechnet über 60.000 Fußballfeldern entspricht. Im Nordwesten beginnt er bei Shroud Cay und im Südosten endet er bei Cambridge Cay. Er darf von Yachten ohne Einschränkungen befahren werden – sofern man sich an die Regeln hält!
Wichtig zu wissen ist, dass der Exuma Land and Sea Park eine strikte NO-TAKE-ZONE ist. Mit anderen Worten: Es darf nichts mitgenommen werden! Im Marketingdeutsch des Parks heißt es entsprechend „Du darfst Fotos machen und lediglich Fußspuren im Sand oder Luftblasen im Wasser hinterlassen.“ Mehr nicht! Hier ein paar Beispiele aus dem Regelwerk:
- Es darf nichts aus der Natur entfernt werden.
- Abfall muss wieder mitgenommen werden.
- Offenes Feuer ist verboten.
- Es dürfen nur markierte Wege benutzt werden.
- Haustiere sind nur am Strand erlaubt und müssen angeleint werden.
- Angeln ist strengstens verboten.
- Ankern ist in Muringfeldern verboten.
- Beiboot-Motoren dürfen nur im Standgas gefahren werden.
Außerdem fallen Gebühren für den Aufenthalt im Exuma Land and Sea Park an. Diese richten sich sowohl nach der Größe der Yacht als auch nach der Anzahl der Crewmitglieder an Bord. Die Bezahlung ist eine Bringschuld und erfolgt online über die Webseite des Exuma Land and Sea Parks. Sollte das Handynetz für die Online-Abwicklung zu schwach sein, kann bei den Rangern bezahlt werden (Bargeld und Karte), die nicht nur regelmäßig, sondern auch recht flächendeckend im Park mit ihren Patrouillenbooten unterwegs sind, um nach dem Rechten zu sehen.
Der Hauptsitz der Park Ranger befindet sich etwa in der geografischen Mitte des Exuma Land and Sea Parks in der landschaftlich reizvollen Lagune von Warderick Wells. Hier gibt es auch ein kleines Büro, in dem Besucher mehr über dieses einzigartige Naturrefugium erfahren können. Außerdem sind die Ranger auf den UKW-Seefunk-Kanälen 16 und 09 zu erreichen.
Die Navigation beim Segeln in den Exumas
Die größte Herausforderung beim Navigieren in den nördlichen Exumas ist die Wassertiefe auf der Exuma Bank, da sie selten mehr als fünf Meter beträgt und es viele Korallenriffe gibt. Seezeichen, wie Fahrwassertonnen oder Leuchttürme, sind zudem Mangelware, obwohl es viele veränderliche Sandbänke gibt, sogenannte „Shifting Sands“. Daher gilt: Die Exumas befährt man nur am Tage und nicht bei Nacht. Zudem ist es ratsam, spätestens eine Stunde vor Sonnenuntergang das Ziel zu erreichen.
Das klingt erst einmal abschreckend. Dennoch lassen sich die nördlichen Exumas recht gut besegeln, weil die Veränderungen in der Wassertiefe zum einen (mit Sonne im Rücken) optisch sehr gut zu erkennen sind und zum anderen selten abrupt stattfinden – von Kanten an Korallenriffen einmal abgesehen.
Hilfreich ist, dass die Sonne im Osten aufgeht und die Ankerplätze in der Regel auf der Westseite der Inselkette liegen. Das bedeutet, dass beim Verlassen einer Bucht am Vormittag die Sonne von achtern scheint und Flachwasserstellen im glasklaren Wasser gut erkannt werden können. Umgekehrt bedeutet es, dass bei der Ansteuerung am Nachmittag die Sonne ebenfalls im Rücken steht und das Navigieren beziehungsweise das Lesen der Wasserfarben und der damit verbundenen Wassertiefen erleichtert.
Tipp: Als Chartersegler mit Ausgangshafen Nassau bietet es sich an, erst im freien Wasser zügig Strecke nach Süden bis Staniel Cay zu machen (Gegenlicht) und dann langsam mit der Sonne im Rücken wieder nordwärts zu tingeln.
Wichtig: Auf dem Weg von Nassau zu den Exumas gilt es, der nach Westen auslaufenden Yellow Bank mit ihren vielen Korallenköpfen Beachtung zu schenken beziehungsweise diese westlich zu umfahren. Bei guten Lichtverhältnissen kann man auch abkürzen. Für viele Segler steht der Stress aber in keinem guten Verhältnis zur gewonnenen Zeit, da das Umfahren nur eine Seemeile länger ist.
Logischerweise sind Yachten mit wenig Tiefgang ideal, um die Exumas zu entdecken. Folglich sieht man im Revier sehr viele Katamarane. Generell lässt sich sagen, dass ein Tiefgang von maximal eineinhalb Metern hilfreich ist. Andernfalls muss vielerorts recht weit draußen geankert werden, was auch erklärt, warum die wenigen Megayachten, die hier unterwegs sind, immer sehr weit draußen liegen.
Mitunter ist es ratsam, sofern das Wetter es zulässt, draußen im tiefen Exuma Sound zu segeln, anstatt innen auf der Exuma Bank Flachstellen zu umfahren. Gerade wenn man Strecke machen möchte, sind die Wege im tiefen Ozeanwasser oft kürzer. Nach „draußen“ gelangt man durch die sogenannten Cuts zwischen den Inseln.
Das Klima beim Segeln in den Exumas
Auch wenn die Bahamas am Rande der Karibik liegen, gelten mehr oder minder die gleichen Regeln hinsichtlich des Wetters. Das bedeutet, dass von Juni bis November die Hurrikan-Saison ist, was mit der Regenzeit einhergeht (typischerweise kurze, warme Schauer). Umgekehrt ist die beste Reisezeit für einen Bahamas-Törn zwischen Dezember und Mai. Man könnte es auch so formulieren: zwischen Thanksgiving und Ostern ist Hauptsaison.
Auf den Inseln der Exumas ist das Klima ganzjährig warm, mild und subtropisch. Im Sommer liegen die Durchschnittstemperaturen bei 28 Grad Celsius und im Winter bei 23 Grad Celsius. Diese Werte korrelieren mit der Wassertemperatur.
Gleichwohl immer mal wieder Wolken den Himmel überziehen, sind ein Bimini und ein hoher Sonnenschutz ganzjährig unerlässlich, da die Sonne sehr intensiv ist. Das gilt insbesondere auch beim Schnorcheln – Rashguards mit langen Armen schaffen dabei sinnvoll Abhilfe.
Der Wind beim Segeln in den Exumas
Die vorherrschende Windrichtung auf den Bahamas ist Ost. Der Motor dahinter ist der aus dem Azorenhoch hervorgehende Nordostpassat, der im Seegebiet der Bahamas in der Hauptsaison von Dezember bis Mai etwas östlicher als über dem Atlantik einfällt und im Durchschnitt eine Stärke von vier Beaufort erreicht. Wenn Fronten durchziehen, kann es zu Unterbrechungen kommen. Das ist aber eher selten der Fall.
In der Folge ist die Westseite der Inselkette mit ihren zahlreichen Ankerplätzen auf der Exuma Bank für gewöhnlich die geschützte Seite des Reviers. Umgekehrt liegt der Exuma Sound auf der ungeschützten Seite. Wer sich näher mit den Winden beschäftigen möchte, findet in Cornells Atlas der Ozeane die entsprechenden Statistiken.
Während der Hurrikan-Saison von Juni bis November weht der Wind ebenfalls überwiegend aus östlicher Richtung, allerdings eher aus südöstlicher Richtung.
Die Gezeiten und Strömungen beim Segeln in den Exumas
Die Exumas sind ein Tidenrevier mit entsprechenden Gezeiten. Mit der Flut strömt Wasser vom tiefen Exuma Sound auf die flache Exuma Bank durch die Cuts. Mit dem Ebbstrom verhält es sich umgekehrt. Der Tidenhub liegt bei circa einem Meter. Achtung: Die Tidenangaben in den lokalen Seekarten werden oft in der Einheit Fuß gemacht.
Eine besondere Herausforderung sind die Passagen durch die Cuts zwischen den Inseln. Da es nur wenige tiefe Durchbrüche gibt, die im Vergleich zur restlichen Fläche wie ein Nadelöhr wirken, quetscht sich das Wasser durch sie hindurch und es können Strömungen von bis zu fünf Knoten auftreten. Nichtsdestotrotz lassen sich die Cuts bei ruhigem Wetter gut befahren. Bei Starkwind oder gar Sturm und Situationen mit Wind gegen Strömung sowie schlechten Lichtverhältnissen ist davon abzuraten.
Nautische Unterlagen für die Navigation in den Exumas
In jedem Fall ist es unerlässlich, stets mit aktuellem Kartenmaterial unterwegs zu sein, um die Lage der Fahrwasser und der Sände richtig einordnen zu können. Insbesondere nach dem Durchzug von Stürmen und Hurrikanen kann es zu größeren Veränderungen kommen.
Die weitverbreiteten Seekarten von Navionics sind hilfreich, allerdings hat es sich insbesondere bei der Ansteuerung von flachen Buchten und Durchfahrten bewährt, von den klassischen Karten auf Sonarkarten umzuschalten. Sowohl digital als auch in Papierform hat sich zudem der Atlas von NV Charts bewährt (Satz 9.2 – Bahama Central – Andros to Exuma & Eleuthera).
Die Yachthäfen, Ankerplätze und Muringfelder beim Segeln in den Exumas
Beim Segeln in den Exumas gibt es drei Möglichkeiten für die Nacht unterzukommen:
- Vor Anker
- An einer Muringboje
- Im Hafen
Das Liegen in einer Marina ist teuer und das räumliche Angebot begrenzt. Marinas gibt es (von Nord nach Süd) auf Highborne Cay, Norman‘s Cay, Compass Cay und Staniel Cay. In den Marinas liegen selten Fahrtenyachten oder Charteryachten. Primär sind hier Megayachten zu finden.
Muringfelder sind hauptsächlich im Exuma Land and Sea Park zu finden. Ein System zur Reservierung gibt es nicht – gleichwohl es für die Bojen in Warderick Wells eine morgendliche Funkrunde gibt, bei der Wünsche geäußert werden können. An allen anderen Plätzen gilt: hinfahren und nachsehen, ob eine Boje frei ist. Im Exuma Land and Sea Park ist dort, wo Muringbojen ausliegen, ankern verboten. Ein Geheimtipp ist das Muringfeld von Cambridge Cay.
Daneben gibt es im gesamten Gebiet sehr viele Ankerplätze, die in den Seekarten entsprechend vermerkt sind. Sie befinden sich eigentlich immer auf Sand, was einen sehr guten Halt mit sich bringt. Vereinzelt können Korallenplatten das Eingraben des Ankers verhindern, dann gilt es ein paar Meter weiter einen neuen Versuch zu unternehmen.
Wer mehr zu ausgewählten Buchten und Liegeplätzen wissen möchte, findet auf BLAUWASSER.DE ausführliche Beschreibungen zu Allan’s Cay, Highborne Cay, Shroud Cay, Warderick Wells, Cambridge Cay, Staniel Cay und Rose Island.
Hinweis: Rose Island liegt nicht innerhalb der Inselkette der Exumas, sondern eben östlich von Nassau. Der Ankerplatz findet dennoch Erwähnung in diesem Beitrag, weil er äußerst praktisch ist, wenn am Morgen die Charteryacht retourniert werden muss und die Crew noch die letzte Nacht vor Anker verbringen möchte. Rose Island bietet einen schönen Strand und ein Riff zum Schnorcheln.
Mit der eigenen Yacht in die Exumas segeln
Die Bahamas liegen in der Luftlinie über 4.000 Seemeilen südwestlich von Deutschland, was allenthalben für Blauwassersegler interessant ist. Wer die typische Route über die Kanaren und die Antillen nimmt, lässt sogar mindestens 6.000 Seemeilen im Kielwasser, um auf die Bahamas beziehungsweise in das Inselreich der Exumas zu gelangen. Mit anderen Worten: Die Bahamas liegen nicht mal eben so um die Ecke, können aber ein attraktiver Stopp auf einer ausgedehnten Blauwasserreise sein.
Mit einem Charterschiff die Exumas erkunden
Eine sehr attraktive Alternative zum Blauwassertörn ist ein Chartertörn ab Nassau. Das renommierte Yachtcharter-Unternehmen The Moorings betreibt in der modernen Palm Cay Marina im Südosten der Insel New Providence, auf der die Hauptstadt Nassau liegt, eine Charterbasis. Das ist praktisch, da der Flughafen nicht mehr als 30 Taxi-Minuten entfernt ist und die Exumas von hier aus am schnellsten erreicht werden. Bis zum attraktiven Ankerplatz Highborne Cay sind es gerade einmal 30 Seemeilen.
Da das Wasser in den Exumas überwiegend flach ist, lässt sich die einzigartige Natur am besten mit einem modernen Fahrtenkatamaran mit wenig Tiefgang erkunden. Aufgrund der eingeschränkten Versorgungsmöglichkeiten innerhalb der Exumas ist es ratsam, eine Charteryacht mit Beiboot, Wassermacher, Solarpanelen und Generator auszuwählen. The Moorings bietet dies an, so kann man auch als Chartersegler ein wenig Blauwasser-Luft schnuppern. 🙂
In dem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass sich die Palm Cay Marina mit dem Stützpunkt von The Moorings unweit eines großen Supermarktes (Salomon) befindet und über einen sehr ansprechenden Yachtclub mit Poolanlage am Strand verfügt. Gäste der Marina und von The Moorings dürfen die Anlage benutzen. Das ist insbesondere auch dann praktisch, wenn auf der Yacht noch nicht eingecheckt werden kann oder aber noch Zeit zwischen dem Auschecken und dem Abflug liegt.
Kontakt
The Moorings (Mariner Travel GmbH)
Theodor-Heuss-Str. 53-63
61118 Bad Vilbel
Deutschland
Telefon +49 6101 55791 528
info@moorings.de
www.moorings.de
Flugverbindungen auf die Bahamas und in die Exumas
Von Deutschland aus gelangt man unkompliziert auf die Bahamas. Da der Inselstaat eine ehemalige britische Kolonie und Mitglied im Commonwealth of Nations ist, fliegt British Airways täglich von London aus die Hauptstadt der Bahamas Nassau an. Der Flughafen ist der Lynden Pindling International Airport mit dem Kürzel NAS.
Theoretisch gibt es auch Flüge auf die Insel Staniel Cay in der Mitte der Exumas-Inselkette. Sie sind allerdings unverhältnismäßig teuer und es gibt dort keinen Charterstützpunkt. Umgekehrt bedeutet dies, dass die Crew vollständig in Nassau an und von Bord gehen sollte, da Crewwechsel unterwegs logistisch aufwendig und/oder kostspielig sind.
Tipp: Luxe life Transport in Nassau bietet faire Verbindungen in klimatisierten Taxen auf der Insel New Providence an – beispielweise vom Airport zur Charterbasis von The Moorings in der Palm Cay Marina oder nach Nassau Downtown. Vorbestellungen unter Telefon: +1 242 826 7237 oder E-Mail: luxlifetrans@gmail.com
Die Formalitäten beim Segeln in den Bahamas
Wer eine Yacht auf den Bahamas chartert, kann diesen Absatz überspringen. Für alle anderen gilt: Ausländische Yachten brauchen für das Segeln in den Bahamas eine Segelerlaubnis (Cruising Permit), die mindestens drei Monate und maximal zwölf Monate gültig ist. Sie kann online beantragt werden. Im Rahmen der Onlineregistrierung erfolgt auch die Bezahlung. Es müssen beim Eintritt in die 12-Seemeilen-Zone die gelbe Quarantäne-Flagge gesetzt und die Behörden auf UKW-Seefunk-Kanal 16 angefunkt werden. Außerdem müssen Crews einen offiziellen Port of Entry ansteuern und der Skipper muss persönlich bei den Behörden vorstellig werden. Erst danach dürfen auch die restlichen Crewmitglieder an Land gehen.
Segler, die in den Bahamas segeln gehen möchten, müssen als Befähigungsnachweis den Sportküstenschifferschein (SKS) mitführen. Wer aus einem Schengenstaat kommt, benötigt kein Visum. Das macht es für deutsche Segler einfach. Das Visum wird automatisch bei Einreise erteilt und ist drei Monate lang gültig – unabhängig davon, ob die Einreise an Bord der eigenen Yacht oder per Flugzeug erfolgt. Bei der Einreise mit dem Flugzeug muss am Flughafen eine Immigrationcard ausgefüllt werden und der Reisepass muss noch mindestens drei Monate gültig sein. Mehr dazu gibt es auf der Webseite der Immigrations-Behörde oder hier.
Tipp: Die einzigartige Landschaft der Exumas lädt dazu ein, Drohnenaufnahmen machen zu wollen. Aber Vorsicht, Drohnen müssen registriert werden und es werden eine offizielle Flugerlaubnis sowie eine Versicherung und eine Lizenz benötigt. Der Antrag wird bei der Luftfahrtbehörde der Bahamas gestellt. Die Bearbeitungszeit beträgt etwa fünf Werktage. Die Genehmigung ist einen Monat lang gültig.
Finanzielle Aspekte beim Segeln in den Bahamas
Im Vergleich zu Deutschland sind die Bahamas ein teures Land und alle Preise sind in etwa doppelt so hoch. Im Inselreich der Exumas ist die Infrastruktur sehr eingeschränkt, was dazu führt, dass die Abfallentsorgung oder das Bunkern von Wasser preislich ungewohnt hoch vergütet werden müssen. Im Zweifel lohnt es sich, im Voraus zu erfragen, was etwas kostet.
Bezahlt wird mit Cash oder Kreditkarte, wobei es durchaus vorkommen kann, dass nur eine von beiden Bezahlmethoden akzeptiert wird. Gut zu wissen: Die in Deutschland weit verbreitete EC-Karte funktioniert auf den Bahamas nicht. Ebenso ist es unüblich, PayPal zu benutzen.
Die landestypische Währung ist der Bahama-Dollar (Abkürzung: B$, Währungscode BSD). Da der Bahama-Dollar 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist, werden im gesamten Land sowohl Bahama-Dollar als auch US-Dollar akzeptiert.
Bei Restaurantbesuchen ist das Trinkgeld bereits im Rechnungsbetrag enthalten. Bei Taxifahrten und anderen Serviceleistungen sind auf den Bahamas 15 Prozent des Rechnungsbetrages üblich.
Infrastruktur und Versorgung innerhalb der Exuma-Inselkette
Im Grunde genommen ist es ganz einfach: Man besorgt in Nassau mit seiner sehr guten, aber aus deutscher Sicht hochpreisigen Infrastruktur an Supermärkten und anderen Geschäften alles, was man für den Törn in die Exumas benötigt, und stellt sich darauf ein, dass man unterwegs nichts bekommt. Dann kann nichts schiefgehen.
Entlang der Marinas im Gebiet der nördlichen Exumas gibt es dann immer mal wieder Möglichkeiten sich zu versorgen, allerdings darf nicht viel erwartet werden. In der Regel können Getränke und Eis zum Kühlen derselbigen erworben werden. Die Preise liegen deutlich über denen in Nassau, da die Waren aufwendig auf die Inseln transportiert werden müssen. Beim Angebot handelt es sich vorwiegend um Konserven und Tiefkühlware. Positiv hervorzuheben ist Staniel Cay mit drei kleineren Supermärkten, die ein etwas größeres Angebot und teilweise auch Frischwaren feilbieten. Allzu viel erwarten darf man aber auch hier nicht.
Wasser und Strom gibt es in fast allen Marinas (hochpreisig). Diesel und Benzin gibt es in der Staniel Cay und der Highborne Cay Marina. Restaurants sind vereinzelt zu finden. Besonders beliebt ist der Yacht Club in Staniel Cay. Vorsicht ist beim übermäßigen Verzehr von Rifffischen geboten, da es in den Exumas Ciguatera gibt.
Mobilfunk und Internet innerhalb der Exuma-Inselkette
Die Mobilfunkabdeckung ist in Nassau, Highborne Cay und Staniel Cay sehr gut. Hier stehen jeweils sehr große Antennenmasten. Dazwischen gibt es größere Funklöcher, in denen man offline ist. Rund um die Marinas gibt es in der Regel WiFi-Hotspots.
Wer seinen deutschen Mobilfunkvertrag auf den Bahamas weiter nutzen möchte, kann mit sehr hohen Gebühren konfrontiert werden. Anbieter wie Telekom oder Vodafone bieten jedoch Pauschalpakete an. Hier lohnt es sich im Vorwege. die entsprechenden Offerten zu studieren. Außerdem kann es hilfreich sein, für die Zeit des Aufenthalts auf den Bahamas die Mailbox auszuschalten, da für die Weiterleitung der Anrufe hohe Gebühren anfallen können.
Die Stromversorgung auf den Bahamas
Die Nähe zu den USA führt dazu, dass es auf den Bahamas ein Steckdosennetz mit 120 Volt gibt, mit dem amerikanische Geräte kompatibel sind. Außerdem liegt die Frequenz des Wechselstroms bei 60 Hertz. Zum Vergleich: In Europa haben wir 230 Volt bei 50 Hertz.
Natürlich ist es ratsam, einen Steckdosenadapter im Gepäck mitzuführen, damit technische Geräte wie Laptops weiterhin genutzt und geladen werden können. In jedem Fall aber müssen die technischen Angaben des Netzteils in der Bedienungsanleitung nachgeschlagen werden. Beispielsweise ist es heutzutage bei vielen Laptops üblich, dass die Netzteile eine Eingangsspannung zwischen 100 und 250 Volt akzeptieren sowie eine Frequenz zwischen 50 und 60 Hertz. Dann können sie genutzt werden. Ist dies nicht der Fall, darf das Gerät nicht eingesteckt werden, da es andernfalls zerstört werden kann.
Eine Alternative sind kleine Reise-Inverter, die aus dem 12-Volt-Bordnetz 230-Volt-Steckdosenstrom erzeugen. Hier ist die Leistung in der Regel begrenzt. Um die angeschlossenen Geräte nicht zu beschädigen, sollte es ein Inverter mit Sinuskurve sein.
Fazit
Den Nordteil der Exumas in den Bahamas mit seinen betörenden Wasserfarben zu besegeln, ist ein absolutes Highlight. Die einmalige Mischung aus Natur, Abgeschiedenheit und Exotik zwischen Stränden, Palmen und türkisfarbenem Wasser begeistert eingefleischte Blauwassersegler, die schon alles gesehen haben, genauso wie Chartersegler.
Die Exumas sind nicht nur über der Wasseroberfläche ein attraktives Segelrevier, sondern auch Unterwasser ein Highlight. In jeder Hinsicht sind sie ein Revier zum Hängenbleiben und zum Kneif-mich-mal-Sagen. Nicht ohne Grund haben hier bekannte Persönlichkeiten wie Julia Roberts, Jonny Depp oder der Aga Khan Privatinseln erworben.
Hinzu kommt, dass die Exumas trotz des recht flachen Wassers und der fehlenden Seezeichen einfach zu besegeln sind und das Wetter selten den Törn trübt, sondern eher für angenehme Temperaturen und den richtigen Segelwind sorgt. Das macht diese Ecke der Bahamas zusätzlich attraktiv. Kurzum: Es lohnt sich, hier in See zu stechen und die besondere Welt der Exumas zu erkunden. Die vorstehenden Infos sollen dabei helfen, den Törn zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. In diesem Sinne: Happy Sailing!